Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1717 - Inseln der Illusion

Titel: 1717 - Inseln der Illusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehr. Aber ich schaffe es."
    „Ich verlasse mich auf dich, Aaron." Geo Sheremdoc stand auf und reichte dem schlaksigen Mann die Hand. „Wenn du Hilfe brauchst, wende dich jederzeit an mich."
    Ein deutliches Staunen flog über Aaron Sebastians Gesicht.
    „Ich brauche keine Hilfe. Jeder andere würde mich nur bei der Arbeit stören. Vor allem würde NATHAN merken, daß ich ihm sein Geheimnis entlocken will. Nein, Geo, ich muß das allein machen. Und ich mache es allein."
     
    2.
     
    Aaron Sebastian begab sich zuerst in seine Unterkunft im Herzen von NATHAN. Seine größte Sorge galt seinen beiden Katzen, aber er konnte zufrieden feststellen, daß sein Hausroboter sich ausgezeichnet um die beiden Tiere gekümmert hatten. Beide machten einen zufriedenen Eindruck.
    Der Kybernetiker nahm eine kleine Mahlzeit zu sich, während er überlegte, wie er NATHAN am besten überlisten konnte. Eigentlich geschah auf dem ganzen Erdmond nichts, was die Großsyntronik nicht augenblicklich erfuhr.
    Aber niemand kannte das Innenleben NATHANS besser als Sebastian. Auch NATHAN hatte seine Schwachpunkte. Offiziell wußte man davon natürlich kaum etwas.
    Der 5-D-Mathematiker erinnerte sich sehr gut an seine Ausbildung.
    Damals hatte NATHAN einen speziellen Sektor für seine Schulung hergestellt und „Atrium" getauft; einen domförmigen Raum im Innern von NATHAN.
    Die Besonderheit am Atrium war, daß dieser Raum normalerweise von niemandem betreten werden konnte. NATHAN hatte seine Existenz auch nie publik gemacht.
    In den vergangenen zwanzig Jahren hatte Sebastian das Atrium immer seltener aufgesucht. Es hatte für ihn nur selten einen Grund dafür gegeben.
    Er konnte jederzeit von jedem Ort aus mit NATHAN kommunizieren.
    Und das genügte.
    Komplizierte 5-D-Berechnungen oder kybernetische Experimente hingegen nahm der einsame Mann nur noch selten vor. Für den Hausbedarf verfügte er über die stattliche Syntronik in seiner Wohnung.
    Sie steuerte auch den Hausroboter.
    Das Bild hatte sich gewandelt. Aaron Sebastian wußte, daß er nur über die Einrichtungen des Atriums unbemerkt an NATHANS geheimste Informationen kommen konnte.
    Er beendete sein Mahl und machte sich auf den Weg. Die beiden getigerten Katzen schlossen sich ihm wie selbstverständlich an. Da er sie oft bei seinen Rundgängen durch sublunare Anlagen mitnahm, war das nichts Besonderes. Er kannte praktisch jeden Gang und jeden Korridor in dem riesigen Areal, das NATHAN ausfüllte.
    Ein Stollen führte aus einer der Transmitterstationen in Richtung des Atriums. Der Kybernetiker tastete den Öffnungskode ein; prompt glitt ein schweres Stahlschott zur Seite.
    Nun mußte er etwa zwei Kilometer zu Fuß zurücklegen. Warum NATHAN das Atrium und dessen peripheren Anlagen gerade so aufgebaut hatte, wußte Aaron Sebastian nicht. Er hatte sich auch nie den Kopf darüber zerbrochen.
    Zweifellos existierten Kontroll- und Überwachungssysteme. Sie würden den einzigen Menschen, der hier eine Zugangsberechtigung besaß, erkennen und passieren lassen. Die beiden Katzen ebenfalls, denn sie gehörten zu dem einzigen Mann, der eine Zugangsberechtigung besaß. In der Tat wurde Aaron Sebastian durch nichts aufgehalten.
    Der Eingang zum eigentlichen Raum des Atriums wurde durch eine separate Kleinsyntronik gesichert. Im Atrium selbst gab es mehrere Syntroniken, die ebenfalls unabhängig von NATHAN waren.
    Aaron Sebastian legte zur Identifikation eine Handfläche auf eine Sensorplatte neben dem Eingang. Sofort öffnete sich die Tür, Licht flammte im Hauptraum auf.
    Der Mann blickte sich um. Alles war seit dem letzten Besuch unverändert, wie er zu seiner Beruhigung feststellte. Er hockte sich in den Sessel, in dem er viele Stunden seiner Lehrzeit verbracht hatte.
    Nachdem Sebastian die Syntronik aktiviert hatte, baute er ein Programm auf. Die Schulungssyntronik sollte danach mit einer der unabhängigen Syntroniken Kontakt aufnehmen und diese auffordern, den Aktivitätsplan NA-THANS anzuzapfen und auszulesen.
    Der Plan war nichts weiter als eine Art „Inhaltsverzeichnis" der augenblicklichen Aktivitäten. Er ließ sich auch von anderen Stellen und anderen Personen auslesen. Das war ja auch geschehen.
    Auf diese Weise hatte Geo Sheremdoc erfahren, daß NATHAN etwa 20 Prozent seiner Leistung für einen unbekannten Zweck einsetzte.
    Aaron Sebastian aktivierte das Programm und starrte gespannt auf den Bildschirm. Tatsächlich tauchte dort neben den Routinearbeiten eine Zeile auf, die die

Weitere Kostenlose Bücher