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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervor. „Und das alles, weil sich im Lauf ihrer Arbeit für die kosmische Ordnung kein Evolutionssprung einstellte? Man kann keine Evolution erzwingen!"
    Statt einer Antwort löste sich die Projektion des Wächters auf, und Permanoch erhielt von einer Station auf dem fünften Planeten die Anweisung, schleunigst abzufliegen und an den Ort seines Wirkens zurückzukehren. Geistesabwesend gab er dem Automaten die entsprechenden Anweisungen und ließ sich - halb benommen von den erfahrenen Perspektiven - in seinen Sessel fallen.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte die Realität sein überliefertes Bild von den Porleytern zerstört; er fragte sich, ob die Entscheidung richtig gewesen war, dieses alte Hilfsvolk der Kosmokraten um Unterstützung gebeten zu haben.
    Natürlich! Es mußte einen Grund haben, warum kein Volk die Nachfolge angetreten hatte, sondern eine Organisation ausgewählter Einzelpersonen aus vielen Völkern.
    Permanoch kannte diesen Grund jetzt. Die Porleyter hatten sich auf sich selbst und ihre eigene Entwicklung besonnen und den Kosmokraten den Dienst aufgekündigt. Sie wollten nur noch für sich selbst dasein, für ihr eigenes Volk und dessen Fortentwicklung. Aber sie sahen nicht, daß der von ihnen eingeschlagene Weg zwangsläufig in einer Sackgasse enden mußte.
    Ein winziger Fehler nur, und die bereitgestellten Aktionskörper würden Jahrmillionen vergebens darauf warten, daß ein Bewußtsein in sie zurückkehrte. Die Bewußtseine in den Bäumen, Felsen und anderen Bestandteilen der Planeten des Kugelhaufens würden den Verstand verlieren oder einfach absterben. Und das war es dann gewesen für die Porleyter, deren Wirken und deren Geschichte Permanoch von Tanxbeech bisher den höchsten Respekt gezollt hatte.
    Die Wahrheit war so verrückt und so unglaublich, daß der Ritter der Tiefe beschloß, nie ein Wort darüber verlauten zu lassen, nicht einmal gegenüber Rhoubil, seinem getreuen Orbiter.
    Am besten war, er verdrängte einfach, was er erfahren hatte.
     
    *
     
    „Es ist kein Irrtum möglich." Rhoubil deutete auf die Werte der Fernortung. „Es handelt sich um einen Kugelsternhaufen in etwa vierunddreißigtausend Lichtjahren Entfernung. Der Durchmesser des Gebildes beträgt neunundneunzig. Lichtjahre, und es zählt rund hunderttausend Sterne. Erste Störimpulse im Hyperspektrum lassen keinen anderen Schluß zu, als daß die Porleyter dort eingetroffen sind.
    Die Werte, die unsere am Rand der Galaxis ausgesetzten Sonden übermitteln, können nicht verfälscht werden."
    „Es ist gut. Sie haben den Ort offenbar gewählt, weil es dort keine entwickelten Völker gibt, die dadurch in Mit leidenschaft gezogen werden können. So will es das Gesetz."
    „Für sie hat es keine Gültigkeit mehr", warf der Orbiter ein. „Sie handeln nicht mehr im Auftrag der Kosmokraten, sondern nur in dem eines Ritters. Trauere den Porleytern nicht nach. Sie haben sich aus der Evolution ausgekoppelt und folgen den Prinzipien einer eigenen, neu geschaffenen Ordnung. Es ist schlimm genug, daß wir derzeit auf sie angewiesen sind."
    „Du hast recht. Ich teile deine Vorbehalte. Aber mir blieb keine andere Wahl."
    Sie widmeten sich der Beobachtung dessen, was in dem Kugelsternhaufen vor sich ging. Dort kam es zu Anomalien im Raum-Zeit-Gefüge, die mit denen vergleichbar waren, die es auf und um Shjemath gab.
    Aber das war nicht alles. Es gab eine zweite Anomalie, und sie entstand eben erst frisch. Ihr Standort entlockte dem Ritter einen Ruf der Verwunderung. Sie befand sich in der Nähe jenes Kugelhaufens, in den sich die Porleyter zurückgezogen hatten.
    „Sie müssen ihrer Sache ganz sicher sein, wenn sie unmittelbar vor ihrer Haustür experimentieren", sagte Permanoch. „Es läßt mich hoffen, daß sie bald zu einem Ergebnis kommen."
    „In der Tat", wisperte Rhoubil. „Es gibt jedoch etwas, das im Augenblick weitaus wichtiger ist. Du hast bisher nicht darauf geachtet.
    Die Shuwashen auf dem dritten Planeten versuchen, mit uns in Verbindung zu treten."
    „Sie haben Angst. Die Erscheinungen über Shjemath werden stärker und größer, so daß sie sie selbst auf diese Entfernung hin mit ihrer rückständigen Technik erkennen können.
    Gib ihnen ein Zeichen, daß wir alles unter Kontrolle haben. Es besteht kein Grund, daß sie ihre Isolation durchbrechen und andere Wesen auf sich aufmerksam machen. Wozu haben wir sie evakuiert, wenn sie jetzt in Panik geraten?"
    Rhoubil tat, wie ihm geheißen, und auf dem dritten

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