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1665 - In der Totenstadt

1665 - In der Totenstadt

Titel: 1665 - In der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brachte, um sie zu verhören. Und das geschah dann alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Hin und wieder fiel ein solcher Stützpunkt auf. Dann reagierte die Öffentlichkeit betroffen und teilweise entsetzt. Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Dann schauen wir uns den Stützpunkt mal an.«
    »Gut.«
    Mehr hatte Harold Fuller nicht gesagt. Wir sahen ihm an, dass er nicht eben begeistert war. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er hatte uns geholt und würde auch an unserer Seite bleiben.
    Suko erhob sich zuerst und wurde von dem Wirt angesprochen. Ben Taylor hatte alles gehört, ebenso wie seine Frau, und er gab den entsprechenden Kommentar.
    »Das ist alles Sperrgebiet. Von uns hat sich niemand hin getraut. Man spricht davon, dass das Gelände verseucht ist. Da können auch Fallen liegen.«
    »Stimmt das?«, fragte ich Fuller.
    Der hob als Antwort nur seine Schultern. Klar, er konnte oder wollte nichts sagen.
    »Gut, dann lassen Sie uns gehen.« Ich war als Erster an der Tür. Suko zahlte noch unsere Rechnung, und als er zusammen mit Harold Fuller nach draußen trat, stand ich bereits vor der Tür und bewegte mich um keinen Millimeter. Stattdessen schaute ich auf den Wagen, der vor der Wirtschaft stand.
    Es war ein Opel. Und er sorgte dafür, dass wir Angst um Jenny Mason bekamen…
    ***
    Die Friseurin wusste selbst nicht, was sie noch denken sollte. Sie fühlte sich wie in einem Kreisel, der sich immer schneller drehte und den sie nicht stoppen konnte. Was ihr widerfahren war, das konnte es eigentlich nicht geben. Aber es war eine Tatsache. Da brauchte sie nur auf die Kühlerhaube ihres Autos zu schauen, die eingedrückt war.
    Jedenfalls fuhr der Opel noch. Und sie wollte so schnell wie möglich weg. Jenny glaubte nicht daran, dass man sie verfolgen würde, sie hatte ja mit diesen grauenvollen Vorgängen nichts zu tun. Dennoch wollte ihre Furcht nicht verschwinden. Nachdem sie die Kühlerhaube kurz untersucht hatte, öffnete sie die Fahrertür. Harold Fuller hatte den Zündschlüssel stecken lassen.
    Jenny mochte den Mann. Er war jemand, der nicht aufgab, und so etwas bewunderte sie. Auch sie gehörte zu diesen Menschen, wenn auch auf einer anderen Ebene. Sie hatte sich selbstständig gemacht, weil in dem großen Laden kein Platz mehr für sie war, und sie hatte ihren Schritt nie bereut.
    Ihre Hand fasste bereits nach dem Griff, um die Tür zu öffnen, als sie noch mal Luft holte. Sie atmete durch die Nase ein - und hatte plötzlich das Gefühl, ersticken zu müssen.
    In ihren Atemwegen breitete sich ein widerlicher Geruch aus. Nein, schon mehr ein ekliger Gestank.
    Leichengeruch!
    In diesem Moment schrillten bei ihr alle Alarmglocken. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Aber dieses Wissen ließ sie leider nicht entsprechend handeln, denn sie war in den folgenden Sekunden nicht fähig, sich zu bewegen. Schockstarr stand sie neben ihrem Wagen und hörte in ihrer Nähe ein Geräusch.
    Es war ein Schaben, und zugleich verstärkte sich der widerliche Gestank. Sie sind da! Sie sind bei mir! Ganz in der Nähe! Erst als diese Gedanken durch ihren Kopf huschten, reagierte sie.
    Sie wollte sich nicht herumwerfen, um nachzuschauen. Dabei hätte sie nur kostbare Zeit verloren. Für sie zählte nur, dem Gestank zu entkommen. Sie riss die Tür auf. Das schaffte sie noch. Nur einsteigen ließ man sie nicht. Etwas legte sich auf ihre rechte Schulter. Es war ein weicher Gegenstand,, und trotzdem spürte sie dabei einen harten Druck irgendwelcher Knochen oder etwas Ähnliches. Sie stemmte sich dagegen und musste erkennen, dass die andere Seite stärker war. Jenny Mason wurde nach hinten gezogen. Sie rutschte ein kurzes Stück über den Boden, dabei stolperte sie und verlor das Gleichgewicht. Sie kippte nach hinten.
    Die junge Frau erlebte alles überdeutlich mit. Sie wusste, dass sie in einer Falle steckte, und konnte nichts dagegen tun. Es war, als hätte man ihr Fesseln angelegt. Nicht mal mit den Armen ruderte sie. Der Boden kam näher, als sie den Halt verlor, aber sie fiel nicht hin, denn etwas fing sie ab. Wenn es Arme waren, dann fühlten sie sich ungewöhnlich weich und nachgiebig an, doch sie ließen ihr trotzdem keine Chance zur Befreiung.
    Jenny hielt ihre Augen weit geöffnet und sah jetzt etwas über sich schweben. War es ein Gesicht? Ja und nein!
    Wenn es sich dabei um ein Gesicht handelte, dann lag es nicht frei. Dann war eine Maske darüber gestülpt worden, mit zwei runden Gläsern, hinter

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