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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffe zurückgekehrt waren, konferierten Kullino und Possag wieder kurz miteinander und beschlossen, mit ihren Schiffen den Abflug Richtung Milchstraße vorzutäuschen, um die Somer vorerst in Sicherheit zu wiegen.
    In Wirklichkeit zogen sie sich nach diesem Scheinmanöver auf einen sicheren Beobachtungsposten zurück, um der Dinge zu harren, die da kommen sollten.
    Dara Sheenbars Tod, auch wenn sie zur Gegnerin hätte werden können, sollte nicht völlig umsonst gewesen sein.
     
    13.
     
    Solsystem, 27. Mai 1217 NGZ Geo Sheremdoc hatte die fertige Liste vor sich - natürlich nicht alle zwanzig Milliarden Namen auf einmal. Aber er konnte jeden xbeliebigen in ihr aufgeführten Terraner mit seinen spezifischen Daten, die ihn ja gerade unverwechselbar machten, per Computerbefehl aufrufen. Er konnte sie sortieren lassen, wie er wollte, alphabetisch, nach Alter und genauer Herkunft, nach Geschlecht und einer Reihe von sonstigen Merkmalen.
    NATHAN war gründlich gewesen.
    Aaron Sebastian hatte die betreffenden Speicher kopieren und der LFT verfügbar machen können, ohne daß eine Gegenreaktion der Syntronik erfolgte. Offenbar stand NATHAN so hoch über den Dingen, daß ihn nicht interessierte, was er mit absoluter Sicherheit genau registrierte.
    Dagegen verwehrte er nach wie vor jeden weiteren Eingriff. Die Totenliste schien er den Terranern überlassen zu wollen, als handele es sich um etwas, das nur das Beiwerk zu etwas anderem, viel Größerem sei.
    Aber sobald Sebastian und seine Mitarbeiter dabei waren, in andere Speicher vorzudringen, die Auskunft über NATHANS andere, geheime Tätigkeiten geben konnten, blockte die Mondsyntronik ab und meldete sich mit Drohungen.
    Für den Fall, daß noch ein einziges Mal der Versuch unternommen wurde, in geschützte Speicher Einblick zu nehmen, kündigte sie beispielsweise für die Erde vernichtende Klimakatastrophen an.
    NATHAN steuerte das Wetter auf Terra, er kontrollierte den Verkehr. Er konnte die gesamte Infrastruktur lahmlegen.
    An diesem Tag, der über so vieles entscheiden sollte, erschien statt Aaron Sebastian ein bärtiger Mann mittleren Alters bei Geo Sheremdoc.
    Er hieß Curd Esdee und sah aus, als hätte er eine saure Zitrone im Mund.
    Sebastian, erklärte er, sei trotz aller Warnungen NATHANS auf eine Spur gestoßen. Sie habe mit der Totenliste zu tun.
    Geo Sheremdoc fragte sich, was das nun sein könne. Er hatte die Liste für abgeschlossen gehalten, und wenn Sebastian, der pflichtbesessene Scheue, nicht zur angesetzten Besprechung erschien, in diesen frühen Morgenstunden des 27. März, dann mußte er tatsächlich auf etwas hoffen, oder warten, das wichtig genug für sein ungewöhnliches Verhalten war.
    „Aaron vermutet", antwortete Esdee auf eine entsprechende Frage hin, „daß noch etwas nachkommt. Vielleicht stört er sich auch nur daran, daß unter dem letzten Namen der Totenliste kein >Ende< stand." Er lachte albern. „Wäre doch eine Erklärung, nicht wahr?"
    „Ja", erwiderte Sheremdoc nur und sah den anderen abwartend an.
    „Ich bin da kritisch", verkündete Esdee. „Ich bin froh, einmal die Gelegenheit zu haben, mit so einem >Hohen Tier< wie dir zu reden.
    Meiner Meinung nach ist Aaron viel zu naiv. Er ist ein Weltfremder und sieht überall Gespenster. Vor zweitausend Jahren wäre er der geborene Schundliteraturschreiber gewesen."
    „Weshalb denn das?" fragte Sheremdoc mit vor dem Mund gefalteten Händen und stark gerunzelter Stirn. Warnzeichen, die etwa einem Aaron Sebastian nicht entgangen wären.
    „Na ja", sagte Curd Esdee, „der Mann ist eben naiv. Hatte er je eine Frau? Nein, er hatte keine. Also versteht er die Probleme der Frauen nicht und würde genau in das männergeprägte Klischee der damaligen Zeit passen. Überhaupt läßt seine politische Einstellung..."
    „Ich danke dir." Sheremdoc stand auf und machte eine Geste zur Tür.
    „Oder hattest du mir noch etwas auszurichten?"
    „Ich sollte nur für Aaron hören, ob du etwas für ihn hättest."
    „Habe ich nicht", sagte der LFT-Kommissar. „Also...?"
    Curd Esdee verneigte sich vor ihm und schritt rückwärts aus dem Tagungsraum. Er schien wirklich ein Relikt aus uralten Zeiten zu sein.
    Sheremdoc schüttelte nur noch den Kopf, nachdem sich die Tür geschlossen hatte.
    Dann ließ er sich wieder mit Boris Siankow verbinden.
    DORADO stand mittlerweile einsatzbereit über dem Mars, und wenn Geo Sheremdoc nie eine Gänsehaut gehabt hatte - jetzt hatte er sie bei dem Gedanken

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