1684 - Endstation Heleios
Estartu-Transmitterstrecke", fuhr die Mondsyntronik fort. „Ein paar kleinere Geplänkel in verschiedenen Bereichen der Milchstraße deuten auf keine Einwirkung von außen hin. So haben robotisch gesteuerte Wachkreuzer der Ferronen ein Forschungsboot abgeschossen, das mit Volatern bemannt war. Es kam aber niemand zu Schaden, da alle Raumanzüge trugen. Letztlich war es nur menschliches Versagen. Das war alles."
„Gut. Es überzeugt mich", erwiderte Perry Rhodan. „Das gilt allerdings nur, was die letzten sechs Monate betrifft. Gehe bei deiner Suche bitte bis in jene Zeit zurück, als das Jahr 1210 begann. Fange am besten mit dem ersten Januar an."
„Das ist der Zeitraum, in dem nach euren Aufzeichnungen Moira den Stützpunkt Coma-6 verlassen hat. Wie du willst. Ich berücksichtige bei meiner Suche auch kleinste Zwischenfälle."
„Einverstanden, NATHAN. Damit beziehst du auch jene Fälle mit ein, in denen eine zufällige Begegnung mit Moira zustande gekommen sein kann."
Die Mondsyntronik veranschlagte für die Suche in mehreren Millionen Datenkomplexen in den miteinander verknüpften sublunaren Speicheranlagen etwa drei bis vier Stunden. Diese Zeit nutzte Rhodan, um sich um seine persönlichen Dinge zu kümmern. Er begab sich mit einem Transmitter hinüber nach Terra und suchte seinen Bungalow am Goshun-See auf.
Wie er es nicht anders erwartet hatte, fand er die Zimmer säuberlich aufgeräumt. Der Servo informierte ihn, daß sein Diener bereits eingetroffen war. Aber im Unterschied zu früher stand Vortage nicht in einer Ecke. Der Kyberklon hielt sich draußen auf der Terrasse auf und blickte hinaus über den See.
„Du möchtest allein sein?" erkundigte sich der Terraner. „Ich habe nichts dagegen und werde dich nicht stören."
Er erwartete keine Antwort und erhielt sie auch nicht. Perry duschte und legte sich für ein paar Stunden hin, um dem natürlichen Schlafbedürfnis seines Menschenkörpers nachzukommen. Als er erwachte und hinaussah, stand der Kyberklon noch immer an derselben Stelle. Nicht einmal die Blickrichtung hatte er geändert.
„Wo schaut er hin?" erkundigte sich Rhodan beim zuständigen Syntron des Observatoriums von Terrania.
Da er nicht bei seinem Hausservo oder dem Überwachungsautomaten der Bungalow-Siedlung nachfragte, verstand der Astronomie-Syntron ihn richtig und gab die entsprechende Antwort.
„Exakt in Blickrichtung Voltagos steht derzeit der Planet Mars, Perry."
„Danke."
Wieder wanderte sein Blick hinaus auf die Terrasse. Voltago sah zum Mars, aber in diese Richtung hatte er vor dreieinhalb Stunden schon geschaut, als der Planet sich noch nicht an der derzeitigen Position über dem irdischen Horizont befunden hatte. 'NATHAN meldete sich. Die Durchforstung der Daten war abgeschlossen.
„Das Ergebnis ist negativ", erläuterte die Mondsyntronik ihre Aufzählung.
„Alle Zwischenfalle von größerer Bedeutung weisen keinerlei Bezug zu dem Wesen Moira auf. Sie tragen nicht dessen Handschrift und sind meist den Galactic Guardians zuzuordnen."
Das bedeutete, daß Moira noch nicht in der Lokalen Gruppe eingetroffen war. Zu wünschen war, daß sie ein interessanteres Betätigungsfeld gefunden hatte und keine Notiz mehr von den Galaktikern nahm. Eine Garantie dafür gab es allerdings nicht.
Und da war noch etwas. Auf Charon hatten sie die zwanzig Segmente für die Spindeln gefunden und geborgen. Es war schlecht vorstellbar, daß Moira die Existenz dieser Gegenstande nicht bemerkt hatte. Und doch war sie mit keinem Wort darauf eingegangen. Warum nicht?
Etwas war da, und Perry trug den Gedanken seit rund vier Jahren mit sich herum. Und aufgrund dieses Gedankens oder der Vermutung eines Zusammenhangs gelangte er immer mehr zu der Überzeugung, daß Moira längst in der Milchstraße weilte und vermutlich sogar bei der Ankunft der BASIS im Seriphos-System zugegen gewesen war. Es hatte sie nur keiner bemerkt.
„Wir müssen uns dennoch gegen alle Eventualitäten wappnen und auf der Hut sein", sagte er. „NATHAN, ich bitte dich um einen weiteren Gefallen."
„Einverstanden, Perry Rhodan. Doch zunächst möchte ich dich darüber informieren, daß GALORS bisher nichts wahrgenommen hat, was auf das Eintreffen eines unbekannten Schiffes oder eines fremden Wesens schließen ließe."
Rhodan seufzte. Er hatte es nicht anders erwartet. Es wäre auch zu schön gewesen.
Sie saßen unmittelbar vor der Projektion, Icho Tolot ganz hinten, damit er keinem die Sicht versperrte. Sie sahen
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