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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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streckte alle sechs Arme aus.
    „Da und da und das da, sieh's dir an. Einen Teil dieser Maschinen habe ich überhaupt nicht bestellt. Irgendwo auf Khrat sitzt einer, der meint, es besser zu wissen."
    „Es muß nicht Khrat dahinterstecken, mein Ritter. Eher dieser Walarus und seine Androiden."
    „Wie recht du hast, Rhoubil. Kümmere dich um dieses Chaos da draußen. Und dann mach dich an die Arbeit. Wir brauchen einen Unterstand dafür."
    „Es ist alles vorbereitet. Der Platz ist ausgesucht. Nur die Größe muß entsprechend dimensioniert werden."
    „Und denk daran, keine technischen Spielereien. Später darf nichts darauf hindeuten, daß hier einst ein Ritter der Tiefe mit seiner Technologie gearbeitet hat. Wesen, die zufällig hierhergelangen und den Unterstand finden, dürfen wir keinen Anlaß geben, den gesamten Planeten umzugraben. Das wäre unverantwortlich."
    „Und die Shuwashen? Sie sind Spezialisten im Graben!"
    Permanoch von Tanxbeech richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte auf seinen kleinen Orbiter hinab.
    „Natürlich werden wir Sorge tragen, daß sie es vergessen, sobald wir nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ihre Existenz auf Shjemath ist immer stärker bedroht. Wir werden sie zum dritten Planeten evakuieren. Wie ich sie einschätze, werden sie die ersten tausend Umläufe um den Stern damit beschäftigt sein, einen Namen für ihre neue Heimat zu finden. Lillebo ade."
     
    *
     
    Die gelben Androiden flohen von der Oberfläche. Angesichts der riesigen Komplexe, die, verpackt in handliche Transportfelder, in der Atmosphäre ab wärts sanken, blieb den Kunstwesen der Shuwashen nichts anderes übrig, als an das Eintreffen von Erkundern der Robotzivilisation zu glauben.
    Als die letzten Teile im roten Staub Shjemaths lagerten, fühlte sich der Orbiter erleichtert. Mit Hilfe des Info-Package suchte er die passenden Maschinen heraus und dirigierte sie an Ort und Stelle. Da sie nach demselben Kode arbeiteten wie alles, womit Ritter der Tiefe ausgestattet wurden, stellte es für Rhoubil kein Problem dar, das Programm zu starten, sich dann mit seinem Beiboot ein Stück in die Atmosphäre hinaufzuhängen und von dort die Bauarbeiten zu beobachten.
    Die ersten Maschinen begannen mit der Entmaterialisation des Staubes und des losen Gesteins. Andere machten sich an die Desintegration der Felsplatten darunter. Wieder andere begannen riesige Quaderblöcke von mehreren hundert Tonnen Gewicht aus dem Felsengrund zu schneiden und so einen Abgrund nach dem anderen zu schaffen. Die so entstehenden geometrischen Vertiefungen sollten als Zugänge zu den eigentlichen Hohlräumen dienen.
    Rhoubil hatte freie Hand, die Anlage zu gestalten. Der Gentlever nützte das weidlich aus, und er versank mit all seinen Gedanken in dieser Aufgabe, so daß er die Tage und Nächte gar nicht wahrnahm.
    Nur die kurzen Gespräche mit Permanoch registrierte er und entnahm ihnen, daß sich die Situation zuspitzte.
    „Ich helfe dir", bot der Orbiter an. „Ich fliege hin und rede mit ihnen."
    „Sie hören nicht auf mich, also werden sie das bei dir erst recht nicht tun.
    „Vielleicht. Laß es mich versuchen."
    „Gut. Ich übernehme die Maschinen."
    Rhoubil lenkte sein Beiboot nach Norden, während sich das Schiff seines Ritters vom Boden löste und dicht über den Kraterwällen nach Süden driftete, eine Flußregion mit üppigem Grün überquerte und sich dem gelandeten Maschinenpark näherte.
    Der Orbiter erreichte jene Region im Staub, in der er den Eingang zu den Kavernen der Shuwashen wußte. Gelbe Gestalten rannten wie aufgescheuchte Hühner umher, ihr Ziel schien einer der Seen zu sein.
    Dort kochte das Wasser.
    Er landete unmittelbar vor der Felsenschlucht. Schüsse blitzten auf, doch er kümmerte sich nicht darum. Er griff sich den Schild und sprang aus dem Beiboot hinaus ins Freie. Unmittelbar vor der Gesteinsbarriere traf er den ersten Shuwashen.
    „Was ist?" rief er ihm zu. „Warum verliert ihr eure Fassung? Das alles ist nur unsere Ausrüstung. Wir brauchen sie, um die Anomalien zu begrenzen und nach Möglichkeit zum Erliegen zu bringen."
    „Und wer denkt an uns? Die Erscheinungen locken andere Wesen an, nicht nur euch. Unsere Anwesenheit wird sich nicht mehr verheimlichen lassen."
    „Ehe es dazu kommt, geschehen hier ganz andere Dinge. Mein Ritter hat schon recht. Ihr. müßt weg von hier."
    „Wohin? Zurück auf unsere zerstörte Heimatwelt?"
    Der Gentlever deutete hinauf in den Abendhimmel, wo auf

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