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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Mannes vorgenommen, und ich musste zusehen, wie aus ihm die kleinen Flammenzungen schlugen.
    Otto hatte keine Chance. Es gab auch niemanden, der ihm jetzt noch zu Hilfe hätte eilen können. Das schaffte auch ich nicht, und so musste ich mit ansehen, wie der Mann mit dem blanken Kopf unter den Händen der Frau verbrannte.
    Es war kein normales Feuer, das ihn vernichtete. Deutlich fielen mir die grünen Flammenzungen auf, und wenig später war sein Kopf geschwärzt. Otto lebte nicht mehr. Ich schaute zu, wie er zusammenbrach und wusste, dass Celina nicht aufgeben würde. Alles, was auf sie hinwies, musste vernichtet werden. Dazu gehörte auch ich.
    Aufgestanden war ich längst und ging bereits einen Schritt auf sie zu, als sie sich umdrehte und mich anstarrte.
    Ich wusste Bescheid.
    Jetzt gab es nur noch uns beide!
    ***
    Manchmal gibt es Situationen, in denen es besser ist, wenn sich jemand zurückhält. Das war auch bei Suko der Fall. Er hatte sich um John, Otto und dieses Wesen nicht gekümmert und sie ziehen lassen. Das bedeutete aber nicht, dass er sie völlig aus den Augen lassen wollte. Zudem glaubte er nicht, dass sie fliehen würden, um irgendwo ein anderes Versteck aufzusuchen, nein, das Spiel dieser Celina, die so zart aussah, aber sicherlich zu einem Monster werden konnte, ging weiter.
    Suko nahm die Verfolgung auf. Nur nicht direkt. Er ließ sich etwas Zeit, weil er nicht sofort entdeckt werden wollte. Mit langen Schritten ging er die Schräge hoch und hatte gleich darauf den Flur erreicht. Aus einer in der Nähe liegenden Wohnung hörte er ein scharfes Husten. Irgendwo dudelte Musik, und eine ferne Männerstimme brüllte ein paar Schimpfworte. Das alles nahm er nur am Rande wahr.
    Als er die Haustür öffnete und einen ersten Blick über den freien Hof warf, war er enttäuscht, weil er nichts sah. Die drei Personen schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Da Suko daran nicht glaubte und auch nicht daran, dass sie sich in Luft aufgelöst hatten, war ihm sofort klar, dass sie nur in ein anderes Haus gegangen sein konnten.
    Aber in welches?
    Die Vorwürfe kamen automatisch. Er hätte mit der Verfolgung nicht so lange warten sollen. Jetzt war es zu spät. Er musste sie suchen, und das würde ihn Zeit kosten.
    Wo konnten sie stecken? Zu weit waren sie bestimmt nicht gegangen, denn so viel Zeit hatten sie auch nicht gehabt. Er ging davon aus, dass sie in eines der anliegenden Häuser gegangen waren. Da es keine Zeugen gab, konnte er niemanden fragen. Das schlechte Wetter hielt die Menschen in ihren Wohnungen. Suko betrat den Hof. Er war innerlich angespannt, was seinen Bewegungen nicht anzusehen war. Er ging geschmeidig, war auf der Hut und hielt sich dicht an den alten Wänden der Häuser. Er war nicht das einzige Lebewesen in der Nähe. Dort, wo der Rover stand, sah er eine Katze, die ihn beobachtete.
    Suko schlich über den aufgerissenen Asphalt, sah links von sich die manchmal wie blind erscheinenden Fenster - und blieb plötzlich stehen, weil er etwas gehört hatte, das die Stille durchbrach. Man hätte es für einen Schrei halten können. Oder zumindest für eine laute Stimme.
    Plötzlich spürte Suko das kalte Gefühl im Nacken. Es war für ihn so etwas wie eine Bestätigung. Das Geräusch passte nicht hierher. Die Stimme eines Bewohners hätte ihn nicht misstrauisch gemacht, aber das hatte sich wie ein Schrei angehört oder zumindest wie eine überlaute Stimme.
    Er ging noch weiter und erreichte erneut eine Haustür, neben der er stehen blieb.
    Wieder klang der Schrei auf. Jetzt wusste er Bescheid. Und er war zugleich gewarnt worden. Wer so schrie, der stand unter einem gewaltigen Stress und musste Schlimmes erleben. Suko wollte die Tür öffnen. Dann überlegte er es sich anders. In der Nähe sah er das Fenster, und er wusste auch, dass der Schrei nicht aus der Höhe an seine Ohren gedrungen war.
    Bevor er sich weitere Gedanken machte, stand er bereits vor dem Fenster und schaute in das dahinter liegende Zimmer. Die Scheibe war verschmutzt. Hinzu kam noch die Nässe, die zusätzlich für eine schlechte Durchsicht sorgte, aber er sah trotzdem etwas. Das Zimmer war nicht leer. Darin bewegte sich jemand, und Suko erkannte diese Celina. Davon ging er zumindest aus. Auch wenn er sich unsicher war, musste er eingreifen.
    Von dem Gedanken, die Scheibe einzuschlagen, nahm er Abstand. Er musste keine Treppe hochlaufen, um den Ort des Geschehens zu erreichen. Die Wohnung lag unten und nicht weit von

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