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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde schwarz vor Augen. Henna hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Für eine nicht bestimmbare Zeit schien sie durch ein schwarzes Nichts zu schweben. Als es danach heller wurde und sie die Augen öffnen konnte, fand sie sich in der Hauptleitzentrale der EIDOLON wieder.
    Mehrere Männer und Frauen standen um sie herum. Sie sahen alle grenzenlos erschöpft aus. „Wieso bin ich hier?" fragte sie. „Wer hat mich hierhergebracht?"
    „Keine Ahnung", antwortete ein athletisch aussehender Mann, der entkräftet schien, sich aber dennoch mit einer gewissen Eleganz bewegte. „Du warst plötzlich hier. Man könnte fast denken, der Sessel, in dem du sitzt, ist ein Transmitter."
    Er streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bin Cläre, und ich habe mir eingebildet, ich könnte unsterblich werden. Jetzt will ich nur noch weg."
    Ein deutliches spürbares Vibrieren ging durch die EIDOLON. „Die Systeme funktionieren wieder", rief jemand, der irgendwo an den Kontrollpulten stand. „Der Antrieb läuft an!"
    Die Männer und Frauen in der Zentrale fielen sich jubelnd in die Arme. Sie schrien wild durcheinander, so daß sie kaum zu verstehen waren. Immerhin hörte Henna heraus, daß alle so schnell wie möglich starten wollten. „Ich fliege die Kiste", erklärte Cläre selbstbewußt. „Oder gibt es einen besseren Piloten unter euch als mich?"
    Sie lachten und machten ihm Platz.
    Etwa zehn Minuten später startete die EIDOLON. Eine Strukturlücke bildete sich in dem Energieschirm, der Wanderer überspannte, und ließ das Raumschiff durch. Je weiter es sich vom Kunstplaneten entfernte, desto lauter wurde der Jubel der Jäger der Unsterblichkeit.
    Auch auf die Lippen Hennas stahl sich ein erstes Lächeln.
    Sie war die letzte der Klonschwestern. Nun war die Vergangenheit für sie abgeschlossen. Damit begann ein neues Leben. „Wie viele haben es überlebt?" fragte sie, als Cläre zu ihr kam.
    Die EIDOLON schwebte in der Nahe der terranischen Wachflotte. „Nicht sehr viel", antwortete er. „Und beinahe die Hälfte von uns gehört in psychiatrische Behandlung."
    Eine halbe Stunde darauf saß Henna Zarphis Ronald Tekener und Michael Rhodan an Bord eines kleinen, terranischen Kugelraumers gegenüber. Die Akonin berichtete in knappen Worten, was sie an Bord der MAGENTA mit Alnora Deponar und Gendal Jumphar erlebt hatte, und kam dann auf die Ereignisse von Wanderer zu sprechen. Mittlerweile hatte sie sich erstaunlich gut erholt. Sie wußte jedoch, daß die Erlebnisse der vergangenen zwei Wochen - so lange war sie auf Wanderer gewesen - noch Nachwirkungen haben wurden, die sich erst sehr viel später zeigen wurden. „Ich verstehe nicht, wieso ES so reagiert hat", sagte der Galaktische Spieler, als sie ihren Bericht beendet hatte. „Mir ist das ebenfalls rätselhaft", bemerkte Michael Rhodan. „Eine derartige Überreaktion war von der Superintelligenz nicht zu erwarten."
    „Wir werden alles herausfinden", schloß Ronald Tekener. Er merkte, daß die junge Akonin dringend eine Erholungspause benötigte. „Und was die Jäger der Unsterblichkeit anbetrifft, so wird wohl keiner von ihnen mehr auf den Gedanken kommen, nach Wanderer gehen zu wollen. Der Rummel ist vorbei."
    Sie blickten unwillkürlich auf einen der Monitore im Raum.
    Wanderer hatte seine Position nicht verändert. Der Kunstplanet blieb im Aphel der Plutobahn.
     
    ENDE
     

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