Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
166 - Das dämonische Duell

166 - Das dämonische Duell

Titel: 166 - Das dämonische Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Druck von draußen war zu stark. Der Morast, eine Mischung aus richtigem Moor und Wasser, war zu fest. Dorian gab den Versuch wieder auf. Er mußte es so anstellen wie in einem Auto, das im See versinkt.
    Und er mußte sehen, daß er schnell durchkam. Es war ärgerlich, daß der Wagen mit der Front am tiefsten hing - und noch ärgerlicher war es, daß er, Hunter, nicht wußte, wie tief das Fahrzeug schon gesunken war.
    Es war so gut wie aussichtslos. Dennoch probierte er es. Auch die geringste Chance war besser, als im weiter versinkenden Wagen auf den Erstickungstod zu warten.
    Er kurbelte die Fensterscheibe der Tür herunter.
    Sofort quoll die schwarze, breiige Masse herein, ein Wasserschwall zuerst, dann der Morast. Er drängte Dorian förmlich zurück. Der Dämonenkiller holte noch einmal tief Luft, pumpte die Lungen bis zum Bersten voll und begann dann, dem Sumpf entgegenzuarbeiten. Mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem kämpfte er sich nach draußen.
    Der Sumpf setzte ihm stärkeren Widerstand entgegen als erwartet. Panik keimte in Dorian auf. Er wußte, daß er nicht mehr zurück konnte. Über kurz oder lang würde der Morast den Wagen füllen. Dorian brauchte kaum darauf zu hoffen, daß die Luft sich als komprimierte Masse halten und den Sumpf zurückdrängen würde. Die Luft würde einen Weg finden, zu entweichen.
    Es gab jetzt nur noch zwei Möglichkeiten:
    Aufgeben und sterben.
    Oder weitermachen und vielleicht überleben.
    Er kämpfte sich weiter, gegen den zähen Druck, drehte sich wie ein Aal. Schon spürte er, wie sein Körper nach frischem Sauerstoff gierte. Die Anstrengung ließ ihn den eingesogenen Sauerstoffvorrat schneller verbrauchen als geplant. Im Wasser wäre es alles nicht ganz so schlimm gewesen. Aber diese breiige Masse setzte ihm viel mehr Widerstand entgegen, als Wasser es jemals gekonnt hätte. Dorian keuchte hilflos. Er bekam Sumpfbrei in die Nasenlöcher und kämpfte gegen die Panik an. Er spürte das Zeug zwischen den Zähnen, es drängte sich zwischen seine Lippen, in die Ohren und gegen die Augenlider. Dorian stemmte sich, an die Dachkante des Wagens geklammert, nach oben, schaffte es irgendwie, die Beine freizubekommen und gegen die Tür zu stemmen, arbeitete sich hoch…
    Seine Lungen, gefüllt bis zum Bersten mit verbrauchter Luft, schrien nach Sauerstoff. Er konnte den Atemreflex nicht mehr länger unterdrücken. Gewaltsam stießen die Lungen die Luft nach draußen und dehnten sich sofort wieder, wollten sich dehnen - Dorian schrie, bekam Morast in Mund und Luftröhre, wollte sich hustend zusammenkrümmen und konnte es nicht. Er konnte nur weiter hoch. Und plötzlich stieß sein Kopf durch den Morast.
    Mund und Nase gerade ein paar Zentimeter über der Sumpffläche!
    Er japste, sog scharf die Luft ein, wieder und wieder. Er hustete, spie Schlamm aus. Er glaubte, ohnmächtig werden zu müssen. Aber die Luft war rein und frisch. Er keuchte erschöpft, bereits am Ende seiner Kraft. Aber er hatte es geschafft, er war aus dem Wagen herausgekommen und wieder in der Lage, zu atmen.
    Jetzt mußte er nur noch zusehen, daß…
    Da sackte der Wagen wieder ein Stück tiefer und nahm den auf dem Dach stehenden Dorian mit.

    Nach kurzem Flug hatte Angelina die ungefähre Stelle erreicht, an der Makemake sie erwartete. Aber sie blieb in respektvoller Entfernung und ging mitten im Dschungel nieder. Sie veränderte ihre Gestalt wieder und wurde menschlich - bis auf die schockrote Haarfarbe, die sie auch in menschlicher Gestalt verriet, weil sie sich nicht änderte.
    Angelina wußte, daß sie noch Zeit hatte. Die Sonne ging frühestens in zwei Stunden unter. Das ließ ihr genug Spielraum, die Umgebung zu sondieren. Sie bewegte sich durch Dickicht und Unterholz, bemüht, kein Geräusch zu verursachen, und versuchte, das Zielgebiet einzukreisen. Dabei achtete sie auch auf Vögel. Jeder dieser gefiederten Sänger konnte ein Verräter sein, der ihre Anwesenheit an Makemake weitermeldete.
    Angelina hatte aber lieber alle Vorteile auf ihrer Seite.
    Die Waffen und magischen Hilfsmittel, die sie Dorian abgenommen hatte, trug sie bei sich. Wer mochte es wissen - vielleicht konnte oder mußte sie sie gegen Makemake einsetzen, wenn er wirklich ein Verräter war. Wenn er plante, Luguri abzusetzen, war das seine Sache, in die Angelina sich nicht einmischen würde; ihr war es gleichgültig, wer über die Schwarze Familie herrschte, solange es nicht Asmodi war, der ihre Sippe ausgelöscht hatte. Und

Weitere Kostenlose Bücher