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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesetzlichen Organe im Kampf gegen die Organisationen. Die Uneinigkeit oder die gewaltsam erzwungene Einigkeit schwächten das illegale Netz, so daß sich immer wieder die Möglichkeit ergab, darin einzudringen und Schaden daran anzurichten. „Welcher Clan-Chef ist daran interessiert, den Absoluten zu stürzen?" fragte er. „Du gibst nicht auf, wie?"
    Tekener blieb ruhig. Trynt hielt es für eine Schwäche, eigene Gefühle zu zeigen. „Ich habe ein hohes Risiko auf mich genommen, um hierherzukommen", sagte der Galaktische Spieler. „Glaubst du, das habe ich nur getan, um mit dir zu essen?"
    „Es wäre ein angenehmes Kompliment für mich gewesen."
    „Ich wußte gar nicht, daß du auch scherzen kannst."
    „Ich habe viele Seiten", behauptete der Hauri, ohne eine, Miene zu verziehen. „Du kennst nur wenige davon."
    „Welcher Clan-Chef?"
    Trynt seufzte, als drücke ihn eine schwere Last. „Es sind mehrere", eröffnete er dem Terraner. „Sie meinen, eine Schwäche bei dem Absoluten entdeckt zu haben und werden rebellisch. Die meisten Clans werden von Hauri angeführt, was nicht weiter verwunderlich ist, da wir intelligenter und geistig beweglicher sind als die Überschweren."
    „Zweifellos", warf Tekener ein, obwohl er keineswegs der Meinung von Trynt war. „Allerdings gibt es da eine Persönlichkeit, die nicht diesem Kreis zuzumessen ist und die dennoch echte Chancen hat, bis zu dem Absoluten vorzudringen und ihn abzulösen."
    „Und wer ist das?" Zum erstenmal lächelte Trynt wirklich. Dabei preßte er die Lippen allerdings fest aufeinander. Sein Mund bildete einen dünnen, halbkreisförmigen Strich, wobei die Mundwinkel hoch auf die knochigen Wangen hinaufwanderten. In den grünen Augen begann es zu funkeln und zu leuchten. „Willst du das wirklich wissen?"
    „Selbstverständlich."
    „Und du meinst, dieses Essen allein ist ein angemessener Lohn für meine Dienste?"
    Ronald Tekener lachte. „Verzeih mir, mein Freund!" rief er. „Du hast mir schon viele Dienste geleistet, und natürlich habe ich dich für alle so entlohnt, daß du allen Grund hattest, zufrieden zu sein. Richtig?"
    „Richtig."
    „Du wirst auch dieses Mal zufrieden sein."
    „Daran zweifle ich." Das Lächeln wurde zu einem geradezu dämonischen Grinsen, wobei sich die Augen so verengten, daß sie nur noch winzige Striche bildeten, aus denen es grün hervorleuchtete. „In der Oase sollten zwei Freunde niemals miteinander streiten", zitierte Tekener das Wort eines Hauri-Dichters. Er machte eine kreisende Bewegung mit der Hand, um die Kuppel zu beschreiben, in der sie sich befanden. „Ich meine, dies ist eine Oase."
    „Und das Reiche denkt nicht darüber nach, an welchen seiner Quellen sich sein Freund laben kann", erwiderte Trynt mit einem anderen Zitat. 'Der Galaktische Spieler nahm sein Armband-Kombigerät ab und reichte es dem Hauri. „Ich vertraue dir", sagte er. „Willst du sparen, ruft der Geizige, setzt du deinen Freund der Verlegenheit aus, selbst entscheiden zu müssen!"
    „Das ist ein Zitat, das ich nicht kenne", gab der Terraner belustigt zu. „Es hat jedoch etwas für sich."
    Er nahm das Gerät zurück, legte es wieder an und machte sein finanzielles Angebot, doch Trynt hob abwehrend die Hände. „Ich bin nicht an Geld interessiert", betonte er. „Ich will einen Planeten!"
    „Eine ganze Welt für dich allein?" Als USO-Spezialist war Tekener einiges gewohnt, und er war von Trynt stets mit unverschämten Forderungen konfrontiert worden, doch nun sackte ihm doch die Kinnlade nach unten. „So ist es. Im Bereich des Galaktikums gibt es einen unbesiedelten Wüstenplaneten, der in idealer Weise meinen Vorstellungen entspricht. Es gibt nur eine terranische Forschungsstation auf dieser Welt. Ich will sie für mich, um dort zunächst allein, später mit anderen Hauri zusammen eine Kultur nach unseren Vorstellungen aufzubauen. Sie wird sich an den Lehren des Hexameron orientieren."
    „Das ist die Philosophie des Untergangs!"
    „Wer so lange wie ich auf Neu-Paricz gelebt hat, kann die Zeichen des Untergangs nicht übersehen."
    Ronald Tekener wollte sich nicht auf eine Diskussion mit ihm einlassen, sondern nur ein wenig Zeit gewinnen, um nachdenken zu können. Er hatte nicht das Recht, einen ganzen Planeten zu verschenken, von dem er noch nicht einmal wußte, wem er gehörte, oder ob sonst jemand auf ihn Anspruch erhob. Er kannte den Planeten und dessen Wert nicht, doch ihm blieb keine andere Wahl, wenn er weiterkommen

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