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1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingenommen. Für sie gelten nur die eigenen Gesetze, ihr Stolz und ihre Überheblichkeit.
    Alles andere hat keine Bedeutung. Sie sind würdige Nachfolger der Pterus und ihrer Ewigen Krieger. Laß mich zu Furunoed sprechen."
    „Einverstanden, Geo. Die Verbindung steht."
    „Geo Sheremdoc an Furunoed. Du bist der größte Dummkopf des Universums! Nie habe ich einen schlimmeren Fall erlebt. Du bist der erste Somer ohne Gehirn im Kopf, der mir begegnet. Nur noch wenige Minuten trennen dich von deinem Untergang. Hättest du dir nur ein einziges Mal die Informationen über die Todeszone richtig angesehen, die dir ebenso wie jedem anderen zur Verfügung stehen, dann wärst du auf Callisto geblieben. Aber wir werden in der Meldung über euren Tod schreiben, daß keine Intelligenzwesen zu Schaden kamen."
    Sheremdocs Einschätzung paßte. An der Intelligenz eines Somers zu zweifeln oder gar das Vorhandensein eines Gehirns zu bestreiten, stellte ein Sakrileg sondersgleichen dar.
    Augenblicklich baute sich eine Holo auf, und der Stammhalter in seinem giftgrünen Umhang zeigte sich. „Wir sind Gäste im Solsystem und können uns frei bewegen. Dieses fundamentale Recht nehmen wir für uns in Anspruch. Alles andere ist zweitrangig."
    „Viel Vergnügen", spottete der LFT-Kommissar. „Wir holen euch nicht aus dem Schlamassel heraus."
    Er hielt die Bildverbindung aufrecht und schaltete den Ton aus. „Was sagt man dazu, Koka? Gegen soviel Hochmut ist man machtlos."
    „Hochmut kommt vor dem Fall, Geo. Der Diskus erreicht bald die kritische Distanz."
    „Ein Selbstmörder. Wir sollten schon mal den Text für die Grabrede zusammenstellen."
    Schweigend beobachteten sie, wie der Diskus mit hoher Beschleunigung dem Mars entgegenraste, keine hunderttausend Kilometer an einem der Robotschiffe vorbei. Furunoed plapperte noch immer vom Holoschirm her auf Sheremdoc ein, aber er wurde deutlich kleiner.
    Und plötzlich kippte er zur Seite und verschwand aus dem Bereich der Aufnahmeoptik.
    Einige Somer im Hintergrund begannen aufgeregt mit den Armen zu fuchteln.
    Endlich reagierte der Diskus. Mit Höchstwerten bremste er ab und änderte die Flugrichtung.
    Er beschrieb einen engen Bogen und driftete dann langsam aus der Gefahrenzone hinaus. In der Zentrale lagen etliche Somer am Boden.
    Sheremdoc beobachtete Furunoed.
    Der Somer schleppte sich über den Boden und blieb dann liegen. Neben seinem Kopf bildete sich eine Lache von Erbrochenem. Erste Roboter tauchten im Bild auf und begannen mit dem Abtransport der Betroffenen. Augenblicke später erlosch die Bildverbindung.
    Der Diskus raste aus der Zone der Übelkeit hinaus Richtung Asteroidengürtel und Jupiter. Als er über Callisto eintraf, wartete Koka Szari Misonan bereits auf ihn. Sie betrat das Schiff und suchte den Somer auf seinem Krankenlager auf. „Du verschwindest sofort aus dem Solsystem", ordnete sie an. „Sonst lasse ich dich mitsamt deiner Mannschaft einsperren."
    Der Gesichtsflaum Furunoeds vollführte merkwürdige Zuckungen, so, als handle es sich um eigenständige Lebewesen. Der Somer versuchte einen Arm zu heben. Es ging nicht. Ein kaum verständliches Blubbern klang auf; der Translator hatte Mühe, es zu übersetzen. „Zwei Tage ... Dann fliegen wir nach Lokvorth."
    „Ihr fliegt sofort ab, Furunoed."
    „Nein. Wir sind krank. Zwei Tage noch. Gib uns die Frist."
    „Gut. Aber das ist mein letztes Wort. Und ihr verlaßt Callisto nicht."
    „Ich verspreche es."
    Die Erste Terranerin wußte nicht, was ein Versprechen bei diesen Wesen galt. Sie verließ sich auch weniger auf die Worte des Somers, sondern auf die beiden Schiffe, die sich der CILINO näherten und in ihrer Nähe verharrten. Sie aktivierten ein Bündel Zugstrahlen und bannten den Diskus damit auf die Stelle.
    Koka Szari Misonan kehrte einigermaßen beruhigt nach Terra zurück.
     
    *
     
    Diesmal verzichteten sie darauf, ein Kodewort oder ein Signal zu schicken. Syntrons waren allemal dazu in der Lage, eine Unterhaltung nach allen möglichen Bedeutungen hin abzuklopfen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Clive Hannigan kam persönlich vorbei. Sie trafen sich im Nijmegen Park ganz in der Nähe von Nymans Wohnung. Der ehemalige BASIS-Kommandant steuerte einen der beleuchteten Brunnen an und ließ sich an seinem Rand nieder. Das Rauschen und Plätschern des Wassers übertönte alles andere und sorgte dafür, daß ihre Worte nicht an die Ohren von Unbefugten dringen konnten. Die beiden Männer grinsten sich

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