Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hingelegt", bemerkte er und deutete mit der freien Hand über die Schulter zurück. „Sie scheinen ein bißchen zu viel gefeiert zu haben."
    „Beim Patriarchen!" stöhnte sie. „Du hast sie alle auf einmal erledigt?"
    Mit leuchtenden Augen blickte sie ihn an, und er erriet, welche Gefühle er wohl in ihr erweckte. „Dazu wäre ich nie in der Lage", schwindelte er und eilte fluchtartig aus dem Warteraum.
    In einem Antigravschacht stieg er nach oben. Er war an allem möglichen interessiert, nur nicht an einer Liebesbeziehung zu einer Überschweren! 3.
    Tekener kam in eine Geschäftsstraße, in der sich nur wenige Pariczaner aufhielten.
    Vornehmlich Frauen, die von ihren Robotern begleitet wurden, flanierten an den Geschäften vorbei, besahen sich die Auslagen in den Schaufenstern oder standen plaudernd in Grüppchen zusammen.
    Tek ging zu einem Automaten und hielt sein Armbandkombi gegen das Auge des Syntrons.
    Kaum eine Sekunde später spuckte der Syntron eine Plastikkarte aus, die mit verschiedenen Symbolen bedruckt war. Der Terraner, der entsprechend gut vorbereitet war, erkannte sofort, welches Hotel der Syntron ihm angegeben hatte und wo es lag.
    Er verließ die Einkaufspassage und wechselte durch einen mit schier endlosen Reklameschildern versehenen Gang in einen ruhigeren Trakt der Kuppel über. Von dem Sturm, der draußen nahezu permanent herrschte, war hier drinnen nichts zu spüren.
    An einem Getränkeautomaten blieb er stehen und setzte das erste Zeichen für Trynt, seinen Verbindungsmann. Der Hauri wußte, daß er nach Pontazsan kommen würde. Das Wort kam aus dem Überschweren-Slang und bedeutete soviel wie „Stürmischer Hafen". Vereinbart waren eine Reihe von unverbindlich erscheinenden Signalen an ihn, von denen jedes einzelne bedeutungslos war, die Kombination der Signale jedoch seiner eindeutigen Identifizierung diente.
    Tek wählte ein bestimmtes Fruchtsaftgetränk, trank jedoch nur einen Schluck daraus und ließ den Rest im Müllschlucker verschwinden. „Erstes Zeichen", formulierte er lautlos, wobei er dem Automaten den Rücken zuwandte.
    War Trynt irgendwo an einem Monitor? Beobachtete er ihn? An seinem Äußeren konnte er ihn nicht erkennen. Das hatte er allzu stark verändert.
    Tekener wischte mit dem Handrücken über den Mund und bestieg das mit blauer Farbe gekennzeichnete Transportband. Ein sanftes Antigravfeld erfaßte ihn und schob ihn an den vielen Reklameholos vorbei, die ihn zum Konsum verführen wollten. Er stellte sich seitlich aufs Band, als wolle er sich zumindest auf der dem Getränkeautomaten zugewandten Seite jedes Holo ansehen.
    Als er eine Werbung für Antigravgleiter aus der aktuellen Überschweren-Produktion erreichte, verließ er das Band für einen kurzen Moment, betrachtete das Holo und tat, als lasse er die verführerische Stimme einer Frau auf sich wirken, die sich lasziv auf den Polstern der Maschine räkelte - so lasziv, wie Überschwere sich das vorstellten. „Zwei und drei", formulierte er lautlos.
    Danach stieg er wieder aufs Band und ließ sich weitertragen.
    Bei einem Holo für Eiscreme drehte er sich in Bewegungsrichtung und beachtete die Werbung nicht mehr. „Vier!"
    Am Ende des Ganges passierte er eine Schleuse, die formgestalterisch so geschickt angelegt war, daß ihr der hohe Sicherheitsstandard nicht anzusehen war. Dahinter befand sich ein Verteiler, von dem drei Gänge abzweigten. Tek blieb stehen, um sich die Hinweise anzusehen, die auf dem Boden angebracht waren. „Fünf!"
    Nach kurzer Pause schritt er den mittleren Gang entlang und eilte, als sei er nicht ganz bei der Sache, an einer mit Farbsymbolen versehenen Tür vorbei, blieb dann stehen, kehrte um und öffnete die Tür. „Sechs!"
    Er betrat den Empfangsraum eines kleinen Hotels und schob seine Karte in den Portier, einen kastenförmigen Syntron. Die Karte kam sofort wieder heraus, und eine freundliche Stimme sagte ihm, welches Zimmer für ihn vorgesehen war. „Danke", sagte er. „Hoffentlich muß ich hier nicht auch mit Überfällen rechnen."
    „Sieben!"
    „Der Sicherheitsstandard unserer Hotels ist sehr hoch", antwortete der Syntron. „Wenn du jedoch ganz sicher sein möchtest, daß dir nichts passiert, solltest du den Aufschlag von 50 Prozent zahlen."
    „Zahle ich."
    Er drückte sein Kombigerät gegen das Auge des Portiers. „Acht!"
    „Damit ist alles geklärt", behauptete der Syntron. „Du könntest darauf verzichten, dein Zimmer abzuschließen, dir würde nichts geschehen, und

Weitere Kostenlose Bücher