1654 - Das Versagen der Ennox
keine zehn Sekunden, und eine weibliche Ennox erschien.
Man verständigte sich kurz und stellte fest, daß die unsichtbare Grenze weiter entfernt sein müsse. Bevor die ODIN ihren Flug fortsetzte, beeilte sich die Ennox, wieder zur KRANICH zurückzukehren. Für nichts auf der Welt wäre sie bereit, den Flug mitzumachen, denn der konnte ja durch den Toten Punkt der Ennox gehen.
Von der BASIS erfuhren Rhodan und Kantor, daß die KOKOS inzwischen bis in eine Entfernung von 40 Lichtjahren vorgestoßen war. An den 5-D-Meßwerten hatte sich noch immer nichts geändert.
Rhodan rechnete daher auch nicht damit, daß sich bei den nächsten Zwischenstopps etwas ereignen würde. An die aus dem Simulationsmodell ermittelte Grenze glaubte er ebensowenig wie Myles Kantor.
Sein Verdacht bestätigte sich zunächst in vollem Umfang. Bis zu einer Distanz von elf Lichtjahren vom Pulsar Borgia kam immer ohne Probleme die Hyperfunkverbindung zur KRANICH und auch zur BASIS zustande.
Und stets erschien ein Ennox aus Philips Team und berichtete, daß er keine Schwierigkeiten beim Kurzen Weg gehabt hatte. Der Kreuzer folgte dann stets der ODIN um ein Lichtjahr.
Cyrus Morgan berichtete, daß die KOKOS die fernste Position bei rund 50 Lichtjahren erreicht hatte, ohne etwas festgestellt zu haben. Er übermittelte die genauen Koordinaten der Sonde, damit die ODIN sie später bergen konnte.
Für die Zwölf-Lichtjahre-Distanz hatte Philip seinen Spezialisten Fitz als Tester angekündigt.
Als die ODIN diese Etappe hinter sich gebracht hatte, verlief alles zunächst wie bisher. Ein kurzer Funkkontakt, die Klarmeldung von beiden Raumschiffen.
Und dann ging Fitz den Kurzen Weg.
Zehn, zwanzig Sekunden verstrichen in der Hauptzentrale der ODIN. Eine Minute, zwei Minuten.
Es erschien kein Ennox! „Philip", sprach Perry Rhodan in den Mikrofonring der Hyperfunkanlage. „Fitz ist nicht angekommen."
Im Gesicht des Ennox zuckte es nervös. Etwas, das Rhodan bei ihm auch noch nie zuvor beobachtet hatte. Philip murmelte etwas. „Was sagst du?" fragte Rhodan. „Ich schicke noch einen Ennox los", entgegnete Philip. „Es ist Coxswain. Er hat auch schon Erfahrungen mit der Barriere gemacht."
Auf dem Bildschirm des Hyperkoms war zu sehen, wie Coxswain mitsamt seinem Begleitgerät, das an ein doppeltes Steckenpferd erinnerte, verschwand. Auch er erreichte die ODIN nicht.
Philip murmelte wieder etwas Unverständliches. Und Rhodan fragte erneut nach. „Sie sind eben irgendwo gelandet", sagte Philip. „Du weißt, daß der Zufall da die entscheidende Rolle spielt. Und wenn sie auf einem der Planeten angekommen sind, brauchen sie etwas Zeit, um sich zu orientieren. Vielleicht ist es auch der Schock, der eine sofortige Rückkehr..."
Er brach ab, denn neben ihm erschien Fitz. Und kurz darauf war auch Coxswain wieder auf der KRANICH. Beide waren erstaunlich mundfaul. „Damit steht fest", folgerte Myles Kantor, „daß der Tote Punkt der Ennox irgendwo in einer Entfernung von elf bis zwölf Lichtjahren vom Pulsar Borgia zu suchen ist. Das bedeutet auch, daß Morgans Simulationsmodell der Wahrheit sehr nahekam."
„Wir fliegen zurück", sagte Perry Rhodan. „Philip, die KRANICH bleibt, wo sie ist. Ich wähle zunächst eine Etappe von sechs Lichtmonaten und melde mich dann wieder. Danach halbiere ich die Restentfernung jeweils.
Ihr könnt in den Bereich folgen, der ohne Gefahr für die Ennox ist. Alles klar?"
Der Ennox bestätigte das ebenso wie Weya Prentzell. Nach sieben positiven und sechs negativen Versuchen waren die beiden Raumschiffe nur noch rund eine Million Kilometer von- einander entfernt. Und kein Ennox konnte von der KRANICH zur ODIN gelangen.
Damit war die imaginäre Grenze im Prinzip gefunden. Sicher war noch einiges an Feinarbeit zu leisten, um den Toten Punkt noch genauer zu bestimmen, aber das war Routinearbeit.
Myles Kantor wurde aktiv, aber seine Geräte zeigten nur normale Werte. Und da die Sonde KOKOS viel tiefer in die Große Leere eingedrungen war als die ODIN - und auch nichts gefunden hatte -, rechnete der Wissenschaftler mit keinem raschen Erfolg.
Rhodan wandte sich erneut an Philip. „Die Barriere liegt irgendwo zwischen uns auf einer Strecke von etwa einer Million Kilometern", wiederholte er. „Sind deine Leute fit genug, um den Toten Punkt genauer zu bestimmen? „ „Natürlich", entgegnete Philip. „Ich lasse ohnehin jeden Ennox nur einmal als Tester zu. Wir gehen kein unnötiges Risiko ein."
„Aber ich!" piepste
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