Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ab und zu auf, um sich in einem Nebenraum mit syntronischen Geräten zu beschäftigen. Danach kehrte er jeweils zurück und berichtete, daß sich Karlanczer noch nicht in seiner Kuppel befände. Darüber hinaus erfuhr Tek, daß man sie in Pontazsan nicht vermißte. „Dort verschwinden laufend Menschen, ohne daß ein Hahn danach kräht", erläuterte der Hauri - und spielte weiter.
    Er hatte nicht nur das eine Brettspiel in seinem Versteck, sondern eine ganze Reihe von anderen Spielen, die Tek weitgehend unbekannt waren, die ihn als Spieler aber außerordentlich interessierten, und während sie am Tisch miteinander um Punkte kämpften, kamen sie sich näher. Noch nie zuvor waren sie über eine so lange Zeit hinweg zusammengewesen, so daß sie Gelegenheit hatten, über viele Dinge zu reden, die sonst nie zur Sprache kamen und die ihnen Einblick in die Persönlichkeit des anderen gaben.
    Während dieser Zeit nahm Trynt nichts zu sich, während Tekener in regelmäßigen Abständen essen und trinken mußte. Es schien, als habe der Hauri mit seiner „Freßorgie", wie er es nannte, seinen Energiebedarf für Monate gedeckt.
    Bei jedem neuen Spiel gewann Trynt zunächst; je besser Tekener das Spiel und seine taktischen Hintergründe jedoch kannte, desto häufiger setzt er sich durch, bis der Hauri schließlich gar keine Chance mehr hatte und wiederum ein anderes Spiel anschleppte.
    Als acht Tage vergangen waren und Trynt wieder einmal aus dem Nebenraum kam, wo er sich mit den Syntrons beschäftigt hatte, setzte er sich an den Tisch, nahm ein neues Spiel auf und bemerkte beiläufig: „Karlanczer ist da."
    Ronald Tekener war wie elektrisiert, und es fiel ihm schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren, das sich aus Korallen zusammensetzte, und von einer Wasserwelt stammte. Er wußte nur zu gut, daß jede Minute, in der die PayGuas ihre Verbrechen ungehindert fortsetzen konnten, Millionenverluste für das Galaktikum eintraten und unzählige Opfer beraubt, gequält und ermordet wurden.
    Er griff mit einer Wucht an, die Trynt bisher bei ihm noch nicht erlebt hatte. „Wir brechen auf", beschloß der Hauri schon nach wenigen Minuten und stieß die Korallen um. Er hatte erkannt, daß er nicht mehr die Spur einer Chance hatte, das Spiel zu gewinnen. „Für diesen Mist haben wir keine Zeit."
    Und dabei grinste er in der bekannten Weise mit geschlossenen Lippen.
    Tekener atmete auf. Seit Tagen hatte er mit Trynt immer wieder alle Einzelheiten seines Planes gegen den Pariczaner-Boß durchgesprochen, und sie waren dabei auf vielerlei Komplikationen und mögliche Konter Karlanczers eingegangen, so daß nun alle erdenklichen Unwägbarkeiten berücksichtigt zu sein schienen. Er war froh, daß es endlich losging.
    Sie brauchten nur wenige Minuten für die nötigen Vorbereitung, dann streiften sie sich ihre Anzüge über und machten sich auf den Weg.
    Draußen herrschte ein Sturm, gegen den alles ein lindes Lüftchen war, was der Terraner vorher erlebt hatte. Selbst in ihren Hochleistungsanzügen war es schwer, sich dagegen zu behaupten.
    Sie arbeiteten sich aus der Schlucht heraus, und dann mußte Tek sich wiederum vollkommen auf den Hauri verlassen. Er selbst wäre nicht in der Lage gewesen, die Kuppel Karlanczers zu finden. Sie waren mit einem Laserstrahl verbunden, der von einer Syntronik kontrolliert wurde und der dafür sorgte, daß sie nicht voneinander getrennt wurden.
    Nachdem sie sich etwa eine Stunde lang durch den Sturm gekämpft hatten und Tekener selten einmal mehr sah als vorbeifliegenden Sand oder Pflanzenfetzen, und da er nur ahnen konnte, wo Trynt war, obwohl er sich nie mehr als drei Meter von ihm entfernte, schloß er die Augen und überließ sich ganz der Syntronik. Horchte auf das Heulen des Windes, das durch den Schutzanzug nicht ganz gedämpft werden konnte, und kämpfte gegen die Müdigkeit an.
    Nach einer weiteren Stunde schreckte ihn ein Pfeifsignal auf. Er öffnete die Augen, stellte fest, daß sein Abstand zu dem Hauri geringer wurde, und sah plötzlich eine steil aufsteigende, vollkommen glatte Wand vor sich. Sie bestand aus einem Material, das den Naturgewalten trotzte und das kaum Schrammen aufwies.
    Trynt hob einen Arm und signalisierte ihm, daß sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Sie schoben sich an der Wand entlang und benötigten eine weitere Stunde, bis der Hauri endlich eine Schleuse fand. Er untersuchte sie, veränderte etwas an ihr und öffnete sie.
    Erleichtert folgte Tekener ihm in die Schleusenkammer,

Weitere Kostenlose Bücher