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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemand würde dir etwas wegnehmen."
    „Angenehm zu hören."
    Er nahm sein Gepäckstück auf und war wenig später in einem luxuriös eingerichteten Zimmer, ging sofort in den Hygieneraum und öffnete dort die Wasserhähne. Er ließ das Wasser drei Sekunden lang laufen, dann schloß er die Hähne wieder, ging zu seinem Bett und legte sich darauf. „Neun!"
    Eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür seines Zimmers ohne jede Vorwarnung, und Trynt kam herein. „Hallo, Tek", begrüßte er ihn gelassen. „Ich hoffe, du hast eine angenehme Reise gehabt."
    Er war annähernd 2,15 Meter groß und in den Augen des Terraners extrem dürr. Er hatte die lederartige, dunkelbraune Haut und den knochigen Kopf mit den tief in den Höhlen liegenden, relativ kleinen Augen aller Hauri, in denen es grün zu leuchten schien und die ein geradezu dämonisches Licht hatten. Er trug eine einfache Kleidung aus einem khakiähnlichen Stoff mit einer weiten Hose und einer ebenfalls weiten Jacke. Tekener wußte, daß sie mit allerlei Raffinessen syntronischer Mikrotechnik ausgestattet war.
    Unterhalb der Nase hatte Trynt eine Reihe von senkrechten Furchen, die ein für ihn typisches und unverwechselbares Muster bildeten. An ihnen erkannte der Terraner ihn, und an ihnen hätte er ihn aus Tausenden anderer Hauri herausgefunden.
    Trynt hatte sich selbst in die Reihen der Paylaczer-Guardians eingeschleust und kannte daher die Verbrecherorganisation wie kaum ein anderer. Tekener erhoffte sich von ihm eine Reihe wichtiger Informationen. „Du hast mich die ganze Zeit über beobachtet?"
    „Ich beobachte seit zwei Tagen jeden ankommenden Passagier", erwiderte der Hauri, der sich umständlich in einen der Sessel setzte und danach beinahe eine Minute brauchte, bis er sich entschieden hatte, ob er das linke über das rechte Bein oder das rechte über das linke schlagen sollte, um eine möglichst bequeme Sitzposition zu finden. „Keine schwierige Aufgabe."
    „Tatsächlich nicht?"
    „Neun von zehn Ankömmlingen wurden schon Sekunden nach ihrer Ankunft ihr gesamtes Gepäck los."
    „Und der zehnte?"
    „Der beste brachte es auf zehn Minuten, dann besaß auch er nur noch den Creditchip."
    „Dann bin ich der einzige, der nach so langer Zeit noch alles hat?"
    „Das bist du."
    Der Hauri verzog keine Miene. Seinem knochigen Gesicht war nicht anzusehen, was er empfand. Hin und wieder strich, er sich mit den Fingerspitzen über einen der drei feuerroten Striche, die sich von seinen stark gewölbten Augenbrauen über die fliehende Stirn und den kahlen Schädel hinweg zum Hinterkopf zogen, als wolle er prüfen, ob sie noch da waren. „Vielleicht ein Fehler", meinte der Terraner. „Das glaube ich nicht."
    „Ich bin nicht nur dir aufgefallen."
    „Nein, sicher nicht. In den Kreisen der PayGuas aber erwirbt sich derjenige den höchsten Respekt, der sich gegen diese kleinen Ganoven zu behaupten weiß."
    „Du meinst also, die größeren Ganoven beginnen sich für mich zu interessieren?"
    „Genau das." Jetzt stahl sich ein winziges Lächeln auf die vertrocknet wirkenden Lippen des Hauri. „Und das könnte gut für uns sein, denn unter den kleinen Ganoven findest du den Boß aller Bosse ganz sicher nicht."
    Ronald Tekener ließ sich nicht anmerken, wie zufrieden er war. Er hatte die gleiche Überlegung angestellt wie Trynt, und er fühlte sich nun bestätigt. „Was kannst du mir über den Boß sagen?"
    „Leider so gut wie nichts", antwortete der Hauri.
    Ronald Tekener kannte ihn schon lange. Trynt hatte ihm schon manchen Gefallen getan, und Tek hatte den Hauri einige Male Situationen ausgesetzt, in denen er sich ganz klar für oder gegen ihn entscheiden mußte. Der Hauri hatte alle Prüfungen bestanden, und niemals war auch nur der geringste Zweifel an seiner Integrität aufgekommen.
    Tekener war mehr denn je auf Trynt angewiesen. Ohne ihn konnte er auf der Hauptwelt der PayGua überhaupt nichts ausrichten, und seine Überlebenschancen wären in der Tat minimal gewesen. „Ist er hier auf Neu-Paricz?"
    „Auch das kann ich nicht mit Sicherheit sagen", erwiderte Trynt. „Nur wenige wissen, wer der Absolute ist."
    Tekener legte eine Pause ein und bestellte mit Hilfe des Zimmersyntrons eine Reihe von verschiedenen Speisen, von denen er wußte, daß Trynt sie liebte. Der Hauri sah so dürr und ausgemergelt aus, als habe er seit Wochen nichts mehr zu sich genommen. Der Galaktische Spieler aber kannte ihn, und er wußte, daß Trynt unglaubliche Mengen

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