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1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschrieb dem Roboter die Szene und erwähnte, daß sie eine fast identische Landschaft auch beim ersten Mal beobachtet hatte.
    „Hier sind die Einzelheiten etwas anders", fuhr sie fort. „Gib mir eine Hand, denn ich kann auch dich nicht mehr sehen."
    „Du erlebst eine Illusion", vermutete der Roboter und faßte ihre Hand.
    „Ich sehe alles wie bisher. Etwas scheint direkt auf dein Bewußtsein zu wirken."
    „Ich sehe dort hinten jetzt eine Hütte", fuhr sie fort. „Davor stehen drei oder vier kleine Gestalten. Sie bewegen sich. Sie starren zu mir herüber.
    Es handelt sich um unbekannte Echsenwesen; nur etwa 1,30 Meter groß.
    Sie stehen auf zwei Beinen und einem kräftigen Schwanz. Laß uns zu ihnen gehen. Du mußt mich führen, damit ich nicht noch einen Unfall baue."
    Sie hob eine Hand und deutete nach vorne.
    „Diese Richtung", behauptete sie.
    „Es tut mir leid, Chefin", bedauerte der Roboter, „aber ich kann deiner Anweisung nicht folgen. Ich muß den Arzt informieren. Wenn du unter Halluzinationen oder gar Wahnvorstellungen leidest, mußt du ärztlich behandelt werden. Bitte verstehe das."
    „Dann gehe ich allein!" schrie sie wütend. „Ich will jetzt endlich wissen, was hier geschieht."
    Die Cheflogistikerin riß sich los und machte drei Schritte zur Seite.
    Dabei prallte sie gegen eine Glaswand ihres Kommandostands. Sie spürte, wie der Roboter sie von hinten an den Schultern packte und festhielt.
    „Das hat alles keinen Sinn, Chefin", behauptete der Roboter. „Ich habe den Arzt alarmiert. Er wird gleich hier sein."
    „Du bist ein Idiot!" rief sie aufgeregt. „Aber laß Akin ruhig kommen.
    Vielleicht sieht er ja das, was ich sehe. Oh, verdammt!"
    So plötzlich wie die fremde Landschaft erschienen war, so schnell verschwand sie. Die Logistikhalle zeigte wieder ihr normales Bild.
    „Es ist alles weg", stöhnte sie. „Alles weg! Ich glaube, ich werde wahnsinnig. Das ist doch alles nicht möglich."
    Sie blieb regungslos stehen, bis Salman Akin erschien. Sie erhob auch keinen Einwand, als der Roboter dem Mediker ausführlich Bericht erstattete.
    „Halluzinationen", wunderte sich der Arzt. „Nojola, wir bringen dich ins Medocenter Mimas. Dort wird man dir helfen."
    Sie wischte die Schweißperlen von der Stirn. Als der Arzt sie sanft am Arm faßte und zum nächsten Personentransmitter führte, setzte sie sich nicht zur Wehr.
    „Es sah alles ganz echt aus", murmelte sie. „Und da waren drei oder vier Gestalten. Sie haben mich angesehen, Akin. Ich bin doch nicht verrückt."
    Keine fünfzehn Minuten später nahmen sie zwei Mediker auf Mimas in Empfang. Sie waren von Akin bereits über alle Einzelheiten informiert.
    Nojola Perth kam in einen Untersuchungsraum, wo noch drei andere Medo-Spezialisten warteten.
    Die Frau wurde über zahlreiche Sonden an eine Medo-Einheit angeschlossen, die ihre gesamten Körperfunktionen überwachte und maß.
    Insbesondere wurden die Hirnströme vermessen und auf einem großen Bildschirm dargestellt.
    Nojola Perth ließ alles stumm über sich ergehen. Sie war irgendwie ganz sicher, daß die Spezialisten bei ihr nichts finden würden.
    Die Überprüfung dauerte eine halbe Stunde. Dann bat sie einer der Mediziner, ein älterer Ära namens Ban-Loog, der hier wohl der Chef war, ihm alles zu erzählen, was sie erlebt hatte.
    Die Frau rechnete damit, daß die Medo-Einheit, an die sie nach wie vor angeschlossen war, nun anhand der Meßwerte den Spezialisten verraten konnte, ob sie die Wahrheit sagte oder nicht. Da sie keinen Grund sah, etwas zu verschweigen, willigte sie ein und berichtete von beiden Vorfällen in der Logistikhalle.
    Die Medo-Spezialisten hörten schweigend zu. Nur Ban-Loog stellte die eine oder andere Zwischenfrage zu ihren seltsamen Beobachtungen.
    „Nun", sagte Ban-Loog, als sie schwieg und von dem Untersuchungsgerät getrennt wurde. „Du befindest dich in einem Zustand erhöhter Erregung. Das ist bei dem, das du erlebt hast, nicht weiter verwunderlich. Ansonsten können wir keine ernsthaften Störungen feststellen. Es ist ein absolutes Rätsel für uns, wie du die seltsamen Landschaften gesehen hast. Wir haben keinen Hinweis auf irgendeine Störung in deinem Bewußtsein gefunden. Daher gehen wir davon aus, daß du die Dinge wirklich gesehen hast."
    „Davon bin ich immer ausgegangen", bemerkte sie spöttisch, „ich bin doch nicht übergeschnappt!"
    „Das Rätsel deiner Wahrnehmungen ist damit aber noch nicht gelöst."
    „Das heißt, ich kann nicht

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