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1654 - Das Versagen der Ennox

Titel: 1654 - Das Versagen der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das gemeinsam an. Dann werden wir auch eine Erklärung finden."
    Eine halbe Stunde später war der „Vater" der Androgynen zur Stelle. Shauny schätzte die zurückhaltende und fast scheue Art des Sechsundachtzigjährigen, denn sie entsprach ihrem eigenen Wesen.
    Schweigend legten sie die wenigen Meter zur Station-3 zurück. Der Kybernetiker öffnete und blieb in der Tür stehen. „Hm", machte er nachdenklich und trat zur Seite. „Ich kann nichts entdecken, Shauny."
    Die junge Terranerin schob sich an ihm vorbei. Sie ging in die Knie und fuhr mit der Hand über den Boden. Der war sauber und spiegelblank. „Das verstehe ich nicht", kam es leise über ihre Lippen. „Das ist doch nicht möglich. Hast du vorher ein Reinigungskommando hierhergeschickt?"
    Robert Gruener verneinte. „Oder haben die Androgyn-Roboter von sich aus hier den Staub oder Sand entfernt?"
    „Davon weiß ich nichts. Ich werde es überprüfen."
    Der Kybernetiker ließ sich von A-12-1, dem „Chef" der Androgyn-Roboter, einen lückenlosen Bericht über die Tätigkeiten aller Androgynen während der letzten Stunde geben.
    Keiner von ihnen, A-12-11 - „Aze", der ja bei Shauny weilte - ausgenommen, hatte die Basisscheibe betreten, in der die zwölf Kommunikationszentren lagen.
    Vorsichtshalber ließ sich Robert Gruener auch noch die Kontrollwerte der unabhängigen Systeme geben, zu denen das Klimasystem, die Luftumwälz- und Lufterneuerungsanlage und ein paar andere Maschinen gehörten. Auch von daher gab es keinen Hinweis auf Staub, Sand oder etwas, das diese gesichtet, geortet oder gar entfernt hatten. „Shauny", sagte der Chef der Androgyn-Roboter, „du mußt dich geirrt haben. Eine andere Erklärung habe ich nicht. Außerdem weiß ich, daß es auf Coma-11 weder Staub noch Sand gibt."
    „Es tut mir leid", gab die Spezialistin zu. „Ich sehe ja selbst, daß ich einem Irrtum aufgesessen sein muß. Am besten ist es, wenn wir die Sache vergessen und ich wieder an meine Arbeit gehe."
    „Wenn dir nicht gut ist", sagte Robert Gruener, als sich ihre Wege trennten, „dann melde dich bei A-12-22. Er ist eine ausgezeichnete Medo-Einheit."
    „Ich bin vollkommen in Ordnung", versicherte die Frau und versuchte, selbstsicher zu lächeln.
    Als sie mit Aze wieder in Station-2 war, schickte sie den Roboter in die oberen Decks, damit er aus einem Vorratslager eine Kamera zur Herstellung von zweidimensionalen Bildern hole.
    Shauny Target war sich ganz sicher, daß sie sich nicht geirrt hatte. Und wenn es doch so gewesen sein sollte, dann mußte es eine Erklärung dafür geben. Sie wußte auch, wer allein als Helfer für ihr Problem in Betracht kam. Bei aller Schüchternheit, diesmal würde sie nicht zögern. „Ich brauche diese Bilder für eine später anzulegende Dokumentation", erläuterte sie Aze, der das auch akzeptierte.
    Sie dachte aber daran, daß sie beim nächsten Zusammentreffen mit Merkwürdigkeiten lieber erst einmal ein paar Dokumente anfertigen wollte. Mit dieser Kamera.
    Daß sie Aze den Auftrag gegeben hatte, war nicht nur damit begründet, daß sie eine normale Kamera brauchte.
    In Wirklichkeit wollte sie weiter nichts als ein paar Minuten allein in der Kommunikationszentrale sein. Auch wenn diese in ihren Abmessungen und in der Handhabung nicht für Menschen geschaffen war, würde sie mit der Bedienung keine Probleme haben. Und was sie tat, konnte sie später bei Bedarf immer noch zu einem Test erklären.
    Sie aktivierte ein Pult und stellte von dort einen direkten Zugriff zu einem der sieben Hypersender von Coma-11 her. Es dauerte nur Sekunden, bis die Klarmeldung kam.
    Der nächste Takt war eine kodierte Strecke zur BASIS. Sie verlangte nach Talyz Tyraz, dem Chef für Funk und Ortung, denn dem Blue, der gern von seinen Untergebenen gehänselt wurde, war sie sicher noch in angenehmer Erinnerung. Sie hatte die Hänseleien nie unterstützt und geschwiegen.
    Gemäß ihrer Aufgabe hatte sie während des dreieinhalbjährigen Fluges der BASIS fast nur in seinem Bereich gearbeitet.
    Der Tellerkopf des Blues erschien auch prompt. „Ich habe eine sehr dringende und persönliche Bitte", sagte Shauny Target. „Irgendwo auf der BASIS oder vielleicht auf der KRANICH muß sich Gucky befinden. Sag ihm, Shauny Target braucht ihn dringend auf Coma-11. Es wäre schön, wenn niemand sonst etwas davon erfährt."
    „Wird erledigt", versicherte Tyraz. „Und zwar verdammt schnell."
    Sie bedankte sich und beendete das Gespräch.
    Die Frage war, wann Gucky

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