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1728 - Luzifers Botin

1728 - Luzifers Botin

Titel: 1728 - Luzifers Botin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht, aber da wollte sie nicht hin. Sie liebte das Dunkel, weil sich das Böse dort besser verbergen konnte. Da musste sie hin, und sie ließ sich noch tiefer sinken, um die Gedanken aufzusaugen, die dort unterwegs waren. Sie sollten Jamila zu einem bestimmten Punkt geleiten.
    Ein flaches Dach fiel ihr auf. Für sie war es der ideale Landeplatz. Niemand schaute in die Höhe. Kein Auge sah sie, als sie sich auf dem Dach niederließ.
    Was sich darunter befand, wusste sie nicht, aber sie hatte gespürt, dass in ihrer Nähe etwas ablief.
    Sie schob sich bis zum Dachrand vor und schaute darüber hinweg.
    Ihr Blick fiel in die Tiefe und dabei hinein in eine Gasse, die nicht unbedingt finster war. Es standen dort einige Laternen, die ihr bläuliches Licht abgaben, ihren Schein über das Kopfsteinpflaster streuten und es sehr künstlich aussehen ließen.
    Die Gasse war nicht leer. Aber es hielten sich nur wenige Menschen dort auf. Wer in diese Gegend kam, der suchte Zerstreuung, die er auch fand.
    Wettbüros, einige Spielsalons, mal eine Kneipe, ein Haus, an dem ein rötlicher Lichtschein in die Höhe kroch, sodass der Kenner wusste, was sich hinter der Tür befand.
    Jamila lächelte, als sie sich auf das Haus konzentrierte. Sie wusste genau, was hinter den Fenstern ablief, und es wäre ihr auch ein großes Vergnügen gewesen, dort ihre Zeichen zu hinterlassen. Aber sie wollte klein anfangen und noch nicht ein zu großes Aufsehen erregen. Das sollte noch kommen.
    Durch ihren Kopf spukte eine andere Idee. Als sie daran dachte, musste sie lächeln, denn sie fand die Idee toll. Jamila wollte sie durchziehen.
    Es kam ihr alles entgegen. Es war schon perfekt, denn der Hauch des Bösen hatte sie erreicht. Unter ihr war jemand unterwegs, der ein Verbrechen plante.
    Besser hätte es nicht laufen können. Sie entdeckte, dass die Luft rein war, und ließ sich dann nach unten gleiten. Niemand schaute zu, wie sie kopfüber nach unten fiel, eine Rolle in der Luft schlug und sicher auf dem Pflaster landete.
    Jetzt gehörte sie zu den Nachtschwärmern, aber sie wusste auch, dass sie in ihrem Outfit auffiel, und wollte sich deshalb nicht zu lange in dieser Normalität aufhalten.
    Sie hatte die Flügel eng angelegt. So konnte sich auch der halblange grüne Mantel darüber ausbreiten. Viel Kleidung trug sie nicht darunter.
    So etwas wie einen BH, der ihre beiden Brüste bedeckte, auch eine einem Slip ähnliche Hose hatte sie angezogen, was sie nur getan hatte, weil sie sich auf der Erde aufhielt und nicht in ihren eigentlichen Regionen, in denen Kleidung keine Rolle spielte.
    Zwei Männer gingen vor ihr her. Das heißt, sie schlichen, und sie hielten sich dabei dicht an der Hauswand. Dass sie ein Ziel hatten, lag auf der Hand, und dass sie etwas Bestimmtes im Sinn hatten, ebenfalls.
    Jamila wusste nicht genau, was es war, aber sie vertraute ihrem Instinkt. Die beiden waren nicht nur unterwegs, um frische Luft zu schnappen.
    Sie gingen recht langsam, schauten sich immer wieder um. Mit ihren Wollmützen auf den Köpfen glichen sie Zwillingen, dazu trug auch noch die Kleidung mit bei.
    Jamila hielt den genügenden Abstand. Sie wusste genau, dass bald etwas passieren würde, und hatte sich nicht geirrt. Nach wenigen Sekunden wechselten die beiden die Straßenseite. Sie liefen auf einen Laden zu, der sich Devil’s Hell nannte. Eine Teufelshölle. Jamila musste lachen, als sie das las. Die beiden wussten ja nicht, wer ihnen auf den Fersen war.
    Ein Stück Hölle würden sie gleich erleben. Das stand fest. Einen genauen Plan hatte sich die Verfolgerin nicht einfallen lassen. Sie handelte immer den Umständen entsprechend, und das würde auch in diesem Fall nicht anders sein.
    Es machte ihr überhaupt nichts, dass die beiden Männer in der Spielhalle verschwanden. Sie schlenderte über die Straße, aber sie wusste auch, dass sie sich nicht zu viel Zeit lassen konnte, denn derartige Überfälle liefen stets schnell ab.
    Die Halle hatte zwar ein Schaufenster, das aber war nicht einsehbar, was bei der Tür nur in der unteren Hälfte zutraf, weil dort irgendeine Werbung klebte.
    Genau fünf Sekunden wartete sie vor der Tür, dann betrat sie den Laden, bei dem sich zum Glück keine Glocke meldete. Sie stand in einer fremden Welt, aber innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich einen Überblick verschafft.
    Der Überfall war perfekt geplant und auch durchgeführt worden. Ein junger Mann mit einem Pferdeschwanz stand mit erhobenen Händen hinter der Kasse.

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