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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war heran. Sie griff nach Hennas Hand und half ihr, auf den Sims zurückzukehren.
    Schwer atmend drückte Henna sich mit dem Rücken gegen die Felswand. Ihre Beine waren wie gelähmt, und sie meinte, sich nicht von der Stelle bewegen zu können. „Was war das für eine Stimme?" Alnora krallte ihre Hand um ihren Arm. „Was hat sie gesagt? Ich konnte sie nicht verstehen."
    Henna stand auf dem Sims. Im Rücken fühlte sie festen Fels.
    Vor sich wußte sie einen Abgrund, der wenigstens zwei Kilometer tief war. Darüber hinaus war nichts vor ihr als Nebel.
    Sie hörten das Krachen des Donners und das schrille Heulen, und es tat ihr weh in den Ohren.
    Darüber hinaus aber verspürte sie den Atem eines fremden Wesens, das unmittelbar vor ihr schweben mußte, das sie jedoch nicht sehen konnte. „Warum?"
    Die Stimme knallte auf sie herab, als wäre der Blitz unmittelbar neben ihr eingeschlagen.
    Alnora stieß sie voran, und in plötzlicher Panik hasteten die beiden Frauen den Sims entlang, bis sie nach einigen Metern ein Plateau erreichten. Es war so groß, daß ein kleines Raumschiff darauf hätte landen können. Der Nebel lichtete sich, und sie bemerkten eine Gruppe von sieben Männern und Frauen, die in offensichtlicher Verwirrung auf sie zustolperten. „Vorsicht!" warnte Alnora und hielt ihre Schwester zurück. „Wir wissen nicht, ob das Jäger der Unsterblichkeit sind oder irgendwelche Intelligenzen, die auf Wanderer leben."
    „Du meinst wirklich, ES duldet Intelligenzwesen auf seinem Kunst-Planeten?"
    „In der Literatur wird beschrieben, daß es nicht nur alle möglichen Tiere auf Wanderer gibt, sondern daß offensichtlich intelligente Wesen beobachtet wurden", betonte Alnora.
    Auch die Gruppe der Männer und Frauen war stehengeblieben.
    Einer der Männer zog eine Energiestrahlwaffe aus seinem Gürtel. Er war kleinwüchsig, und sein Gesicht trug die Erbmerkmale seiner asiatischen Vorfahren. „Wer seid ihr?" fragte er. „Spiegelgeborene", antwortete Alnora rasch, bevor Henna etwas sagen konnte. „Wir sind auf dem Weg zur Maschinenstadt."
    Er ließ die Waffe sinken. „Wir auch, aber wir wissen nicht mehr, in welche Richtung wir gehen müssen."
    Ein eigenartiges Lachen ertönte. Es schien von oben zu kommen, doch über ihnen war nichts als weißer Dunst. „Seht ihr den schneebedeckten Berg in der Ferne?" fragte eine Stimme, und alle blickten sich unwillkürlich um. Da der Nebel abzog, konnten sie einen Bergkegel erkennen, etwa zwanzig Kilometer von ihnen entfernt. „Tretet über die Felskante hinaus und geht auf ihn zu!"
    „Dann stürzen wir ab", rief eine Frau aus der Gruppe der Jäger. „Die Spiegelgeborenen stürzen nicht ab", behauptete die Stimme, die von ES zu kommen schien. „Die Spiegelgeborenen können über die Felskante ins Nichts hinaustreten, sie werden festen Boden unter ihren Füßen spüren, obwohl sie ihn nicht sehen können, und sie werden den Schneeberg erreichen."
    „Ich bin ein Spiegelgeborener", erklärte der Mann mit den asiatischen Gesichtszügen. „Ich habe ein Anrecht auf die Unsterblichkeit!"
    Ohne zu zögern trat er über die Felskante hinaus. Unter seinen Füßen war nichts als Luft, doch er stürzte nicht ab. Er schritt über eine unsichtbare Brücke weiter vom Plateau hinweg und war schon bald fast hundert Meter von den anderen entfernt.
    Jubelnd streckte er die Arme in die Höhe. „Ich wußte es!" schrie er. „Ich bin ein Spiegelgeborener.
    Meine Eltern hießen Spiegel! Verstehst du? Als sie sich als junge Leute kennenlernten, stellten sie zu ihrer Verblüffung fest, daß sie beide Spiegel hießen, obwohl sie nicht miteinander verwandt waren. Da ich ihr Sohn bin, bin ich ein Spiegelgeborener!"
    Wieder ertönte ein Lachen, das sie alle für das Lachen von ES hielten, und plötzlich gab es keine unsichtbare Brücke mehr.
    Mit einem gellenden Aufschrei stürzte der Mann in die Tiefe und war bald darauf aus dem Sichtfeld der anderen verschwunden. „Nein!" stammelte Henna entsetzt. „Das darfst du nicht tun.
    Das ist einer Superintelligenz nicht würdig!"
    Die Gruppe der Jäger wandte sich ab und flüchtete in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Die beiden Klonschwestern aber verharrten auf der Stelle. Alnora streckte ihren Arm aus und zeigte auf das Land, das tief unter ihnen lag. „Da ist die Maschinenstadt", sagte sie leise. „Unser Ziel. Ich sehe es ganz deutlich."
    Ein leises, unheimliches Lachen wehte heran. Es schien aus den Spalten der Felsen zu kommen,

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