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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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terranischen Sprache an."
    Und dann blieb Cyrn Dow stehen und sah Mike aus den grauen Augen nachdenklich an - oder spöttisch? „Du hattest auch einmal Probleme mit einem... Übervater, Michael. Sorgst du dich deshalb um mich? Hast du mit mir Mitleid, weil du dich hinter einer Maskerade verstecken konntest, aber ich nicht?"
    Der 1179 NGZ geborene Terraner zog das linke Knie etwas an. „Es könnte mir genausogut ins Gesicht tätowiert sein."
     
    *
     
    Als die CHIMAIRA ihre Position erreicht hatte, war der 25. April angebrochen. Mike Rhodan hielt sich in der Kommandozentrale auf und überwachte auf verschiedenen Monitoren, wie der Hypertrop zum Absaugen von Hyperenergie eingeschaltet wurde und arbeitete. Die Gravitraf-Speicher wurden voll aufgeladen, um dem starken Energieverlust beim bevorstehenden Experiment mit einer Spindel und einem Segment vorzubeugen.
    Es war kurz nach zwei Uhr nachts, aber die exakte Uhrzeit interessierte niemanden. Die Wissenschaftler hatten alles für das Experiment vorbereitet und warteten nur auf das Zeichen zum Beginn. Niemand wollte jetzt Zeit verlieren.
    Mike Rhodan ordnete vorsorglich an, daß alle Männer und Frauen an Bord schon einmal ihre SERUNS anlegten. Dann sprach er über Hyperkom noch einmal mit seinem Vater, der sich momentan auf Terra aufhielt. „Es ist soweit, Dad", meldete er. „Wir werden in wenigen Minuten beginnen."
    „Ich wünsche euch viel Glück, Mike", erwiderte der Mann, der die Menschheit zu den Sternen geführt hatte und genau wie sein Sohn so jung wirkte, als wäre dies erst gestern gewesen. „Ich wünsche es uns allen."
    „Gibt es etwas Neues von Atlan?" wollte Mike noch wissen, bevor er sich endgültig zu den Wissenschaftlern zurückzog.
    Perry schüttelte den Kopf und rieb sich über die Augen. „Leider nein, Mike. Wir haben derzeit keine Verbindung zu ihm. Ich fürchte aber, daß ihm die Sache mit Theta genauso zu schaffen macht wie die Separatisten selbst. Er wird sich über kurz oder lang aber entscheiden müssen."
    „Ja", meinte Michael. „Für ein neues arkonidisches Großreich oder für uns und das Galaktikum. Nur ein Narr könnte daran zweifeln, daß es durch die Ablösebestrebungen und ein von fanatischen Massen getragenes Arkon-Imperium in der Galaxis zu Konflikten kommen würde, von denen wir uns noch gar keine Vorstellung machen können. Nicht zu vergleichen mit der Akonen-Krise und der Blauen Legion. Arkon ist nicht Akon. Arkons Stimme wird immer in der Galaxis gehört werden. Dagegen waren alle Versuche der Akonen lächerlich. Niemand liebt Akon, aber jeder hat Respekt vor Arkon."
    „Wir werden abwarten müssen", sagte Perry. „Atlan ist kein Narr, und er wird das Richtige tun. Und das erhoffe ich mir auch von euch. Bitte haltet uns auf dem laufenden, Mike."
    „Wir melden uns erst, wenn es einen grandiosen Erfolg zu verkünden gibt", sagte sein Sohn grinsend. „Der Versuch beginnt in einer Viertelstunde. Es ist alles bereit und berücksichtigt.
    Macht euch nur keine Sorgen."
    Er sah, wie Perry Rhodan ganz kurz die Maske der Zuversicht fallen ließ, die er aufgesetzt hatte. Er war nicht so ruhig, wie er in letzter Zeit tat. Das Arkon-Problem beschäftigte ihn stark, aber viel mehr noch machte er sich Sorgen über die Spindeln und das, was mit ihnen geschah.
    Mike kannte ihn schließlich gut genug. Perry machte sich darüber Gedanken, ob sie mit der Erschaffung von Spindelwesen nicht eine Domäne betraten, die anderen vorbehalten war. Ob sie nicht vielleicht in einen Plan hineinpfuschten, der lange vor ihnen erdacht und angelegt worden war.
    War es nicht so, daß sie, in gewisser Weise, Gott spielten?
    Und was würde aus den entstehenden Wesen werden? Die Beobachtungen von Eins hatten bisher nur bekräftigt, daß der Spindel-Haluter von unglaublichem, unstillbarem Wissensdurst erfüllt war. Er sog tatsächlich alles an Informationen und Eindrücken in sich hinein, was seine Sinne erreichte - ein Schwarzes Loch in einer Umgebung, die von optischen, akustischen und anderen Reizen nur so überflutet war.
    Wer hatte die Spindeln erschaffen und zurückgelassen? Zu welchem Zweck? Waren sie wirklich die Wunderwaffen des Quidors gegen die Gefahr, die an der Großen Leere vor zwei Millionen Jahren gedroht hatte - oder doch etwas ganz anderes?
    Wessen Willen erfüllten die Galaktiker, indem sie daraus Leben erschufen? Was würde ihre Belohnung sein - oder die Strafe?
    Es gab tausend Fragen, und die Antworten mochten nicht unbedingt erfreulich

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