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1723 - Unternehmen Werftplanet

Titel: 1723 - Unternehmen Werftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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belaufen wird."
    „Es werden genug sein", versicherte Perry Rhodan. Er wußte, daß Atlan keineswegs die Absicht hatte, sich zu drücken oder die Dinge absichtlich schwarzzumalen. Der Arkonide übernahm aber immer wieder den undankbaren Part, die weniger erfreulichen Aspekte eines Unternehmens klarzustellen, und dieser Beitrag war äußerst wertvoll. Allzu großer Idealismus, der sich zur Selbsttäuschung entwickeln konnte, konnte leicht ins Verderben führen.
    Die vertraute Syntronstimme meldete einen Besucher, den Rhodan sofort einließ.
    Ein Ertruser schob sich in den Raum. Auffällig an ihm war ein Sichelkamm, der in klinischem Weiß erstrahlte. Anhand dieses Markenzeichens war er unschwer zu erkennen.
    „Fiel Darrina!" freute sich Perry Rhodan. „Das Beausoleil-Team ist also eingetroffen?"
    Einen Teil der 5OO köpfigen Truppe hatte Perry Rhodan beim Erobern des Kristallschiffes KYSHATT eingesetzt; dieses Team war inzwischen zur BASIS zurückgeschickt worden, um dort die Auswirkungen des Arresum-Aufenthalts zu kompensieren. Für jeden Tag, den ein Galaktiker im Arresum verbracht hatte, mußte er mindestens einen Tag im Heimat-Kontinuum verbringen, nur dann galt wieder die ganze unerbittliche Frist von 45 bis 50 Tagen, in denen ein Überleben im Arresum möglich war.
    „Zweihundert Frauen und Männer", berichtete Fiel Darrina. Er war 121 Jahre alt, ein sehr stiller und bedächtiger Typ, der deswegen bei manchen anderen Ertrusern als Zauderer und Schwächling galt. Dem Beausoleil-Team hatte er sich angeschlossen, weil er an dem eigenwilligen Charakter von Joseph Broussard jr. einen Narren gefressen hatte. In dieser Truppe fiel er allerdings ebenso deutlich aus dem Rahmen wie bei den Ertrusern, nur wagte es hier niemand, den Hünen über Gebühr anzuflachsen.
    „Sehr schön", sagte Reginald Bull. „Hat es irgendwelche Schwierigkeiten gegeben?"
    Fiel Darrina zögerte mit der Antwort.
    „Die Stimmung hat sich geändert", antwortete er dann. „Es war schwerer, Freiwillige zu finden. Der Tod von acht Kameraden bei der Eroberung der KYSHATT hat den Leuten klargemacht, daß es nicht allein damit getan ist, rechtzeitig aus dem Arresum zu verschwinden, um sein Leben zu bewahren."
    „Das kann ich verstehen", meinte Perry Rhodan leise.
    So groß die BASIS auch war, sie bot keinen Ersatz für eine wirkliche Heimat. Das Bewußtsein, mehr als 225 Millionen Lichtjahre von zu Hause entfernt zu sein, eine Distanz, die einen Rückflug von gut dreieinhalb Jahren Dauer erforderte, machte den Frauen und Männern an Bord zu schaffen. Hinzu kam, daß sie sich - nicht ganz zu Unrecht - von allen Seiten bedrängt und bedroht sahen: von den Gish-Vatachh, von den Ayindi, von der unheimlichen Wirkung des Arresums, von den Schneeflocken und den Kristallschiffen der Abruse.
    Fiel Darrina zeigte in einem breiten Lächeln die Zähne.
    „Aber es hat trotzdem wieder für wenigstens zweihundert Freiwillige gereicht", sagte er. „Mutige Leute, ein bißchen klein und schwächlich vielleicht, aber durchaus tapfer."
    Perry Rhodan fiel in das Lächeln ein. Diese Geisteshaltung war bei Ertrusern weit verbreitet: In Gesellschaft der übrigen Galaktiker befielen sie nicht selten Beschützerinstinkte.
    „Wann brechen wir auf - und wohin?" wollte der Riese wissen.
    „Sobald unsere Rochenschiffe einsatzbereit sind", antwortete Perry Rhodan. „Und sobald wir einen passenden Planeten gefunden haben."
     
    3.
     
    Die drei Schiffe fielen in den Normalraum zurück, auf den Wänden der Zentralen erloschen die farbigen Schleier, die während eines Hyperraum-Manövers zu sehen waren.
    Am 3. Mai 1217 NGZ waren die CADRION, die TYRONA und die MANAGA aufgebrochen, inzwischen schrieb man den 10. Mai. Die Ortung der MANAGA zeigte das Ziel des Fluges: eine Galaxie, die etwa die halbe Größe der heimatlichen Milchstraße hatte. Der Spiralnebel schien leicht schräg im Raum zu hängen, ein sanft glitzerndes Gebilde, das auf dem Hintergrund der Weltraumschwärze wie ein Schmuckstück aus diamantenen Krusten aussah.
    Die drei Schiffe hatten längst die Grenze zwischen dem Lebensbereich der Ayindi und der Todeszone der Abruse hinter sich gebracht, und die Ortung bestätigte, was Perry Rhodan erwartet hatte. Auch diese Galaxie war vollständig eingebettet in die Todesstrahlung der Abruse.
    Perry Rhodan preßte die Lippen aufeinander.
    Die Milchstraße enthielt bei einem Durchmesser von rund 100 000 Lichtjahren einen Bestand von geschätzten 200 Milliarden Sonnen;

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