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1707 - Attacke der Abruse

Titel: 1707 - Attacke der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwebte an seiner Seite, mit aktiviertem Schutzschirm und gemurmelten, unverständlichen Silbenfetzen.
    Aus der Schleuse stürzten sich die beiden ungleichen Wesen ins Freie.
    Sie gingen vorsichtig auf das Tal der Farben nieder.
    Ein Felsenkamm umgab das eigentliche Tal, etwa dreißig Meter hoch, und trennte es von der umliegenden Ebene ab. Aus dem Boden ragten abgebrannte, schwarze Wurzelstumpen, Überbleibsel der einst üppigen Vegetation.
    Wie ein brandgerodeter Wald. Kantor suchte mit den Instrumenten seines SERUNS die gesamte Umgebung ab, konnte aber nichts von Bedeutung feststellen. Auf der Mono chrom-Welt lebten nicht einmal mehr Bakterien.
    Nur diese Strahlung - woher stammt sie?
    Kantor kletterte über abgebrannte, in violetter Farbe glasierte Erdhügel zur Mitte des Tals.
    Paunaro blieb schwerelos an seiner Seite. Die ganze Zeit vollführte der Nakk mit den Armchen seiner Rüstung sinnlos wirkende Gesten; in alle möglichen Richtungen zeigte er, ohne sich zu äußern.
    Kantor blieb vor dem kleinen Felsenzug stehen, der das Zentrum des Tals bestimmte. Mit bloßem Auge erkannte er mindestens sieben Höhlen.
    Von dort, so wußte er, hatte man in ein Höhlensystem vorstoßen können, das in einem bodenlosen Schacht endete. Kantor deutete nach unten.
    „Liegt die Strahlungsquelle dort, Paunaro?"
    „Nein. Grundloser Schacht ist zu sehen."
    „Er existiert noch?"
    „Ja. Allerdings sind sämtliche Durchgänge in andere Dimensionen verschlossen. Der Schacht wird nie wieder funktionieren."
    „Woher stammt die Strahlung dann?"
    Kantor gab sich mit der Frage nur geringer Hoffnung hin; viel zu verwirrt schien der Nakk, als daß er deutliche Antworten geliefert hätte.
    Plötzlich aber ergab sich in seinem Verhalten eine Veränderung. Keine Silbenfetzen mehr, keine sinnlosen Bewegungen. Statt dessen fünf Minuten Starre.
    „Myles Kantor... Sieh!"
    Seine künstliche Stimme klang nach Blech.
    Mit den Armchen zeigte das Schneckenwesen auf einen Punkt, der hinter der zentralen Felsenformation lag.
    Kantor aktivierte das Flugaggregat seines Anzugs. Vorsichtig erhob er sich in die Luft, glitt - von Paunaro gefolgt - über die Felsen und ging auf der anderen Seite nieder.
    Zuerst entdeckte er nichts von dem, was der Nakk meinte. Die andere Seite der Formation bestand lediglich aus einem weiten, offenbar durch Erdstöße aufgeschütteten Geröllfeld.
    Und zwischen den Steinen war nicht das geringste zu entdecken.
    „Wo, Paunaro?"
    Der Nakk schwebte suchend über die Felsen hinweg.
    Über einem langgestreckten Haufen stockte er plötzlich.
    „Das ... muß weg", sagte er.
    Mit dem Wort „Das" konnte alles mögliche gemeint sein; jedenfalls nicht die Steine, denn die hatte Paunaro als fünfdimensional bestimmtes Wesen wohl nicht einmal zur Kenntnis genommen.
    So zumindest dachte Kantor. Doch plötzlich bewegten sich die Arme der Nakken-Rüstung. Steinbrocken flogen beiseite, in alle Richtungen.
    Kantor schüttelte verwundert den Kopf. Vorsichtig näherte er sich der Grabestelle, und er half Paunaro, die Brocken wegzuräumen. Sie brauchten zehn Minuten, dann hatten sie drei Quadratmeter der ursprünglichen Oberfläche freigelegt.
    Zwischen Felsen und ausgerissenen Wurzelresten legten sie vorsichtig eine Kontur bloß. Ein humanoider Körper. Wie konntest du das wissen, Nakk?
    Der Körper war etwa einsachtzig groß, ohne Kleidung und völlig haarlos.
    Die Haut des Wesens schillerte in allen Farben des Spektrums: Rot, Gelb, Blau, und das intensivste Grün des Universums. Seine Glieder standen in unmöglichen Winkeln in alle Richtungen ab.
    Ansonsten schien der Körper jedoch unversehrt.
    Keine Verletzungen, nicht einmal Blut. Wahrscheinlich hatte er keines.
    Von Verwesung keine Spur.
    „Voltago", flüsterte Kantor tonlos. „Wir haben Voltagos Leiche entdeckt."
    Es sah aus, als habe der Kyberklon im Augenblick seines Todes Zugang zu jenem Reservoir gefunden, in dem die Farben der Monochrom-Welt verborgen waren. Ob der Schock ihn getötet hatte oder der Feuersturm, ließ sich nicht sagen.
    Kantor kniete mit einem beklommenen Gefühl neben der Leiche nieder.
    Er versuchte, den Kyberklon herumzuwälzen, schaffte es aber nicht. Vergebens setzte er die kraftverstärkende Wirkung seines SERUNS ein.
    Der Nakk starrte lange Zeit auf den reglosen Körper herab.
    „Dieses Wesen ist nicht tot", sagte er plötzlich. „In seinem tiefsten Inneren ist Leben. Nicht das, was ein Mensch Leben nennt ... Aber es ist wunderbar, es ist

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