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1657 - Der weibliche Golem

1657 - Der weibliche Golem

Titel: 1657 - Der weibliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entsprechend anziehen.«
    »Das ist wohl richtig.« Er schüttelte den Kopf und konnte es noch immer nicht fassen.
    »Gefällt es dir nicht?«
    Er nickte heftig. »Doch, schon, ja, es gefällt mir. Das ist ja alles okay. Nur -ahm-ich…«
    »Bekomme ich jetzt keinen Tee?«
    »Doch, natürlich. Den kriegst du. Setz dich doch. Ich habe alles vorbereitet.«
    »Natürlich.« Greta nahm Platz und schaute zu, wie der Mann die Tassen verteilte. Wenig später saßen sie sich gegenüber. Pavel schenkte ein und hörte dabei den Kommentar der Besucherin.
    »Schön hast du es hier.«
    »Wie - wieso?«
    »Nun ja, es passt alles zusammen. Das Haus am Wald, die Einrichtung und auch die Kunstgegenstände. Ich habe sie mir angeschaut, sie sind wirklich gut gemacht.«
    »Danke, das freut mich.«
    »Hast du sie gesammelt?«
    »Nein.«
    Nach dieser Antwort staunte Greta ihr Gegenüber an. »Sag nur, dass du sie selbst - ich meine…«
    »Du bist nicht von hier - oder?«
    »Nein, ich mache hier Urlaub. Entspannen im Bayerischen Wald. Das gefällt mir. Da finde ich Ruhe. Aber was hat das mit den Kunstwerken hier zu tun?«
    »Wenn du von hier wärst, dann wurdest du wissen, dass ich hier als Bildhauer bekannt bin. Die meisten meiner Kollegen sind Schnitzer, aber ich arbeite als Bildhauer, und deshalb kann ich dir sagen, dass ich die Kunstwerke geschaffen habe.«
    Greta blies die Luft aus, nickte und flüsterte dabei: »Alle Achtung, das ist wirklich toll.«
    Das Lob machte den Mann verlegen. Er winkte lächelnd ab. »Na ja, es geht. Ich bin mit vielen Werken noch nicht so richtig zufrieden. Da muss ich nacharbeiten.«
    »Klar. Künstler wollen perfekt sein.«
    Pavel stand auf. Er ging zu einem Schrank, der zwei Glastüren hatte. Dahinter waren Flaschen zu sehen, die harte Getränke enthielten. Er holte eine Flasche hervor und zwei kleine dickwandige Gläser.
    Als er alles auf den Tisch gestellt hatte, deutete er auf die Flasche. Dabei fragte er:
    »Kennst du den Bärwurz?«
    Greta runzelte die Stirn, »Gehört habe ich davon. Das ist ein hier in der Gegend bekannter Schnaps - oder?«
    »Genau. Und den sollten wir trinken. Auch wenn er dir etwas ungewöhnlich schmecken sollte, aber er ist okay. Das ist Medizin gegen die Kälte.«
    Die Frau klatschte in die Hände. »Na, wenn du das sagst, ist das klar. Ich werde einen Bärwurz trinken. Man soll sich ja dem Neuen nicht verwehren.«
    »Ausgezeichnet.« Hawelka öffnete die Flasche und goss die beiden Gläser bis zum roten Strich dicht unter dem Rand voll. »So«, sagte er, »das wird uns gut tun.«
    »Ich hoffe es.« Greta griff nach dem Glas. Sie hatte den Bärwurz schon getrunken. Wer sich in dieser Gegend aufhielt, der kam einfach nicht daran vorbei. Und es war auch besser, wenn man das Getränk mit einem Ruck in die Kehle kippte. Dann hatte man es hinter sich. Genau das tat Greta.
    Das Zeug schmeckte wie - nun ja, sie fand keinen richtigen Vergleich. Dachte aber an einen Laternenpfahl ganz unten. Irgendwie undefinierbar oder auch nach Wurzeln, die lange in der Erde gesteckt hatten. Sie musste an sich halten, um ihre Reaktion nicht zu negativ ausfallen zu lassen. Als sie das Glas wieder auf den Tisch stellte, schüttelte sie sich trotzdem.
    Pavel Hawelka grinste sie an. Er war ein Typ, der in diese Gegend passte. Eine wilde schwarze Mähne wuchs auf seinem Kopf. Sie war bereits von einigen grauen Strähnen durchzogen und verdeckte auch die Ohren. Hinzu kam noch ein Bart, der den unteren Teil des Gesichts umwucherte. Eine klobige Nase und zwei kleine Augen fielen ebenfalls auf. Der Mund war in dem Gestrüpp kaum zu sehen. Über ihn wischte Hawelka, bevor er fragte: »Na, wie hat dir der Bärwurz geschmeckt?«
    Greta wollte ihn nicht beleidigen und sagte mit einem leisen Krächzen in der Stimme: »Wie Medizin.«
    Der Künstler lehnte sich zurück und lachte. »Ja, so kann man es auch nennen. Möchtest du noch einen zweiten?«
    »Nein, um Himmels willen. Der hat mir gereicht.«
    »Aber doch einen Tee. Er muss jetzt richtig durchgezogen sein. Er ist ein besonderes Getränk, ich habe ihn aus Kräutern gebraut, die man hier im Wald findet.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Pavel Hawelka lächelte und goss das Getränk in die beiden Tassen. Dabei, fragte er:
    »Du bist nicht von hier, das hört man. Wo kommst du denn her?«
    »Ach, aus dem Hessischen.«
    »Da war ich noch nie.« Er stellte die Kanne wieder zur Seite. »Ich komme hier kaum weg.«
    »Aber du bist kein Deutscher.«
    »So ist es. Ich

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