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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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mich anscheinend nicht verstanden.
    Sie haben hoch gepokert und verloren. Das einzige, was Sie noch retten können, ist Ihr nacktes Leben. Sonst nichts.«
    »Mir scheint, Sie reden chinesisch!«
    »Wollen Sie denn nicht verstehen? Soll ich Ihnen die  Geschichte des Kommandos Austernfischer von Anfang an erzählen? Das ist ganz leicht.
    Sie haben in den letzten Monaten viele Fehler gemacht, und zwar jedes Mal, wenn sie gegen den FND gearbeitet haben. Ihre Vorgesetzten hatten kein besonderes Vertrauen mehr zu Ihnen, aber Ihr größter Wunsch war, sich an uns zu rächen. Sie dachten sich ein Kommando aus, das zum Ziel haben sollte, das  Geheimnis um den Chef des FND zu zerstören. Sie schlugen es Ihren Vorgesetzten vor. Es würde Ihre letzte Chance sein, und sie wurde Ihnen gewährt. Zumindest tat man so, als ob. Aber darauf kommen wir noch zurück.
    Offiziell gab es nun das Kommando Austernfischer.
    Ein anderer Versager wurde zeitweilig in den Rang eines  Generals erhoben und befehligte das Ganze: Bomarsund.
    Sie verhielten sich die ganze Zeit wie ein versauerter Untergeordneter, das machte Sie glaubwürdiger. Auch  Bomarsund witterte seine letzte Chance in dem Unternehmen, das seiner Meinung nach darin bestand, einen Agenten des FND  zu kidnappen und zu verhören. Was er nicht wußte, war, daß er geopfert werden sollte, genau wie Sie. Aber auch Sie wollten es nicht wahrhaben! Sie heuerten also die Falsopes an. Sie durften keine Waffen gebrauchen. Sie setzten Selima unter Druck, ich wurde gekidnappt. Bomarsund verhörte mich, aber Sie brachten ihn dazu, sich von einem Anruf, einem getürkten Anruf, unterbrechen zu lassen. Sie wollten nicht zu schlecht dastehen, wenn Sie mit dem FND Kontakt aufnehmen würden. Natürlich sollte ich Angst haben, sogar soviel Angst wie möglich - das würde mir das Gefühl geben., gerade noch einmal mit dem Leben davongekommen zu sein, und das Ziel Ihres Kommandos für mich und meine Vorgesetzten glaubwürdig machen.
    Sie ließen mich also zwischen Ratten und Schlangen in  meiner Angst schmoren, Sie haben mir ein wunderbares Menü servieren lassen - wahrscheinlich, um sich persönlich bei mir einzuschmeicheln -, und Sie haben Selima die Möglichkeit gegeben, mich zu befreien.
    Ihre Beweggründe waren wahrscheinlich folgende: Wenn  Selima Sie verraten hätte, hätten Sie immer noch die  Möglichkeit gehabt, mich wieder einzufangen. Dazu saß die Wache auf dem Dach, und mich hätte das in dem Eindruck bestärkt, daß es wirklich nur um mich ging.
    Hätte Selima Sie nicht verraten, wäre es auch nicht weiter schlimm gewesen. Sie erklärten Bomarsund, daß es darum ginge, mir möglichst viele falsche Hoffnungen zu machen, um mich völlig zu demoralisieren.
    Gleichzeitig haben Sie Bomarsund aber schon darauf  vorbereitet, daß Selima ein Schwachpunkt in Ihrem  Unternehmen sei, weil sie zuviel wußte. Deshalb mußte sie sobald wie möglich beseitigt werden, und zwar unabhängig davon, ob sie nun eine Verräterin war oder nicht. Sie mußte auf jeden Fall sterben. Das war deshalb so wichtig für Sie, weil Sie später vorgeben konnten, die Nachricht von ihrem Tod von Suchet erhalten zu haben.
    Nachdem Sie mir die Zeit zur Flucht gegeben haben und  festgestellt hatten, daß ich es nicht geschafft habe, gingen Sie zum zweiten Teil des Unternehmens über, von dein Bomarsund keine Ahnung hatte. Sie schlugen mir vor, mit Ihnen zusammen zu fliehen. Wir gingen also.
    Ihnen war völlig egal, was Bomarsund dachte. Das einzig Wichtige war, daß er Selima tötete. Deswegen haben Sie vorher das Gitter untersucht, das aber in Ordnung war.
    Also würde sie früher oder später sterben. Jedenfalls stellten Sie sich das so vor.
    Sie ließen sich vom FND in Haft nehmen. Sie wußten genau, daß man Ihnen Ihr persönliches Eigentum wegnehmen würde.
    Sie hatten also nichts Wichtiges bei sich. Auch wußten Sie, daß man Sie um einen Beweis Ihrer Ehrlichkeit bitten würde. Sie gaben uns einige Namen von kleinen Fischen, die tatsächlich für Sie gearbeitet haben oder noch arbeiteten. Auch sie wurden von Ihrer Regierung geopfert, weil das ein billiger Preis war für den Tod des obersten Generals des FND. Aber sie wußten, daß wir uns nicht so leicht überzeugen lassen würden. Sie landeten einen weiteren Coup: Sie trafen Suchet und wollten uns glauben machen, er sei Ihr Informant. In Wirklichkeit war es genau umgekehrt. Sie sind schon vor langer Zeit sein Informant geworden, nur um uns im gegebenen Moment

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