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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Instinkten.
    Doch die Sinne entwickelten sich rasch, sie wurden sensibel und empfänglich, und der kleine Veego begann, die Bewegungen seines Körpers mit seinen Gedanken zu verbinden und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Er hatte inzwischen gelernt, verschiedene Energiequellen seiner Heimat anzuzapfen, und entwickelte sich dadurch unglaublich schnell: Da er nie einen Mängel erleiden mußte, konnte er sich ganz auf die Erweiterung seines Bewußtseins konzentrieren.
    So entwickelten er und die anderen eine erste vor allem durch angeborene Mechanismen bestimmte „Kindersprache", in der sie sich untereinander unterhalten konnten und lernten, sich voneinander zu unterscheiden.
    Der erste Tanz als Ausdruck einer ganzen Unterhaltung war nicht mehr fern, und inzwischen beherrschten sie alle auch den Gesang der Farben. Ein helles, leuchtendes Blau vermittelte „Freude" und angenehme Empfindungen, während ein dunkles Blau abschreckend wirkte und den Kontakt abbrechen ließ. Dazwischen gab es noch feinste Nuancen, die zu deuten sie im Lauf der Zeit lernen würden.
    Er stellte fest, daß sie alle, obwohl gleich alt und gleich groß, unterschiedlich waren. .Keiner glich dem anderen in seinem Wesen oder Aussehen, und jeder nutzte seine neugewonnenen Fähigkeiten zwar mit derselben naiven und kindlichen Begeisterung aus, jedoch auf völlig unterschiedliche Weise.
    Schließlich genügte ihm und vielen anderen dieses Spiel nicht mehr, und sie begannen langsam aus der Höhe hinabzusteigen und sich dem Erdboden zu nähern.
    Dort begegneten sie den ersten anderen. Neugier und Scheu stritten nun in ihnen: Wie sollten sie Kontakt mit diesen aufnehmen, die doch viel größer waren als sie und viel intensiver strahlten? Und was mochte mit ihnen geschehen?
    Er und noch zwei, drei andere wagten sich schüchtern vor und bewegten sich in einer instinktiven Farben-Verformungs-Kombination.
    Manche der anderen zogen sich daraufhin rasch zurück, doch einige blieben, vielleicht aus Neugier; vielleicht waren sie auch nicht viel älter und erinnerten sich selbst an ihren ersten Kontakt.
    Sie erwiderten die Kontaktversuche und brachten den Neuankömmlingen die ersten „erwachsenen" Sprachkombinationen bei; die Kinder ahmten begeistert alles nach und lernten rasend schnell. Veego.
    Das erste „erwachsene" Wort.
    Sie waren die Veego und lebten auf Heimat, wo sie die einzigen ihrer Art waren.
    Damit war für die Erwachsenen die Unterhaltung bereits wieder beendet. Es schien sie zu ermüden und zu langweilen, und sie zogen sich von den Kindern zurück.
    Die Kinder hatten noch jede Menge Fragen, aber niemand schien sie beantworten zu wollen, und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als die neugewonnenen Umgangsformen untereinander zu erproben und zu erweitern.
    Das erste, was sie unternahmen, war, sich Namen zu geben. Bisher waren sie eine einzige anonyme Masse gewesen, keiner wußte, wie sie sich kommunikativ unterscheiden sollten, doch das änderte sich nun. Sie hatten den ersten Namen gelernt, den ihres Volkes, und nun gaben sie auch sich selbst Namen in Nachahmung der bereits vorhandenen Namen der Erwachsenen, die sie bei weiteren Kontaktversuchen in Erfahrung gebracht hatten.
    So hieß er fortan Alpari.
    Alpari gefiel es, einen Namen zu haben, er empfand sich nun als eigenständiges Einzelwesen, das begann, Verantwortung für sich selbst zu tragen und zu lernen, soviel er konnte, und für seine ganz persönliche Entwicklung auszunutzen.
    Die Abstände der jungen Veego untereinander wurden allmählich größer, sie begannen sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren und waren nur dann noch zusammen, um Sprachmuster zu üben und auszubauen.
    Ansonsten begannen sie systematisch, ihre Welt, die den schönen Namen Heimat trug, zu erforschen.
     
    *
     
    Und wieviel es zu entdecken gab!
    So viele unglaublich verschiedene Lebensformen, die ganz anders waren als Alpari. Sie alle hatten einen festen, stofflichen Körper, der das merkwürdigste Aussehen annehmen konnte; manche von ihnen blieben immer an einem Ort, andere bewegten sich rasch auf dem Erdboden dahin oder schwammen im Wasser oder flogen gar durch die Luft.
    Alpari fand sie alle wunderschön, und er verbrachte sehr viel Zeit damit, all die Dinge genau zu betrachten und zu erfühlen. Dabei gab es Dinge, zu denen er keinen Kontakt und keinen Bezug fand, das waren die Steine und Metalle, die so hart waren, daß kein Widerstand sie brechen konnte. Sie waren die feste Hülle, die

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