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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warf einen letzten Blick über sein Grundstück und schaute in die Höhe.
    Dort begann sich der Himmel zu beziehen. Normale Vögel waren zu sehen, aber keine Riesenfledermaus, die sie verhöhnt hätte. Dracula II musste instinktiv gespürt haben, was da auf ihn zuflog. Er hatte genau die richtige Konsequenz gezogen.
    Beide hatten das Haus kaum betreten, da hörten sie die Klingel und wussten, dass John gekommen war.
    Er hatte sich beeilt, wäre aber zu spät gekommen, das war ihnen auch klar…
    ***
    Suko hatte sich wieder mal als perfekter Fahrer erwiesen. Er hatte alles an Hindernissen hinter sich gelassen und war manches Mal sogar über den Gehsteig gefahren, um schneller voranzukommen.
    Das Tor zum Grundstück der Conollys hatte offen gestanden. Wir waren hindurchgejagt, und ich war schon vor der Garage ausgestiegen, um so schnell wie möglich ans Haus zu gelangen.
    Niemand erwartete uns. Ich hatte den Eindruck, dass alles verlassen war, und mein Herzschlag wollte sich kaum beruhigen.
    Natürlich konnte ich nicht einfach die Tür aufbrechen und musste schellen, und zu meiner großen Freude und Überraschung wurde die Tür nur Sekunden später aufgerissen, und ich blickte meinem ältesten Freund genau in die Augen.
    Bill sagte nichts. Er atmete etwas heftiger als sonst. Seinem Gesicht war schon anzusehen, dass nicht alles in Ordnung war, sodass meine Befürchtungen kaum geringer wurden.
    »Du bist okay?«, flüsterte ich.
    Er nickte.
    Das zu hören tat schon mal gut.
    »Und was ist mit Sheila?«, fragte ich leise.
    Jetzt zeigte Bill ein Lächeln. »Sie wartet auf euch. Kommt rein, bitte.«
    Bisher hatte der Boden unter mir leicht geschwankt. Kann sein, dass ich es mir auch nur eingebildet hatte. Nun aber schwankte er weiter, weil mir ein Stein vom Herzen fiel.
    Suko stand neben mir. Es war zu hören, dass er tief und erleichtert durchatmete.
    Im Hintergrund sahen wir Sheila, die uns zuwinkte.
    Uns hielt es nicht länger auf der Schwelle.
    Beide mussten wir Sheila umarmen, die noch immer zitterte, eine Folge des Erlebten.
    Sie nahm mich an der Hand. »Komm, wir gehen ins Wohnzimmer. Dort und im Garten hat alles seinen Anfang genommen und ist auch zu einem glücklichen Ende gekommen.«
    Ich war überrascht und sagte: »Habt ihr Dracula II tatsächlich zur Hölle geschickt?«
    Bills Antwort brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Nein, das ist mir nicht gelungen, John.« Seine Stimme knirschte. »Ich habe versagt und könnte mich stundenlang irgendwo hin…«
    »Nein!«, widersprach Sheila. »So darfst du nicht reden. Du hast es trotzdem geschafft. Du hast unser beider Leben gerettet. Du bist wirklich ein Held, Bill.«
    Er winkte ab und sagte: »Glaube ihr nicht, John. Das war ganz anders.«
    Bill ging weiter und blieb vor der breiten Fensterfront stehen. »Im Garten ist es passiert. Da hätte ich ihn fast erwischt. Aber er hat es geschafft, trotz der Goldenen Pistole.«
    Da hatte er etwas gesagt, was mich hatte aufmerksam werden lassen, und meine Stimme klang ein wenig hektisch, als ich fragte: »Du hast sie eingesetzt, und Mallmann ist trotzdem entkommen?«
    »Ja.«
    »Dann ist es ein Wunder. Dann hat der Blutstein, den er bei sich trägt, noch stärkere Kräfte als ich…«
    Bill winkte mit beiden Händen ab.
    »So ist das nicht, John. Ich habe gezielt geschossen, aber die Ladung hat ihn nicht erwischt. Er ist einfach zu schnell gewesen und hat sich innerhalb einer winzigen Zeitspanne in eine Fledermaus verwandelt. Der hat genau gewusst, was er tat, John. Der hat zudem herausgefunden, dass diese Ladung für ihn absolut tödlich war.«
    Ich schaute Suko an. Er blickte mir ins Gesicht, und gemeinsam konzentrierten wir uns auf Sheila, die beide Schultern anhob und sagte: »Ja, so ist es gewesen.«
    Mehr wollte sie nicht sagen. Sheila schwankte zwischen Freude und Ärger, weil Dracula II es wieder mal geschafft hatte. Ich dachte daran, dass sein Glücksvorrat allmählich aufgebraucht war. Irgendwann mussten wir ihn packen, und das möglichst bald.
    Im Moment war guter Rat teuer. Bill, der neben seiner Frau stand, meinte: »Fragt mich nur nicht, wohin er geflüchtet ist. Das mit seiner Vampirwelt ist ja vorbei und…«
    »Bestimmt auf die Insel!«
    Eine andere Stimme hatte gesprochen. Nicht sehr laut und auch leicht zitternd. Als wir uns zur Tür umdrehten, stand dort der Gast der Conollys.
    Ich sah sie zum ersten Mal. Ihren Namen hatte ich schon gehört. Sie hieß Rita Wells. Sie brachte jetzt ein

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