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1659 - Die Totengöttin

1659 - Die Totengöttin

Titel: 1659 - Die Totengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass jemand erschien und die Luke öffnete.
    Die Detektivin wusste nicht, wie lange sie sich ihren Gedanken hingegeben hatte, als die Stille plötzlich unterbrochen wurde. Nicht in ihrer direkten Umgebung, das Geräusch war über ihr entstanden - und außerhalb der Gruft… Jemand kam!
    Plötzlich war die Spannung wieder da. Jane hatte noch keine Stimme gehört und trotzdem war sie sicher, dass die Totengöttin über ihr stand und etwas von ihr wollte. Sie hörte sogar ihre Stimme. Sie klang sehr dünn, und Jane hatte auch nicht verstanden, was gesagt wurde. Aber war da nicht noch eine zweite Stimme, die etwas antwortete? Jane wartete ab, bis es erneut zu einem knappen Dialog kam, und dann wusste sie Bescheid.
    Ja, es war ein Mann an der Seite der Totengöttin.
    Und dann vernahm sie über ihrem Kopf das leise Knirschen. Jemand war dabei, die Klappe über ihrem Kopf zu öffnen…
    ***
    Die Hexe bewies, dass sie auf körperliche Gewalt setzte, wenn es nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie wollte dafür sorgen, dass dieser Gärtner erst gar nicht auf dumme Gedanken kam, nachdem er wieder zu sich gekommen war. Er hatte versucht, sich gegen ihren Griff zu stemmen. Jetzt lag er jenseits der Friedhofsmauer rücklings im hohen Schnee und presste seine Hände auf eine Stelle in Magenhöhe. Gleichzeitig wälzte er sich von einer Seite auf die andere und versuchte, das Gefühl der Übelkeit zu unterdrücken.
    Die Totengöttin baute sich vor ihm auf. Sie stand breitbeinig da, war für ihn ein grauenhaftes nacktes Wesen und erinnerte in ihrer Starre an eine Schaufensterpuppe mit langer Perücke aus schwarzen Haaren.
    »Nur damit dir klar ist, wo es bei mir langgeht. Vergiss jeden Gedanken an Flucht. Du würdest nicht weit kommen. Die Person, die fliegen kann, bin ich, nicht du.«
    Adam Goldmann saugte schwer die Luft ein. Sein Gesicht war verzerrt, und das würde auch so bleiben, denn er sah für sich keine Chance mehr, dieser Frau - oder was immer sie auch war - zu entkommen.
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann komm hoch!«
    Es war leichter gesagt, als getan. Adam quälte sich mühsam auf die Knie, die im tiefen Schnee versunken waren. Ihm war leicht schwindlig geworden, und die Hexe zeigte so etwas wie Mitleid, denn sie streckte ihm eine Hand entgegen, die er ergriff und sich von ihr auf die Beine ziehen ließ.
    Schwankend blieb er stehen. Er sah das spöttische Grinsen auf dem Gesicht seiner Entführerin und verfluchte sich und sein Schicksal. Er sah auch wieder vor sich, wie man ihn geholt hatte, und die Gedanken galten seiner Frau, wobei er hoffte, dass ihr nichts geschehen war, denn sie war unwichtig für dieses Weib. Die Neugierde überwog seine Erschöpfung. Er wollte wissen, warum man ihn entführt hatte. Er musste sich schon zusammenreißen, bevor er die Frage stellen konnte.
    »Warum hast du mich entführt? Wir - wir - kennen uns nicht und…«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Und welche?«
    Sie rückte nicht sofort mit der ganzen Wahrheit heraus. Dafür stellte sie eine Gegenfrage.
    »Du bist Gärtner. Kennst du dich hier auf dem Gelände aus?«
    Adam wunderte sich über die Worte, dann sagte er: »Ja, so einigermaßen.«
    »Das reicht mir nicht. Kennst du dich aus oder nicht?«
    »Was willst du wissen?«
    »Es geht mir um Gräber…«
    »Davon gibt es viele.«
    »Das weiß ich. Aber lass mich ausreden, verdammt. Es geht mir um drei bestimmte Gräber. Und ich will, dass du mir zeigst, wo sie liegen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, das haben wir. Aber welche sind es? Wo soll ich denn suchen?«
    »Das überlasse ich dir.«
    »Ich kann das nicht, wenn du mir nicht sagst, um wen es sich handelt, die in ihnen liegen.«
    Die Totengöttin nickte. »Okay, ich habe verstanden. Dann frage ich dich, ob du sterben möchtest.«
    Es war ein Schock für Adam Goldmann. Den Tod, das Ende des Lebens hatte er stets weit von sich gewiesen, nun aber wurde er damit konfrontiert, und er traute dieser Hexe zu, dass sie ihre Drohung auf der Stelle wahr machte.
    »Ja«, gab er flüsternd zu, »ich werde es versuchen.«
    »Sehr vernünftig. Es geht mir um drei Gräber, die es hier zu finden gibt. Alte Gräber, die längst vergessen sind, die ich aber nicht vergessen habe. Vor allen Dingen nicht die Personen, die in ihnen liegen, und das schon seit vielen Jahren.«
    »Willst du mir nicht endlich sagen, wer das sein soll?«
    »Drei Frauen. Sie liegen nebeneinander. Es müssen drei Gräber sein, und die will ich finden.«
    »Nein!«,

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