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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Tarotkarten entsprach, funktionierten diese Kugeln ähnlich wie telefonische Anrufbeantworter. Das heißt, eine Botschaft wurde gespeichert und bei passender Gelegenheit „abgehört".
    Aber seit ein paar Tagen hatte Rebecca keinen Kontakt mehr. Es kamen keine Botschaften mehr, und auch ihre Versuche, direkt Verbindung mit Coco aufzunehmen, waren gescheitert. Sie wußte wohl, daß Coco und Dorian die chilenische Munante-Festung erreicht hatten, aber von da an erlosch jede Verbindung. Der Befreiungsplan, der gleichzeitig zur Ausräucherung dieser wohl am stärksten befestigten Felsenburg führen sollte, konnte nicht mehr durchgeführt werden. Denn diese Festung war in den Berg hineingebaut, und es gab für Rebeccas Vampirgeschöpfe nur einen einzigen Zugang.
    Und der war und blieb verschlossen. Coco konnte ihr Vorhaben, das Tor von innen zu öffnen und die magischen Sperren zu beseitigen, nicht mehr durchführen.
    Sie befand sich auch nicht mehr in der Festung. Soviel war Rebecca inzwischen immerhin klar geworden. Coco und Dorian waren durch ein Dämonentor gebracht worden. Aber wohin, ließ sich nicht mehr feststellen, da es keinerlei Verbindung gab.
    Rebecca mußte damit rechnen, Coco nicht mehr lebend wiederzusehen. Und zudem wurde sie selbst von Luguri und von den Munantes gejagt.
    Sie war sich nicht mehr hundertprozentig sicher, was sie tun sollte.

    Da war noch Don Hermano Munante, der Patriarch aller Angehörigen seiner über ganz Südamerika verteilten und herrschenden Sippe. Die Munantes hatten den Kontinent unter sich aufgeteilt, aber der hauptsächlich über Brasilien gebietende Don Hermano, der in einer Festung in den Bergen von Sao Paulo seine Residenz hatte, kontrollierte und beherrschte alles. Was er bestimmte, war Gesetz. Julio de Ferreira y Diaz, ein angeheirateter Bastard, der Peru unter seiner Kontrolle hatte, hatte daher klein beigeben müssen, als Don Hermano seine Befehle erteilte. Bedenkenlos hatte der Don ihm das Risiko aufgebürdet, daß bei einem eventuellen magischen Kampf Teile der Festung zerstört werden könnten.
    Doch die peruanische Festung stand nach wie vor.
    Dennoch haßte Julio de Ferreira den Patriarchen. Und als er Anweisung bekam, die beiden Gefangenen Zamis und Hunter durch ein Dämonentor nach Chile weiterzubefördern, hatte er Coco Zamis magisch präparieren lassen. Bei Hunter war es nicht gelungen, da sich ein Stigma dagegen sperrte und eine Schutzzone aufbaute - eine normalerweise unsichtbare magische Tätowierung, die auf den Dämon Srasham zurückging. Aber Coco Zamis war zu einer Zeitbombe geworden, mit der Don Hermano in Chile sein blaues Wunder erleben würde.
    Don Hermano hingegen haßte Luguri, den Fürsten der Finsternis. Der hatte sich bei ihm reichlich unbeliebt gemacht. Sie beide verband eigentlich nur ein Ziel: den Dämonenkiller und seine Mitstreiter unschädlich zu machen - und die Vampirin Rebecca in ihre Gewalt zu bekommen, die seit einiger Zeit damit beschäftigt war, die südamerikanischen Vampirsippen zu vereinen und gegen die herrschende Munante-Familie aufzuhetzen. Es hatte Überfälle und Kämpfe gegeben, und derzeit konnte sich kein Munante mehr so recht sicher fühlen. Offenbar wollten die Vampirfamilien einen Machtwechsel erzwingen und die Munantes von ihren Thronen stürzen.
    Immerhin war ein Teilziel erreicht worden: Der Kern der Dämonenkiller-Crew war in der Hand der Munantes und nach Chile gebracht worden. Don Hermano hatte Luguri eingeladen, bei deren Tod dabeizusein. Und so reiste nun auch er nach Chile, um den Erzdämon zu erwarten. Haß und Zorn mußten vor dem gemeinsamen Interesse zurücktreten - was Don Hermano nicht daran hinderte, Rachepläne zu schmieden, um dem Erzdämon unerkannt eins auswischen zu können.
    Den Herrn über Chile gab es nicht mehr. Fernando Munante-Camaz war tot, zunächst von Rebecca beeinflußt und zu Luguri gesandt, dann von diesem getötet. Innerhalb der Munante-Familie hatte sich das noch nicht herumgesprochen; offiziell war der Herr über Chile auf einer ausgedehnten Reise. Don Hermano maßte sich nunmehr das Recht an, den Schlußpunkt, das große Finale der Jagd auf den Dämonenkiller, in der chilenischen Festung zu setzen. Niemand konnte ihn daran hindern. Don Hermano übernahm bis auf weiteres die Herrschaft in der Festung.
    Das war auf dämonischer Seite die Lage der Dinge.

    Seit ein paar Tagen befanden sie sich in dem Kerker, der sich nur durch das vergitterte, hochliegende Fenster von dem stockfinsteren

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