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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugeben, dass sie die gleiche Farbe hatten wie das Licht.
    Er stieß den Mann zur Seite, der sich am Rand des Tresens festhielt, um nicht zu fallen.
    Jamila blieb stehen und starrte den Mützenträger an, bevor sie fragte: »Wie heißt du?«
    »Morg!«
    »Sehr schön, Morg. Du und dein Kumpel wollten hier einen Überfall abziehen. Das kannst du auch tun. Ich habe nichts dagegen, aber eines solltest du tun.«
    »Und was?«
    »Den Typ hier killen!«
    Morg schluckte. Auf einmal saß seine Kehle zu und sein Herz schlug hoch bis zum Hals. Er spürte einen harten Druck hinter seinen Augen, bei seinem halb offen stehenden Mund zitterten die Lippen, und aus der Kehle drangen unartikulierte Laute.
    »Nicht?«, fragte Jamila.
    Das Gesicht nahm einen Ausdruck an, als hätte Morg Essig getrunken. »Scheiße, nein, ich kann nicht…«
    Sie unterbrach ihn. »Es ist doch ganz einfach. Du nimmst das Messer und schneidest ihm die Kehle durch. Ein schneller Tod. Du musst nur achtgeben, dass dir das Blut nicht ins Gesicht spritzt und an deiner Kleidung kleben bleibt.«
    »Nein, nein…«
    »Kannst du es nicht?«
    Morg nickte verkrampft. Er war nicht mehr fähig, eine Antwort zu geben. So etwas wie hier hatte er noch nie erlebt. Erste Vorwürfe stiegen in ihm hoch, aber es war für ihn zu spät. Für beide war es zu spät. Er kam mit der Frau nicht klar, die eigentlich harmlos aussah, was eine Täuschung war, denn sie kam ihm beinahe schon übermenschlich vor.
    »Dann bist du nicht würdig.«
    Morg wusste nicht, was die Worte bedeuteten. Die Antwort erhielt er sehr schnell.
    »Schade, dass ich mich in dir getäuscht habe. Das hätte ich nicht gedacht.«
    »Wir wollten nur das Geld!«, brachte er mühsam hervor.
    »Das weiß ich. Ich aber will mehr. Ich hatte nicht gedacht, auf zwei so verweichlichte Typen zu treffen. Nun ja, beim nächsten Mal mache ich es anders.«
    »Und – und – was willst du hier?«
    »Eine Botschaft hinterlassen«, erwiderte sie und fing an zu lächeln. »Ja, eine Botschaft. Ich hinterlasse einen Gruß aus der Hölle. Denn dass ich von dort komme, das habe ich euch ja bereits erklärt.«
    Morg konnte nichts mehr sagen. Es war dennoch nicht ruhig, denn der Angestellte in seiner Nähe jammerte vor sich hin. Er saß jetzt auf dem Boden, hatte die Beine angezogen und die Hände vor sein Gesicht geschlagen.
    Jamila ging zu ihm. Sie drückte sich an Morg vorbei, als wäre es das Normalste von der Welt. Neben dem Sitzenden blieb sie stehen und herrschte ihn an.
    »Sieh mir ins Gesicht!«
    Der Mann löste die Hände von seinem Gesicht. Er musste schon in die Höhe schielen, um etwas zu erkennen, und er sah zwei Hände, die sich ihm näherten.
    »Dann muss ich eben das tun, was die beiden Feiglinge nicht fertiggebracht haben.« Der Zugriff erfolgte in der nächsten Sekunde. Beide Hände lagen plötzlich auf den Schultern des Angestellten, der nicht mehr in der Lage war, etwas zu unternehmen.
    Er leuchtete auf. Sein Körper wurde von Licht durchrast und für einen winzigen Moment so erhellt, dass er durchsichtig wurde.
    Dann war es schon vorbei.
    Der Körper sackte zusammen. Nur sah er nicht mehr so aus wie sonst. Er war verbrannt, es gab keine normale Haut mehr. Sie war jetzt hell wie das weiße Haar eines Greises.
    Jamila war zufrieden. Sie nickte und drehte sich um, weil sie die beiden Männer im Blickfeld behalten wollte.
    Kirby war wieder auf die Beine gekommen. Er lehnte mit dem Rücken an einem Automaten, der bunte Lichtreflexe über seinen Körper warf.
    Beide taten nichts.
    Jamila aber lächelte. Sie nickte ihnen zu, bevor sie einen wichtigen Satz sprach.
    »Und nun zu euch beiden, ihr Helden…«
    Morg und Kirby hatten diesen so lässig dahin gesprochenen Satz genau verstanden und wussten, dass er für sie ein Todesurteil war…
    ***
    Es gab den Schrecken von Dartmoor nicht mehr. Leider konnten wir uns darüber nicht so richtig freuen, denn wir hatten eine Kollegin verloren. Angela Fox war in die Fänge der Hölle geraten und hatte sich leider nicht mehr daraus befreien können.
    Wieder zurück in London, hatten Suko und ich einiges an Erklärungen abgeben müssen, wobei uns unser Chef, Sir James, wieder mal voll und ganz zur Seite gestanden hatte.
    Man konnte sagen, dass das Leben weiterlief, natürlich auch das Unsrige, und das hieß, dass wir mal wieder auf dem Weg zum Büro waren. Ich ärgerte mich ebenso wie Suko über den Verkehr, aber das war egal. Irgendwie freute ich mich darüber, wieder in meiner

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