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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Mars die Männer und Frauen Zeugen des Gesprächs werden konnten. „Das Tor, der Zugang zu übergeordneten kosmischen Bereichen. Kein Schlüssel ist dazu mehr nötig. Seit ein paar Stunden weiß ich es. Hier auf dem Mars habe ich mir ein Tor, einen solchen Zugang geschaffen. Doch die anderen, meine Kämpfer, sie werden es nicht finden können. Hilf ihnen."
    „Ja, natürlich, Lyndara. Es wird alles gut."
    „Auf Mystery fanden wir merkwürdige Dinge, Boris. Lichter. Mystery ist voller Energieerscheinungen. Sie erzeugten Ausfälle technischer Geräte und besitzen vermutlich einen Bezug zu der Projektion des Universums am Nachthimmel des Planeten. Was sind die Erscheinungen? Vorgänge aus einem anderen Bereich des Universums? Wir wollten dorthin. Durch das Tor. Aber es geht nicht. Such ihn, Boris.
    Such dieses Ei. Es liegt irgendwo auf Mystery herum und wartet auf dich. Nimm es. Er hat die Affinität, die ihr braucht. In seinem Umkreis seht ihr das, was ihr gewöhnlich weder erkennen noch anmessen könnt. Die negative Strangeness des Eis, macht sie es?
    Die Antwort ist leicht, Boris. Wer das Geheimnis von Mystery und seine Bedeutung löst, wird die wahre Bedeutung dieser Welt ergründen und wichtige Zusammenhänge begreifen.
    Die Ennox sind darin verstrickt. Die Erlebnisse, Boris. Die Aufzeichnungen, mein Vermächtnis. Kylk Myneon hat es. Er weiß Bescheid und wird es euch übergeben. Also geht und seht! Versprich mir, daß du hinfliegst. Und grüße meine Helden, Nounser, Krellin und wie sie alle heißen."
    „Ich verspreche es dir."
    Boris Siankow blickte sich suchend um und entdeckte die bereitstehende Antigravtrage.
    Er winkte die Frau herbei, die das Gefährt steuerte. Sanft griff ein Feld nach Lyndara und hob sie hinauf. Dann schwebte die Trage davon.
    Schüsse peitschten. Schreie klangen auf. Siankow wollte das Blut in den Adern erstarren.
    Lyndara warf sich von der Trage. Ihr Hochenergiestrahler spuckte Feuer und Verderben. Sie traf vier Personen, und diese reagierten.
    Dann hüllte ein Flammenmeer die Trage ein. Ihr Energieaggregat explodierte in einem Feuerball, und mit ihm verglühte auch der Körper der Ertruserin.
    Boris Siankow sank zu Boden. Er verbarg das Gesicht in den Händen. Seine Lippen bebten, und seine Wangen zuckten.
    Wie lange er so verharrte, wußte er nicht. Als er seine Umgebung wieder wahrnahm, hatten sie ihn bereits in die Station gebracht, von der aus er aufgebrochen war.
    Er erfuhr, daß es keine Toten gegeben hatte außer Lyndara. Die Ertruserin hatte angegriffen und den Gegenschlag provoziert.
    Sie hatte den Tod gesucht und ihn gefunden.
    Boris Siankow fühlte sich so elend wie noch nie zuvor in seinem Leben
     
    9.
     
    Das Gespräch zwischen Homer G. Adams und dem Nexialisten fand am 22. Juli statt, an jenem Tag, an dem der erste der Prozesse eröffnet wurde.
    Das vom Hanse-Chef vorgelegte Dossier würde dazu beitragen, die Machenschaften des publicitysüchtigen Kylk Myneon zu durchleuchten und ihn auf den Boden der Realität zurückzuholen. Inzwischen hatte sich herausgestellt, daß Myneon nichts von der Todesabsicht Lyndaras ahnte. Lyndaras Tod nahm ihn mindestens ebenso mit wie Boris Siankow, Elvira Donja und Lyndaras Gefährten. „Myneon ist so klein wie ein Fingerhut und befindet sich in breiter Front auf dem Rückzug. Mehrere Anzeigen sind bereits zurückgezogen, soweit es noch möglich war.
    Myneon hat mir Lyndaras Vermächtnis ausgehändigt, und ich habe es gelesen", berichtete Homer und schob dem Nexialisten einen Memowürfel über den Tisch. „Ich stimme dir zu, was Mystery betrifft. Wir werden so schnell wie möglich eine Expedition zu dem Planeten schicken, optimal ausgerüstet natürlich. Welche Konsequenzen es auch für die Zusammenarbeit mit den Ennox haben wird, wir werden diesen Planeten erforschen, bis wir ihm seine letzten Geheimnisse entrissen haben. Dieses Unternehmen läuft unter strengster Geheimhaltung."
    „Danke", murmelte Boris Siankow. „Vielen Dank."
    Mehr nicht.
    In Gedanken fragte er sich: Lyndara, war es das wirklich wert? Bist du jetzt da, wo du hinwolltest? Hast du dein Ziel erreicht?
    Sie würden es wohl nie erfahren.
     
    ENDE
     

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