1707 - Attacke der Abruse
Rhodan. „Dort nageln wir sie fest ..."
Abwechselnd verlangten Moira, Iaguul und Eecree Funkkontakt, doch Rhodan dachte nicht daran, sich stören zu lassen.
Die langgezogenen Asteroidenfelder deuteten darauf hin, daß irgendwann einmal ein Planet des Aariam-Systems zerplatzt war. Aus den Brocken ließen sich jedoch keine Schlüsse ziehen, was für ein Planet das gewesen war und ob ein natürlicher oder künstlicher Einfluß ihn zerstört hatte.
Die HALUTA, die NJALA, die ATLANTIS und die anderen Einheiten feuerten weiterhin aus allen Rohren, ungeachtet der Fehlschüsse, die erstmals im Asteroidenfeld einschlugen und mehrere dicke Brocken trafen.
Solange nur keiner bewohnt war ...
Per Handsteuerung, ein Ding der Unmöglichkeit. Geschwindigkeit zu hoch, noch immer.
Zielcomputer koordinierten binnen Millionenstelsekunden viele tausend Faktoren; sie stellten Rechnungen an, für die ein Mensch mit Notizblock und Schreiber Jahre brauchte.
Aber die Flocke verringerte ihr Tempo. Endlich!
Das abrusische Kristallschiff suchte zwischen den größten Asteroiden des Systems Deckung. Von normalen Schiffen unterschied sich der Orterreflex erheblich. Hätten sie nicht genau gewußt, um was für ein Schiff es sich handelte, sie hätten es von den Gesteinsbrocken nur schwer unterscheiden können.
Und wenn das Ding landet? Manche Brocken sind über zehn Kilometer lang!
Rhodan konnte nur hoffen, daß eine solche Landung keine Gefahr darstellte. Hamiller dirigierte die Kreuzer, Korvetten und Space-Jets in einen lückenlosen Kordon, der die Schneeflocke von allen Seiten umgab.
„An alle Einheiten! Feuer einstellen!" kommandierte Rhodan. „Wir wiegen die Flocke in Sicherheit. Als sei sie im Asteroidenring wirklich außer Gefahr."
Die Beiboote und Begleitschiffe stoppten sofort ihr Feuer.
Die Schneeflocke wiederum reagierte mit nochmals reduzierter Geschwindigkeit; der Prototyp verzögerte, begab sich in den vermeintlichen Ortungsschatten eines großen Asteroiden und verhielt dort, rund 500 Meter über der Oberfläche.
Zielen, so genau ihr könnt. Ein relativ stillstehendes Objekt müßte eigentlich zu treffen sein. Selbst mit Handbetrieb.
Der Reihe nach meldeten sich die Kommandanten der Begleitschiffe, zuerst die HALUTA, die PERSEUS zuletzt. Sie alle waren sicher, auf Rhodans Zeichen einen Schuß mitten ins Ziel zu bringen.
„Bereitmachen!" sagte er über Hyperfunk. „Und ... Feuer!" Unendlicher Augenblick. Wie oft habe ich so warten müssen. Jener Sekundenbruchteil, bis das, was geschehen ist, den Umweg über das Auge zum Gehirn findet. Bis ich das, was ich mir zu sehen wünsche, auch wirklich sehen kann.
Das Bild des Asteroiden, über dem die Schneeflocke Schutz suchte, zerbarst in der Holoprojektion.
Von einer Sekunde zur anderen erschütterte ein Inferno aus freigesetzter Energie diesen Teil des Asteroidengürtels.
Selbst die benachbarten, teils riesengroßen Brocken platzten in mehrere Teile, obwohl nur ein Bruchteil der Wucht sie getroffen hatte.
„Hamiller?" Sag es!
„Sir ... Ich orte von der Schneeflocke nur noch Trümmerstücke. Das Schiff ist vernichtet."
7.
Der Reihe nach kamen die Beiboote und Begleitschiffe zu ihren Hangaren und Ankerflächen zurück. Die Schlacht ums Aariam-System war vorbei.
Voller Erleichterung eilten die Aktivatorträger aus ihren jeweiligen Raumern in die Zentrale. Die BASIS existierte noch, man hatte keine Verluste erlitten.
Anders sah es bei den Ayindi aus. Die Zahl ihrer Opfer ließ sich von der BASIS nicht endgültig beziffern. Wenn sie zuerst 50.000 ermittelt hatten, so war das ein vorläufiger Wert. Allerdings beobachtete die Ortungszentrale eine Unzahl von treibenden Schiffen, die weder ihren Kurs veränderten noch sich am Funkverkehr innerhalb des Systems beteiligten. Vermutlich würde man an Bord nur Leichen finden. Man konnte die Schiffe neu bemannen.
Die BASIS-Mannschaft, vertreten durch Hermes Exigari, pochte darauf, unverzüglich das Aariam-System zu verlassen.
Eine halbe Stunde hatte man gerechnet, maximal; nun waren sie drei Stunden im tödlichen Arresum unterwegs.
Rhodan zögerte den Aufbruch noch einige Zeit hinaus. Mit jeder Sekunde flog das Trägerschiff weiter in Richtung Asteroidengürtel, tauchte ein, stieß mit seinen Prallfeldern kleineres Gestein beiseite.
Unzählige Trümmerbrocken aus tödlichem Kristall trieben vorbei.
Manche Stücke waren bis zu hundert Meter groß, einige reichten knapp darüber hinaus.
Jedoch strahlte keiner
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