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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück zur KALIBAN?"
    „Nicht heute oder morgen", entschied der Ära. „Du bleibst vorerst zur Beobachtung hier. Ich verordne dir vierundzwanzig Stunden Ruhe.
    Danach folgt eine neue Untersuchung. Und dann sehen wir weiter."
    „Und wenn ich mich weigere?" fragte sie.
    „Du stehst in den Diensten der Kosmischen Hanse", sagte Ban-Loog.
    „Du hast einen Arbeitsvertrag, in dem du dich verpflichtet hast, dich nicht gegen Anordnungen zur Wehr zu setzen, die aus Gründen der Gesunderhaltung erforderlich werden."
    „Einverstanden." Sie lenkte ein. „Dann werde ich eben ein paar Tage Urlaub im Bett machen. Ich wünsche ein Einzelzimmer mit freiem Blick nach draußen. In meinem privaten Gepäck auf der KALIBAN habe ich ein paar Bücher, die ich schon seit langem lesen wollte. Ich möchte, daß sie hierhergebracht werden."
    „Wir werden alles veranlassen", räumte der Ära geduldig ein. „Und bedenke bitte, daß wir nur eins wollen: nämlich deine völlige Gesundheit.
    Eine dringende Bitte noch: Wenn die fremden Bilder erneut auftauchen sollten, alarmiere uns bitte sofort."
    „Versprochen", sagte sie nur.
     
    *
     
    Irgendwann nach dem Abendessen schlief Nojola Perth ein. Das Buch, das sie gelesen hatten, entglitt ihren Händen und lag auf der Bettdecke.
    Sie erwachte nach einem seltsamen und beunruhigendem Traum, konnte sich aber an keine Einzelheiten erinnern. Da sie ein gutes Zeitgefühl besaß, schätzte die Logistikerin, daß es kurz vor Mitternacht war.
    Vielleicht auch etwas früher.
    Im Krankenzimmer herrschte Dunkelheit. Nur über der Tür leuchtete ein winziges Nachtlicht. Sie richtete sich in ihrem Bett auf und bekam das Buch zu fassen. Achtlos legte sie es zur Seite.
    Noch während die Frau versuchte, sich an den beunruhigenden Traum zu erinnern, geschah es: Diesmal erfolgte die Veränderung der Umgebung ohne die ankündigenden Lichtblitze.
    Da war wieder der purpurfarbene Himmel mit den dunklen Wolken.
    Die ganze Szene wirkte diesmal aber viel kleiner. Der Horizont war nur etwa hundert Meter entfernt.
    Mitten in der Sandwüste standen nun zwei einfache Holzhütten. Keine davon war mit der identisch, die sie beim letztenmal gesehen hatte.
    Aber die Gestalten davor hatten exakt das gleiche Aussehen: etwa 1,30, Meter große, gedrungene und kräftig wirkende Echsenabkömmlinge.
    Es waren sieben Wesen, die sie neugierig anstarrten. Es war ganz eindeutig, daß sie von den Echsenartigen aufmerksam beobachtet wurde.
    Nojola Perth schwang sich aus dem Bett. Zorn keimte in ihr auf. Sie machte nur einen Schritt vorwärts. Während das geschah, rückte die Landschaft mit den beiden Hütten ganz nah an sie heran. Dafür erstreckte sich die Wüste nun bis in einige Kilometer Entfernung.
    „Was wollt ihr von mir?" fragte die Frau. „Warum laßt ihr mich nicht in Ruhe?"
    Die Echsen gestikulierten wild. Aus ihren Bewegungen war zu schließen, daß sie heftig diskutierten. Aber die Stimmen konnte sie nicht wahrnehmen.
    „Ich höre euch nicht", sagte die Logistikerin. „Aber ich sehe, daß ihr mir etwas mitteilen wollte. Könnt ihr mich denn verstehen?"
    Wieder gestikulierten die Echsenwesen heftig. Ganz eindeutig erschien es Nojola Perth nicht, ob sie auf ihre Worte reagierten. Aber wenn sie den Blicken der Wesen folgte, dann hatte sie das klare Gefühl, daß sie von ihnen sorgfältig beobachtet wurde.
    Ihre Geduld fand schnell ein Ende. Sie wurde noch zorniger, denn sie hatte den Eindruck, daß die Echsen an ihr nur ihre Neugier stillten.
    Nojola Perth bekam die Bettdecke zu fassen, obwohl sie diese nicht direkt sehen konnte. Die Illusion überdeckte auch diesmal die Bilder der Umgebung und der Wirklichkeit. Sie wirbelte die Decke durch die Luft und drosch damit auf das nächste Echsenwesen ein.
    Zu ihrem Erstaunen duckte sich der Unbekannte; die Decke glitt trotzdem durch den geschuppten Körper hindurch, als wäre entweder der oder aber die Decke nur eine Illusion.
    In ihrer Nähe erklang ein Alarmton. Wahrscheinlich hatte die syntronische Überwachung bemerkt, daß sich die Patientin höchst merkwürdig verhielt. Nojola Perth fiel zudem ein, daß sie Ban-Loog versprochen hatte, sich zu melden, wenn die fiktive Landschaft wieder erscheinen sollte.
    Ihr Zorn und ihre Aufregung steigerten sich weiter. Sie verlor vollends die Beherrschung und drosch mit der Bettdecke um sich.
    „Was geht hier vor?" hörte sie eine Stimme. Sie erkannte die des Ära-Mediziners Ban-Loog.
    Nojola Perth blickte zur Seite und sah den

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