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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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er mir ein Dokument zeigen, unterzeichnet vom Präsidenten der Republik Frankreich und mit Namen und  Lichtbild versehen, das ihn als Chef des FND ausweist. Der Name kann ruhig falsch sein, das ist mir egal. Und weil ich weiß, daß es für den FND ein leichtes ist, so ein Papier zu fälschen, soll er mir zwei oder drei Fragen beantworten, deren Antwort nur er allein kennt.«
    »Der General... und Sie?«
    »Der General und ich, völlig richtig, Hauptmann!«  Montferrand unterbrach die Verbindung zum zweitenmal.
    Er zündete seine Pfeife wieder an, die ausgegangen war, und rief seinen Vorgesetzten an, dessen Stimme er so gut kannte, aber dessen Gesicht er noch niemals gesehen hatte.
    »Chef«, sagte er, »der Typ ist sich seiner Sache unheimlich sicher. Er behauptet, daß er Papiere besitzt, die den Chef des Grenzschutzes und den der Spionageabwehr belasten, außerdem noch einen oder zwei Minister. Sie sollen Ihre vom Präsidenten unterschriebene Berufung mitbringen und auf einige Fragen antworten, die er Ihnen stellen wird.«  Der General stieß einen Pfiff aus.
    »Sagen Sie mal, Montferrand, der ist ja vielleicht dreist. Mein kleines Geheimnis ist mir zwar wichtig, aber die Sicherheit des Landes geht vor. Wenn er die Wahrheit sagen sollte, sollten wir nicht mehr allzu lange warten. Geben Sie ihm das weiter: entweder er verrät uns einen wirklich wichtigen Namen und beweist, daß der Genannte mit ihm arbeitet. Dann nehme ich  seine Bedingungen an. Tut er das nicht, werfen Sie ihn ins Gefängnis, bis er sich zu irgendwas entschließt.«  Der General hängte ein. Montferrand schaltete erneut Chibani ein, der ruhig und sicher zu warten schien, bis Frankreich sich bereit erklärte, auf seine Ratschläge zu hören.
    Montferrands Vorschlag schien ihn nicht weiter zu  verwundern, wohl jedoch zu ärgern. »Einen wirklich wichtigen Namen! Was soll denn das heißen? Und vor allem: Wie soll ich denn den Beweis antreten? Aber, warten Sie, ich habe eine Idee.
    Damit müssen Sie sich aber zufriedengeben, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.
    Kennen Sie Kommissar Suchet?«
    »Suchet vom Grenzschutz?«
    »Genau der. Er ist zwar nicht der wichtigste von unseren Agenten, aber er hält momentan den Kontakt zwischen  Bomarsunds Quartier und unserem Land. Sie haben doch sicher gewußt, daß die Kontakte über den Grenzschutz liefen, oder?  Geben Sie mir ein Telefon. Ich nehme mit Suchet Kontakt auf.
    Sie können mich beobachten lassen, aber lassen Sie mich mit ihm allein, damit er nichts merkt. Danach kann ich Ihnen sicher die letzten Neuigkeiten aus der Mine berichten. Ist Ihnen das recht?«
    »Ich glaube schon«, sagte Montferrand, der die wichtige Rolle kannte, die Suchet beim Grenzschutz spielte. Das würde dem General wohl genügen.
    »Ich hoffe doch sehr«, gab Chibani zurück, »denn eine andere Möglichkeit sehe ich im Moment nicht.«  Er bekam ein Telefon und rief den Grenzschutz an, wo er sich mit Suchet verbinden ließ. Er gab sich für einen »Herrn Courtois« aus. Suchet kam sofort an den Apparat.
    »Hallo, Courtois? Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte Sie umgehend sehen«, antwortete Chibani.
    »Am üblichen Ort?«
    »Am üblichen Ort, in einer halben Stunde.«  Die beiden Männer legten gleichzeitig auf.
    Der »übliche Ort« war ein kleines Café in der Rue des  Martyrs. Chibani wurde in dem gleichen Kombi hingefahren, der ihn auch schon zum Hauptquartier des FND gebracht hatte.
    Er stieg ein gutes Stück vor dem Café aus, und die fähigsten Leute des FND hefteten sich an seine Fersen. Einige lungerten in der Nähe des Bistros herum; der Agenten-Anwärter Gaspard, den man in aller Eile als Clochard verkleidet hatte, schlürfte am Tresen ein Glas billigen Rotweins.
    Suchet kam als erster, setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke des Cafés und wartete. Er war groß und dick und versteckte seine Schläue hinter einer schläfrigen Miene.
    Dann kam auch Chibani. Die beiden Männer schüttelten sich die Hand. Gaspard hörte, wie Suchet erstaunt rief: »Was ist denn mit Ihnen los, Herr Courtois? Sie sehen so anders aus als sonst!«  Was außerdem noch geredet wurde, konnte Gaspard nicht  mehr verstehen, denn die Männer sprachen sehr leise.
    Als das Gespräch beendet war, konnte Lennet durch das  Fenster beobachten, daß die beiden eine kleine  Meinungsverschiedenheit bezüglich der Rechnung hatten. Doch dann bezahlte Chibani, was ja eigentlich auch ganz natürlich war.
    Der Oberst verließ das

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