Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1654 - Das Versagen der Ennox

Titel: 1654 - Das Versagen der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kommen würde. Die BASIS war vier Lichtmonate von Coma-11 entfernt. Das war eine Distanz, die der Mausbiber nicht per Teleportation überwinden konnte.
    Aber wenn der Blue ihm die Nachricht brachte und Gucky nicht gerade etwas Dringendes zu erledigen hatte, dann würde er einen Weg finden. Schließlich waren immer wieder Raumschiffe der BASIS zwischen dem Schiff und der Raumstation unterwegs.
    Gucky erwischte einen günstigen Zeitpunkt, denn er erschien genau während der Mittagspause, die Shauny allein in einer Robotküche der unteren Plattform von Coma-11 verbrachte. Aze hatte sie in Station-2 gelassen und ihn mit Routineprüfungen betraut.
    Der Ilt materialisierte direkt vor ihr, schnappte sich einen Hocker und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. „Da bin ich, wie versprochen. Ich habe nur zwei Stunden Zeit für dich. In etwa vier Stunden werden die ODIN und die KRANICH voraussichtlich starten. Und dann muß ich wieder auf der BASIS sein - oder der KRANICH, denn diese Reise mache ich mit. Du mußt wissen, daß der Oberennox Philip mich gewaltig auf den Arm genommen hat. Und das zahle ich ihm heim."
    Shauny suchte wieder einmal nach Worten, als sie das Wesen sah, das sie so sehr - und so leise - verehrte. Außerdem mußte sie noch die letzten Bissen ihres Mittagessens hinunterschlucken. „Wenn du mir gestattest", sagte Gucky knapp und lächelnd. Und tippte sich selbst an die Stirn. „Natürlich", beeilte sich die junge Frau. Sie hatte verstanden, was der Ilt meinte. „Hol dir, was du wissen sollst. Dann brauche ich dir nicht alles zu erzählen."
    Die Miene des Mausbibers wurde schnell ernst. „Eins steht fest", meinte er wenig später, „du hast das alles real erlebt. Und wenn ich mich nicht täusche, dann wurde dir der Traum regelrecht in deinen Kopf gesendet."
    „Der Traum?" Shauny staunte. „Hat er denn etwas mit den Spuren in Station-3 zu tun?"
    „Ich glaube, daß es so ist. Aber was er bedeuten soll, das steht auf einem anderen Blatt. Ich muß da erst einmal gründlich drüber nachdenken. Können wir in diese seltsame Station gehen?"
    „Natürlich. Ich zeige dir den Weg."
    Gucky hatte sichtlich gute Laune, als er neben Shauny durch die schmucklosen Gänge und Korridore eilte. Sie erreichten Station-3 und traten ein.
    Der Mausbiber blickte sich stumm um, während die Frau noch einmal den Boden absuchte. In der Nähe des Lüftungsschachts entdeckte sie ein paar Reste des Sandes. Sie winkte Gucky herbei, der sich selbst davon überzeugte, daß es sich um Sand handelte. „Da hat jemand nicht sehr gründlich saubergemacht", stellte er fest. „Also können es nicht die Androgyn-Roboter gewesen sein. Denen passiert das bestimmt nicht."
    „Kannst du sonst etwas feststellen?"
    „Ich spüre die Gedanken von Robert Gruener und schwächer die von Mila und Nadja. Sie befinden sich am anderen Ende von Coma-11. Und dann ist da noch ein ganz schwaches Echo. Etwas Verschwommenes. Es ist hier in der Nähe, aber es ist mir unmöglich, es zu lokalisieren. Wenn ich mich nicht täusche, dann sind es sogar drei Echos. Sie könnten schlafenden Wesen gehören, die ihre Gehirne in der Ruhephase völlig abschalten."
    Damit konnte die junge Terranerin recht wenig anfangen.
    Sie suchten den Raum zusammen gründlich ab, aber sie fanden nichts. Schließlich schaute Gucky auf seine Uhr. „Ich muß zurück, Shauny. Aber ich komme wieder. Laß dich nicht beirren. Beobachte alles genau. Und behalte es für dich. Es kann zwei oder drei Tage dauern, aber ich komme zurück.
    Gefahr droht dir wohl nicht."
    Sie nickte. „Ich habe auch keine Angst. Mich ärgert nur, daß ich Gruener gegenüber wie eine Phantastin aufgetreten bin. Er hat mir sogar einen Medo-Androgynen empfohlen."
    „Wir werden dieses >Kleine Kosmische Rätsel< lösen", versprach der Ilt. „Halte aus, bis ich wiederkomme!"
    Und dann verschwand er.
    Shauny Target atmete tief durch und begab sich auf den Weg zu Aze und Station-2. Ganz wohl fühlte sie sich nicht. Sie war froh, daß sie Gucky gesehen und gesprochen hatte.
    Und daß sie allein war
     
    6.
     
    Pünktlich auf die Sekunde gingen die ersten Daten von der KOKOS ein. Die Sonde hatte sich inzwischen drei Lichtjahre von der BASIS entfernt.
    An der Mimik der Wissenschaftler war schnell zu erkennen, daß sie enttäuscht waren. Die Sonde meldete nicht eine Abweichung von den Standardwerten. Sämtliche Messungen waren normal.
    Auch alle anderen Fernmessungen waren weiterhin ergebnislos verlaufen. Scheinbar gab

Weitere Kostenlose Bücher