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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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denn hier und da ragten Steine und Holzreste aus dem Schnee. Hier lud er den Leichnam ab und verscharrte ihn, damit sich keine wilden Tiere über ihn hermachen konnten. Marcus hatte kein Mitleid mit dem Toten, doch der Anstand gebot eine notdürftige Bestattung.
    Ein Geräusch von der Hütte her schreckte ihn auf. Als er sich umdrehte, sah er, dass Keelin draußen im Schnee die Zügel der Pferde ergriff und die Tiere ins Trockene führte. Jetzt würde es eng in der Unterkunft werden.
    Keelin sah die Blutspur im niedergedrückten Schnee und schauderte. Sie brachte die Pferde ins Innere, schloss die Tür und legte ein paar neue Holzscheite ins Feuer. Dann suchte sie ihre Habseligkeiten zusammen, den Dolch, die Brosche und die Börse mit Münzen, und legte alles zusammen mit Ga Buidhe an Lamhaigh in eine Ecke.
    Sie führte die drei Reittiere zur Rückwand der Hütte, wo sie geduldig stehen blieben und sich gegenseitig Wärme spendeten. Es machte ihr nichts aus, die Behausung mit den Pferden teilen zu müssen, denn ihre warmen Körper ließen den zugigen alten Holzbau sogar recht behaglich erscheinen. Sie nahm den Tieren die Sättel ab, rieb ihnen mit den schweren Decken das Fell trocken und bedauerte, ihnen nicht mehr als nur eine Hand voll alten Strohs anbieten zu können.
    Im Gepäck des Toten fand Keelin etwas Brot und ein Stück Käse. Weiter unten im Beutel lagen zwei Flaschen Ale sowie getrocknete Aprikosen und Äpfel. Mit den Decken, die Marcus mitgebracht hatte, sollten sie in der Lage sein, einige Tage in der Unterkunft auszuharren.
    Doch Keelin hoffte, dass sie den Ort schneller verlassen könnten. Wenn Tiarnan spätestens am Morgen feststellte, dass sie fort war, würde er gewiss mit dem Schlimmsten rechnen. Sie wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte.
    Und Marcus … Sie wusste nun, dass sie ihn niemals verlassen konnte.
    Als der Dieb ihren Dolch ergriffen hatte und damit auf ihn losgegangen war, hatte sie ein lähmendes Entsetzen befallen, das jeden Moment der Angst in ihrem Leben übertroffen hatte. Der Gedanke, Marcus sterben zu sehen, hatte ihr vor Augen geführt, dass ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellbar war.
    Sie würde dafür sorgen, dass der Clan der Ui Sheaghda Ga Buidhe an Lamhaigh zurückbekam, doch nach der Übergabe wollte Keelin zu Marcus zurückkehren. Sie würde für den Rest ihres Lebens seine Gemahlin in Wrexton sein.
    Aber nur, wenn er sie überhaupt noch wollte. Vielleicht hatte er nichts für eine Frau übrig, die sich so töricht benahm wie sie. Sie wusste, dass er verärgert war – er hatte kaum ein Wort zu ihr gesagt, und sein Körper war ihr so angespannt vorgekommen wie selten zuvor.
    Sie konnte es ihm nicht verübeln. Es war mehr als töricht gewesen, allein bei dem Sturm hinauszureiten. Dumm und einfältig kam sie sich vor.
    Die Tür sprang auf, und Marcus kehrte zurück. Er nahm einen der Sättel und schob ihn vor den Eingang, damit der Wind die Tür nicht ohne weiteres aufdrücken konnte. Dann kam er zu Keelin an die Feuerstelle.
    Wortlos entledigte er sich seines nassen Umhangs und Mantels. Keelin sah zu, wie er die Schnallen am Wams öffnete und es ablegte. Jetzt trug er nur noch ein weißes Leinenhemd und die Beinkleider.
    Keelin schluckte. Von Anfang an hatte sie dagegen angekämpft, sich zu Marcus hingezogen zu fühlen. Sie hatte versucht, weder seine breiten Schultern noch seine schmale Taille wahrzunehmen. Aber in den zurückliegenden Stunden hatte sie den Widerstand endgültig aufgegeben.
    „Marcus …“
    „Keelin …“
    Beide sprachen zugleich und hielten unbeholfen inne.
    „Bitte“, sagte Marcus leise. „Sprich weiter.“
    Sie errötete und kam näher auf ihn zu, bis sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte.
    „Ich habe mich nicht richtig verhalten“, flüsterte sie und schaute ihm in die Augen. Er blickte sie überrascht an, sprach indes kein Wort und blieb reglos stehen.
    Keelin strich ihm das Haar aus der Stirn. „Ich kann nicht nach Carrauntoohil zurückkehren“, fuhr sie fort, ohne die Hand wegzunehmen. „Zumindest nicht ohne dich, Marcus.“
    „Keelin … was sagst du da?“, fragte er mit belegter Stimme und ergriff ihre Hand, die ihn liebkoste.
    „Dass ich dich über alles liebe, Marcus“, flüsterte sie. „Dass ich den Gedanken nicht ertragen könnte, dich zu verlassen …“
    Seine Lippen, die sich auf ihren Mund pressten, erstickten jedes weitere Wort. Er legte einen Arm um ihre Taille, zog sie enger an sich und

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