1723 - Unternehmen Werftplanet
Arresum, die sich von Jahrtausend zu Jahrtausend mehr verringerte.
Das Ende war absehbar, nur noch eine Frage der Zeit.
Nun mußten die Ayindi einen weiteren Schlag verdauen. Erstmals war es gelungen, ein abrusisches Kommandoschiff aufzubringen, sogar einen der Kommandanten gefangenzunehmen. Allerdings war Cryzz inzwischen gestorben; sein Körper war buchstäblich zu Staub zerfallen.
Aber man hatte ihm einige Informationen entreißen können, und danach hatten sich Perry Rhodan und seine Freunde an eine weitere Expedition gewagt, abermals tief hinein in jene Bereiche des Arresums, in die keine Ayindi fliegen konnte. Das Volk der Barrayd war entdeckt worden, Nachfahren jener Barayen, mit denen die Ayindi einstmals verbündet gewesen waren. Von dieser Expedition hatte Perry Rhodan eine umfangreiche Datensammlung mitgebracht, die er den Ayindi zur Auswertung überlassen hatte.
„Nun?"
Reginald Bulls Stimme klang nicht eben freundlich, auch wenn er zu der knappen Frage ein breites Grinsen zeigte.
„Wir danken euch für die Daten, die ihr uns überlassen habt", sagte Graheen zurückhaltend. „Allerdings sind sie von nur geringem Wert, leider."
„Inwiefern?"
Die Ayindi zögerte mit der Antwort.
„Es handelt sich dabei um Aufzeichnungen über Schiffsbewegungen", antwortete Graheen. „Hauptsächlich um die Flüge von Schneeflocken.
Zeitpunkt und Ort des Starts, Flugrichtung, Zwischenstopps, Landungen und dergleichen. Eine gewaltige Fleißarbeit, die viel Aufwand und Scharfsinn verrät, aber eben ziemlich wertlos ist. Und da uns Ayindi aus bekannten Gründen eine Kontaktaufnahme zu den Barrayd verwehrt ist..."
„Augenblick!" warf Reginald Bull ein. „Heißt das, wir haben unsere Köpfe nur riskiert, um ein völlig überflüssiges und wertloses Material zu gewinnen - alles, was dabei herauskommt, ist eine Art Kursbuch mit Schneeflocken-Fahrplänen?"
„Man könnte es so darstellen", antwortete Graheen. „Gewiß, es sind Informationen darunter, die unter gewissen Umständen von Nutzen sein könnten. Wir haben nun Kenntnis davon, in welchen Bereichen der Abruse-Zone Schneeflocken in großer Massierung auftreten, was vielleicht auf Angriffsaktionen hindeutet. Wären wir imstande, diese Koordinaten anzufliegen und die Schneeflocken dort massiert anzugreifen, könnten wir weitere Aktionen dieser Flotten verhindern und uns damit eine Atempause verschaffen..."
Auch in der Übertragung durch den Translator wurde deutlich, daß Graheen den Satz gleichsam ausschwingen ließ; die Fortführung blieb ungesagt.
Perry Rhodan wartete nur darauf, daß die Ayindi mit dem Vorschlag herausrückten, den sie wahrscheinlich längst ausgebrütet hatten - dem einzigen Plan, der in diesem mörderischen Konflikt eine gewisse Aussicht auf Erfolg hatte.
Das eigentliche Problem der Ayindi war die Tatsache, daß sie sich das Schlachtfeld für ihre Kämpfe nicht aussuchen konnten - sie mußten sich dort wehren, wo sie angegriffen wurden, mehr war nicht möglich. Ein Vorstoß in die Flanken des Gegners, überraschende Attacken auf wichtige Flottenmassierungen - all das war nicht zu machen. Nicht einmal Erkundungs- und Aufklärungsmissionen waren möglich - jede Ayindi, die sich auf das Territorium der Abruse wagte, starb binnen einer Zehntelsekunde oder schneller.
Aber die Galaktiker waren dazu in der Lage. Ihnen konnte die Todesstrahlung nichts anhaben; sie mußten lediglich darauf achten, sich nicht länger als 45 bis 50 Tage im Arresum aufzuhalten, ansonsten konnten sie frei operieren - so betrachtet, waren sie zwar keine idealen Verbündeten, aber vielleicht in der Lage, dem äonenlangen Kampf eine neue Wendung zu geben.
Aber dazu hätten die Ayindi eine entsprechende Bitte an die Galaktiker richten müssen - und das ließ sich mit ihrem Stolz vermutlich nicht vereinbaren. Außerdem standen für einen solchen Plan nicht genügend Galaktiker zur Verfügung - der weitaus größte Teil der BASIS-Besatzung bestand aus Wissenschaftlern und Technikern, nicht aus Kampftruppen.
„Seid ihr auf den Gedanken gekommen, diese Daten auch statistisch auswerten und nach Besonderheiten Ausschau zu halten?" machte sich Atlan bemerkbar; hoffentlich war der Translator nicht in der Lage, den ätzend herablassenden Tonfall zu übertragen, in dem Atlan seine Frage gestellt hatte. Wenn es um die Darstellung von Arroganz ging, besaß der ehemalige Arkoniden-Imperator Erfahrungswerte wie niemand sonst.
„Ich verstehe nicht", zeigte sich Graheen
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