1692 - Syntron-Alarm
bestätigt, was Aldoro Rosen schon mitgeteilt hatte. Kein Blue zeigte sich, um sie zu übermitteln. Eine wesenlose Stimme trug den Protest vor, dazu war das 3-D-Symbol von Gatas zu sehen.
Frostiger hätte der Spruch nicht sein können, und es war uns allen klar, warum. Ich konnte die Blues gut verstehen.
Vierzehn Berserker-Terraner, so hieß es, hätten die gatasische Raumabwehr überrumpelt, indem sie sich mit ihrem Raumschiff auf „unglaubliche Weise" nicht nur ins Verth-System, sondern direkt in den Ortungsschatten der Sonne begeben hätten, so als wären sie aus dem Hyperraum direkt bei dem Blauen Riesen materialisiert.
Nach dem Überfall aus dem Transmitter hatten sie, so Gatas, nicht nur blindwütig zerstört und insgesamt 23 Blues und vier Mitglieder anderer Völker kaltblütig umgebracht, nicht nur das Verth-System syntronisch lahmgelegt und „geheime Regierungsdaten aus dem Hauptsyntron gestohlen", sondern die Speicher anschließend partiell und scheinbar völlig unmotiviert gelöscht, so daß wichtige Daten für immer verloren seien.
Soll das heißen, daß die Blues davon keine Sicherheitskopien hatten? fragte mein Extrasinn.
Auch mir kam diese Behauptung etwas seltsam vor.
Die Gataser versicherten, daß sie sich alle weiteren Schritte vorbehielten, diese sorgfältig überlegen und nicht zuletzt davon abhängig machen würden, wie die Terraner sich eine „Wiedergutmachung" vorstellten. Auf jeden Fall wollten sie die Angelegenheit vor das Galaktikum bringen. Ob der Galaktische Gerichtshof eingeschaltet werden würde, das hing - wie sie deutlich genug sagten - von der Höhe und Art unserer Wiedergutmachung ab.
Ich war betroffen von dem, was auf Gatas geschehen war, und wie es passiert war. Wir mußten der Galaxis klarmachen, daß es sich bei den Vierzehn nicht um Terraner handelte.
Sie hatten sich von den Blues Informationen über die fehlenden Spindeln erhofft. Die Blues konnten sie ihnen nicht liefern, weil sie diese Daten nicht besaßen. Wo würden die Spindelgeschöpfe es also nun versuchen?
Das Vernünftigste in unserer Lage wäre gewesen, der ganzen Galaxis jetzt die Wahrheit über sie zu sagen und alle Völker zu warnen. Perry, das war mir klar, würde es nicht tun - noch nicht. Weil dieser unverbesserliche Optimist und Idealist immer nach wie vor hoffte, die Lage selbst in den Griff zu bekommen, und außerdem Panik und wildwuchernde Spekulationen in den Medien zu vermeiden.
Sicher spielte auch eine Portion Eitelkeit mit. Die BASIS-Expedition war vor zehn Jahren von der ganzen Galaxis ausgerüstet und auf den Weg zur Großen Leere geschickt worden, aber er, Perry Rhodan, hatte die Spindeln mit nach Hause gebracht - und damit auch das, was in ihnen geschlummert hatte.
Bis seine Terraner es weckten.
Nein, nicht Eitelkeit. Das war nicht das richtige Wort. Der Barbar glaubte noch immer, alles selbst richten zu können. Er würde nie aufhören, sich sämtliche Bürden des Universums auf die Schultern zu laden, um sich im Spiegel ins Gesicht sehen zu können.
Du regst dich auf, weil du in ihm selbst einen Spiegel vor Augen hast, spottete mein Logiksektor. Wenn du Perry siehst, dann siehst du ein großes Stück von dir. Ihr seid nur verschieden in der Wahl der Mittel, nicht in der Sicht der Dinge.
Das war Unsinn, ich war nicht aufgeregt.
Die Warnung, die Perry nicht gab, kam von den Blues. Von ihnen ging sie an das Galaktikum, das sie baten, alle Völker der Milchstraße zu besonderer Vorsicht und zu allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen gegen die „vierzehn terranischen Verbrecher" anzuhalten.
Wir mußten uns nun anschließen, Adams übernahm das für die Hanse. Er bestätigte das, was von Gatas gekommen war, und hielt sich an die Terminologie von den „terranischen Verbrechern".
Natürlich hütete auch er sich davor, offiziell bekanntzugeben, um welche Wesen es sich bei den Vierzehn tatsächlich handelte. Er allerdings hatte vollkommen pragmatische Gründe, die ich auch nachvollziehen konnte.
Eigentlich gab es nur eine größere Interessengruppe in der Milchstraße, die sich den richtigen Reim auf die seltsamen Nachrichten machen konnte und würde.
Die FAMUG.
*
Um 23:32 Uhr trennten wir uns. Bevor ich mich auf die ATLANTIS zurückstrahlen ließ, winkte ich in einem günstigen Moment den Ilt zu mir und bugsierte ihn in eine kleine Technikerkammer.
Ich schloß die Tür hinter uns, er blickte mich aus großen Augen neugierig an. „Wie war das mit Tramp III?" fragte ich
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