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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelt sich in dir."
    „Das wird auch mit mir geschehen?" erkundigte sich Alpari. „Natürlich." Und dann erklärte der erwachsene Veego dem jüngeren den Verlauf der Jahreszeiten, ebenso, wie die Jahre gezählt wurden. Er berichtete von dem phantastischen Schauspiel der Geburt junger Veego, das alle fünfzig Jahre stattfand, immer zur wunderbaren Umkehr.
    Alpari nahm das alles ergriffen in sich auf, begann seine erste Erinnerung doch erst, als er nach der tagelangen Energieaufnahme den ersten Wachstumsschub durchgemacht hatte.
    Yingansu erläuterte auch, daß die Veego drei Lebensabschnitte durchmachten: das Stadium der Lernenden, gefolgt vom Stadium der Aktiven, das wiederum im Stadium der Kreativen endete. Bis zu 340 Jahre alt konnte ein Veego werden und im Stadium des Kreativen zweimal ein Kind von sich abspalten. Als Kreativer verließ er Heimat nicht mehr, sondern arbeitete am Großen Modell. „Halt", unterbrach Alpari, „willst du damit sagen, daß wir - daß wir dereinst Heimat verlassen?"
    „Selbstverständlich, Alpari. Ich habe auch die Wandlung durchgemacht, die mich befähigt, Heimat zu verlassen und unglaubliche Entfernungen zu anderen Welten zurückzulegen. Wie das geht, lernt man in einem ziemlich schwierigen Prozeß, den man allein bewältigen muß. Es gibt niemanden, der einem etwas dazu sagt."
    „Niemand kümmert sich um uns", pflichtete ihm Alpari bei. „Das hat mir anfangs Kummer bereitet, aber ich habe gelernt, mich in Geduld zu fassen, und viele meiner Fragen haben sich mit der Zeit von selbst beantwortet. Aber dennoch habe ich das Gefühl, nur sehr wenig zu wissen."
    Yingansu wiegte sich anmutig, und ein leichtes hellblaurötliches Flakkern verriet seine Heiterkeit. „Natürlich, du bist ja noch ein Kleinkind. Vierzig Jahre Lernzeit liegen vor dir, und du wirst eine Menge lernen, das kann ich dir versichern. Manches schnappt man allein auf, fügt es zu selbst Erfahrenem zusammen, und schließlich bildet sich ein ganzes Bild. Tröste dich damit, daß jeder Veego diese Entwicklung durchmacht."
    „Und ....", Alparis Tanz wurde zittrignervös, „hast du dich nicht auch manchmal gefragt, wer wohl dein Eiter war?"
    „Ja. Aber du wirst ihn nie kennenlernen. Er hat wichtigere Dinge zu tun, als sich mit kleinen Kindern abzugeben. Nur diejenigen, die sich selbst zurechtfinden, sind befähigt, zu überleben und ihre Aufgabe zu erfüllen."
    „Aufgabe? Was denn für eine?"
    „Jeder Veego hat eine Aufgabe, in jedem Lebensabschnitt. Deine Aufgabe ist es zu lernen. Meine Aufgabe als Aktiver ist es, Heimat zu verlassen, neues Wissen zu finden und hierherzubringen. Die Aufgabe der Kreativen liegt darin, dieses Wissen im Großen Modell zu verarbeiten."
    „Davon hast du vorhin schon berichtet, Yingansu, und auch von anderen erfuhr ich beiläufig davon. Was ist es nun, das Große Modell?" drängte Alpari.
    Er war aufgeregt wie nie zuvor, zum ersten Mal bekam er innerhalb so kurzer Zeit Antworten auf viele seiner Fragen.
    Yingansus Farbenspiel drückte feierlichen Ernst aus. „Das ist unsere ehrwürdige Aufgabe", antwortete er. „Unser ganzer Lebenszweck, Alpari. Das, was du jede Nacht am Himmel leuchten siehst, ist das Große Modell"
    „Das?" Alparis Ehrfurcht wuchs und wuchs. Wie viele Nächte hindurch hatten die jungen Veego den Himmel betrachtet, ihn geradezu angebetet. Bereits da hatten sie gespürt, daß es etwas ganz Besonderes damit auf sich hatte.
    Das war auch verständlich. Der Nachthimmel von Heimat war ein Wunder, übersät von Sternen, die den Eindruck erweckten, als ob sie in bestimmten Symbolen und Mustern angeordnet waren, zusammengefaßt zu Kolonien, zwischen denen seltsame tiefschwarze Löcher lagen, wie Fenster ins Nichts. Oftmals hatten die jungen Veego versucht, die rätselhaften Muster zu deuten und ihren Sinn zu ergründen, aber sie kamen auf keine Lösung. Fragen an die älteren Veego hatten entweder Heiterkeit oder Nichtbeachtung ausgelöst.
    Nun erfuhr Alpari endlich die Wahrheit. Und das versetzte ihn um so mehr in Aufregung, als er, auch seit er allein umherstreifte, nie aufgehört hatte, den nächtlichen Himmel in den Ruheperioden zu betrachten und davon zu träumen, ihn eines Tages selbst zu ergründen. „Das Große Modell", wiederholte Alpari träumerisch. „Was haben wir damit zu tun, Yingansu? Weshalb ist es unser Lebenszweck?"
    „Ich will es dir erklären, wie es auch mir einst berichtet wurde von einem älteren Veego. Ich habe nicht vergessen, Alpari, wie

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