1671 - Fluchtpunkt Mars
sprechen.
Deshalb ist eine Vorwarnung unterblieben. Alles geschieht zu deiner eigenen Sicherheit."
Ein Hologramm baute sich vor dem Schreibtisch auf, es zeigte den Hanse-Spezialisten. „Lyndara ist geflohen", begann er und berichtete, mit welchem Trick sie und Kylk Myneon es bewerkstelligt hatten. Adams stöhnte auf. „Mein Fehler, Ilmas. Ich hätte mich um den Vorfall im Archiv kümmern sollen. Dort fand sozusagen die Generalprobe statt. Myneon verschwand spurlos, und an seiner Stelle steckte ein anderer Ertruser im Archiv. Ich dachte an einen Taschenspielertrick."
„Der Alarm ist ausgelöst, Homer. Überall wird nach Lyndara gesucht. Ihr Ziel ist eindeutig Terra und dort das HQ-Hanse. Sie will deinen Aktivator."
„Das ist mir klar. Sie wird Helfershelfer haben und zunächst einmal untertauchen. Es ist möglich, daß sie wieder Kontakte zu den Galactic Guardians knüpft und deren Hilfe in Anspruch nimmt. Ich werde mich vorsehen."
„Gut, viel Glück."
Das Holo verblaßte, und Adams warf einen nachdenklichen Blick auf die Roboter. Es hatte keinen Sinn, etwas auf eigene Faust zu versuchen.
Die Maschinen folgten einem festgefügten Sicherheitsprogramm, das NATHAN vor langer Zeit für solche Fälle ausgearbeitet hatte und das die Mondsyntronik beständig aktualisierte. „Die Sicherheitsvorkehrungen für HQ-Hanse sind abgeschlossen, Homer", klang wieder die freundliche Stimme des Syntrons auf. „Der Zentralbereich ist isoliert. Dir kann nichts passieren. Du brauchst dich nicht zu sorgen. Kylk Myneon hat inzwischen ein volles Geständnis abgelegt, und es ist bekannt, wie er das Ganze inszeniert hat."
Eine Auflistung von Daten folgte, und Adams hörte geduldig zu. „Schließ also deine Arbeit ab, an der du gerade sitzt", fuhr der Syntron fort. „Ein Gleiter steht bereit, der dein Double in die Antarktis bringen wird. Du selbst solltest dich auf eine Reise mit dem Transmitter vorbereiten. Deine Sicherheitskammer wird soeben durchgecheckt."
Sicherheitskammer!
Dieses Wort rief Adams eindringlich in Erinnerung, in welcher Gefahr er trotz der Vorkehrungen schwebte. Er dachte an das, was vor gut einem halben Jahr geschehen war, als Lyndara und ihre Truppe Jagd auf die Aktivatoren von Tek und Tiff gemacht hatten.
Im ganzen Solsystem gab es nur einen Raum, auf den die Bezeichnung Sicherheitskammer gemünzt war. Er lag auf dem Mond, im Innern von NATHAN. Dort bestand der beste Schutz bei einer solchen Gefahr. „Gut, ich bin vorbereitet", erwiderte der kleine Mann mit dem verwachsenen Rücken.
Er beugte sich wieder über die Folien, die er durchgearbeitet hatte. Immer wieder hielt er Rückfragen beim Syntron, und am Schluß seiner Bemühungen stand ein neues Konzept für die Absicherung des Defizits, mit dem die Hanse derzeit zu kämpfen hatte. „Ich bin soweit", sagte Adams. „Soeben bekomme ich Entwarnung, wenigstens teilweise", meldete der Syntron. „Die Space-Jet wurde entdeckt. Sie ging in die engen Maschen des Sicherheitsnetzes. Sie hat die Marsbahn überquert und befindet sich im Schleichflug Richtung Terra. Drei Jäger und ein Schwerer Kreuzer haben sie ins Visier genommen. Sie drängen den Gleiter gerade zum Mars ab. Alle Transmitterverbindungen zum Mars werden in etwa einer Stunde unterbrochen. NATHAN steht in Hyperfunkkontakt mit der Jet und meldet soeben, daß Lyndara die drei terranischen Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen hat."
„Damit liegt der Fall klar auf der Hand", sagte Adams. „Lyndara darf nicht aus den Augen gelassen werden. Am besten ist, sie wird sofort nach der Landung paralysiert."
„Die Anordnung wird weitergeleitet, Homer. Die Space-Jet steuert den Mars jetzt freiwillig an. Die Ertruserin hat offenbar umdisponiert."
„Sie wird sich auf dem Mars ein Versteck suchen wollen. Und da kommt ihr ein Gebiet besonders entgegen: die Alptraumlandschaft, die damals während der ersten Toten Zone entstanden ist."
Dicht über der Arbeitsfläche seines Schreibtisches entstand ein kleines Holo. Es zeigte Markov, den Ersten Terraner. „Ich gebe sofort die nötigen Anweisungen, Homer. Unsere Sicherheitskräfte verlassen Marsport vier bis acht und riegeln das Gelände ab. Die Space-Jet wird so eskortiert, daß ihr keine Wahl bleibt, als dieses Gebiet anzusteuern. Wenn sie erst einmal dort ist, werden wir dafür sorgen, daß sie nicht mehr von dort wegkommt."
„Danke, Henner."
Homer G. Adams lehnte sich zurück, er atmete tief und gleichmäßig durch.
Von Anfang an hatte er dieses
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