1684 - Endstation Heleios
hätten solche Worte übertrieben geklungen. Von ihm akzeptierten die Zuhörer sie. Sein kosmisches Wissen und seine Erlebnis'se in fast dreitausend Jahren ließen ihn vieles in größeren und kosmischen Dimensionen sehen. Er hatte gelernt, hinter die Dinge zu blicken und sich nicht mit vordergründigen Abläufen zufriedenzugeben.
„Herzliche Gratulation, Sir", meldete sich die Hamiller-Tube. „Ich wünsche Ihnen und allen anderen Passagieren Glück.
Vielleicht gibt es bald ein Wiedersehen.
Zunächst einmal denke ich, wird sich der Körper einer gründlichen Überholung unterziehen müssen. Der Geist jedoch bleibt ewig jung und frisch."
„Da bin ich mir nicht ganz sicher, Hamiller." Perry Rhodan mußte unwillkürlich grinsen. „Deutliche Anzeichen von Wahnsinn hat es selbst bei dir schon gegeben. Oder hast du das schon verdrängt? Ich frage mich manchmal, wie dein Gehirn das alles aushält."
„Warum sprechen Sie nicht weiter, Sir?
Haben Sie etwas entdeckt, was Sie mir verschweigen?"
Die Stimme der Hamiller-Tube klang betroffen, doch der Terraner ging nicht darauf ein. Er wußte genau, daß der silberne Kasten wieder einmal mit seinem Geheimnis kokettierte.
„Du kannst es auffassen, wie du willst, Hamiller. Meine persönliche Meinung ist, daß dein wahres Gehirn, falls es jemals in diesem Kasten existiert hat, längst durch eine Syntronik ersetzt worden ist. Du selbst hast diesen Schritt vollzogen."
„Jetzt enttäuschen Sie mich aber, Perry.
Sie wissen genausogut wie ich, daß in mir das Gehirn des Wissenschaftlers Payne Hamiller lebt. Es ist zwecklos, dies zu leugnen. Antworten Sie jetzt nicht. Lassen Sie sich alles erst einmal gründlich durch den Kopf gehen."
„Danke für den Hinweis, Hamiller."
Rhodan wandte sich wieder an die Versammelten. „Außer meinem Dank schulde ich euch meinen Respekt für eure Leistungen, die ihr, jeder an seinem Platz, vollbracht habt. Und nicht zuletzt möchte ich gemeinsam mit euch der Opfer gedenken, die diese Expedition gefordert hat. Ich bitte euch um eine Schweigeminute für sie."
Sie verharrten stumm, während ein Syntron die Namen jener Besatzungsmitglieder vortrug, die im Lauf der langen Expedition ihr Leben verloren hatten.
Auf dem Flug zur Großen Leere, während des Aufenthalts dort und beim Rückflug.
Inzwischen war die BASIS vollständig zum Stillstand gekommen. Sie ruhte auf ihrem Antigravkissen unmittelbar über dem Dock. Erste Lastengleiter und Schweber lösten sich unten und stiegen zum Trägerschiff empor. Sie näherten sich den Hauptschleusen, um die ersten Passagiere aufzunehmen und direkt in die Quarantänestation zu bringen.
Diese Vorsichtsmaßnahme war verständlich. Niemand auf Sthenelos oder den drei anderen Monden und ihrem Planeten vermochte zu sagen, ob auf der BASIS alles in Ordnung war oder ob sie sich möglicherweise in das Trojanische Pferd einer fremden Macht verwandelt hatte. Die Untersuchungen in der Quarantäne erstreckten sich folglich weniger auf medizinische Aspekte als vielmehr auf solche im hyperphysikalischen und parapsychischen Bereich.
Für die medizinische Seite besaß die BASIS selbst genug Medostationen und hochwertige Ausrüstung. Rhodan als Expeditionsleiter konnte guten Gewissens sagen, daß die Heimkehrer sich weitestgehend in bester körperlicher, geistiger unfl seelischer Verfassung befanden.
„Sir", meldete sich erneut die Hamiller-Tube. „Soeben trifft eine Meldung von der QUEEN LIBERTY ein.
Homer G. Adams befindet sich im Anflug auf das Seriphos-System."
Rhodan atmete unmerklich auf. Wenn Adams kam, konnten auch die anderen Aktivatorträger nicht weit sein, die in der Milchstraße zurückgeblieben waren. Tiff, Tek und Dao.
„Wir freuen uns alle auf das Wiedersehen", murmelte er und beobachtete auf der Panoramagalerie die blitzschnellen Manöver der Großraumschweber.
Sie hatten es eilig, die zwölftausend Besatzungsmitglieder auszuschleusen und in die Quarantäne zu führen. Die Leitung des Werftplaneten wollte keinem der Heimkehrer die Freude durch langwierige und nervende Untersuchungen verderben.
Perry Rhodan nahm es als gutes Zeichen für ihre Rückkehr.
2.
Sheokorsystem „Sieh nur, sie ist fertiggestellt!"
Colounshaba bewegte ihren mächtigen Hinterleib im Rhythmus der wechselnden Farben der Hologramme. Gleichzeitig mit ihren Worten erwachte der Funk zum Leben; sie vernahmen die hektische Stimme eines jungen Arcoana in der Raumüberwachung.
„LAMCIA, wir identifizieren euch.
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