1723 - Unternehmen Werftplanet
hat es sich auch nicht viel besser angefühlt."
„Es tut mir leid, das von Ihnen zu hören."
„Ich danke für die Anteilnahme", knurrte der Ennox.
Er hätte es niemals zugegeben, aber der Vorfall hatte ihn bis ins Mark entsetzt. Bei dem Versuch, per Kurzen Weg vom Aariam-System zur BASIS hinüberzuwechseln, war er unverhofft nicht auf dem Trägerschiff aufgetaucht, sondern hatte sich auf Mystery wiedergefunden, in einer Verfassung, die er kaum für möglich gehalten hatte.
Körperlich und auch seelisch hatte er sich restlos ausgebrannt, erschöpft und sterbensmüde gefühlt, und einige Zeit hatte er selbst befürchtet, nicht einmal der Zellaktivator sei imstande, diesen Energieverlust wieder auszugleichen. Mitunter empfand Philip den Chip ohnehin mehr als Versprechen denn als Tatsache; bei den Galaktikern, also bei Rhodan und den anderen, mochte das Ding ja wirken, aber er war schließlich ein Ennox. Also in gewisser Weise unvergleichlich...
„Wo ist Perry? Ich will ihn sprechen!"
„Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß Perry Rhodan sich zur Zeit nicht an Bord der BASIS befindet."
„Wo steckt er dann?"
„Meines Wissens hält er sich im Arresum auf", antwortete die Tube liebenswürdig. „Zu einer genaueren, Ihren Zwecken dienlicheren Ortsbestimmung sehe ich mich allerdings bedauerlicherweise nicht in der Lage."
„Im Aariam-System?"
„Das vermag ich nicht zu sagen", bekam Philip zu hören. „Aber es stehen natürlich andere Gesprächspartner zur Verfügung, falls Sie wünschen."
Philip hob abwehrend die Hand.
„Verschone mich mit diesem Haufen von Schalfen und Kapeyken", maulte er. „Ich will Rhodan sprechen, sonst niemanden. Wann kommt er zurück?"
„Auch das entzieht sich meiner Kenntnis."
„Weißt du überhaupt etwas?" giftete Philip.
„Das", antwortete die Hamiller-Tube souverän, „hängt ganz und gar von Ihren Fragen ab, Philip. Indes: Es gibt ein altes terranisches Sprichwort, das besagt, ein Narr könne mehr Fragen stellen, als ein Weiser zu beantworten vermöge."
Philip war nicht ganz sicher, ob dies eine verklausulierte Beleidigung an seine Adresse war; er zog es daher vor, nicht weiter darauf einzugehen.
„Darf ich Ihnen vorschlagen, selbst ins Aariam-System überzuwechseln und sich dort nach Perry Rhodans Verbleib zu erkundigen?"
„Vorschlagen darfst du’s", erwiderte Philip sofort. „Nur tun werd’ ich’s nicht!"
„Sehr bedauerlich", merkte die Hamiller-Tube an.
Philip hätte sich auch mit anderen an Bord unterhalten können, aber die Hamiller-Tube war ihm lieber; sie war höflicher und respektvoller als das übrige Volk der BASIS.
Zum Überwechseln ins Arresum verspürte er keinerlei Lust; sein letzter Besuch dort hatte ihm vollkommen gereicht, vor allem die Zeit danach, in der er sich so elend gefühlt hatte wie noch nie in seinem Leben.
„Ich werde warten", verkündete Philip. „Bis zum letzten Tag des Monats."
„Und was beabsichtigen Sie für den Fall zu tun, daß Perry Rhodan bis dahin noch nicht eingetroffen ist?"
Philip zuckte mit den Schultern.
„Weiß nicht, zurückkehren wahrscheinlich. Wenn man uns nicht braucht... Also wir, wir drängen uns bestimmt nicht auf..."
„Dürfte ich einen Vorschlag machen?" Philip beäugte ihn mißtrauisch.
Wenn Galaktiker ihm Vorschläge machten, lief das meist auf Ärger, Verdruß und Mißbehagen hinaus.
„Sprich dich aus", forderte er. „Die Nachrichtenverbindungen Kosmischen Hanse sind zur Zeit nicht die besten. Es könnte von Nutzen sein, die Milchstraße über alle Geschehnisse zu informieren, die sich hier zugetragen haben. Wären Sie bereit, diese überaus wichtige Aufgabe zu übernehmen?"
Philip schloß die Augen.
Was hab’ ich gesagt...?
„Meinetwegen", sagte er seufzend.
„Schieß los!"
Wenn das so weitergeht, verkommt zur unser stolzes Volk noch zum Stand der intergalaktischen Postboten. Aber wartet, Freunde, vorher müssen wir über unsere Tarife reden...
ENDE
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