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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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drängten sich nun vor dem trapezförmigen Eingang aus riesigen Steinblöcken, der sich in der Basis der Pyramide zeigte. Coco und der Dämonenkiller verließen ihr Versteck. Sie trugen ihre Amulette und alle anderen magischen Hilfsmittel, die sie mitgenommen hatten. Dorian hatte seinen Kommandostab ausgeklappt und hastete in der Deckung einer niedrigen Mauer auf die Pyramide zu.
    Von rechts rannten drei Indios herbei. Sie schwangen gefährlich aussehende Knüppel.

    Dreizehn kleine Feuerstellen, eine Vielzahl flackernder Öllampen und Bündel von Kerzen, an deren Füßen das vielfarbige Wachs in bizarren Tropfen und Schlieren ablief, tauchten das archaische Gewölbe in bösartiges, rotgefärbtes Licht. Schätzungsweise hundert Gestalten befanden sich in der kantigen Halle. Mehr als vierzig standen in schweigenden, regungslosen Gruppen auf den breiten Treppenstufen und auf großen Kanzeln, die in einer Höhe von vier Metern aus den Wänden vorsprangen. Alle Mauerteile waren vom Alter und Ruß und Schmutz tiefschwarz gemacht worden.
    Nur handgroß waren die Öffnungen zwischen den Quadern, durch die ein wenig Tageslicht hereinfiel. In den fast waagrechten Strahlenbündeln trieben in dicken Wolken Rauch, Staub und Schmutz. Die Männer und Frauen entlang der Wände hatten einen leisen, summenden Gesang angestimmt, dessen Echos sich am Stein brachen. Noch war es gespenstisch ereignislos in diesem uralten Gemäuer, an dessen Wänden stark farbige Bilder von Opferzeremonien abblätterten und immer undeutlicher wurden.
    Jean de Munante trat ein und ließ Tirso und Martin in die Mitte der freien Fläche bringen. Die Wände dünsteten einen sinnverwirrenden Geruch aus, die flackernden Flammen spiegelten sich in den weit aufgerissenen Augen der Versammelten. Der dumpfe Gesang wurde eine Spur lauter.
    Im Mittelpunkt der Versammlung ragten aus dem Unrat kantige Obsidianblöcke heraus. Sie waren von schuftenden Gefangenen von weither gebracht worden - damals, als die Pyramide errichtet worden war. Die Kanten des vulkanischen Gesteins waren längst abgesplittert. Eine dicke Schicht aus eingetrockneten, undefinierbaren Substanzen hatte die verzierten Steinbrocken überzogen wie eine Schicht aus Wachs oder Glas.
    Die Kinder blieben vor dem größten Block stehen. Martin hatte seinen Arm um Tirsos Schultern gelegt. Die Gesichter der beiden Jungen, die an diesem Platz völlig fremd und geradezu exotisch wirkten, zeigten jetzt wirkliche Angst.
    Jean de Munante trat vor, hob seine Mumienarme und spreizte die Krallenfinger. Er drehte sich einmal im Kreis und blickte beschwörend von einem Gesicht zum anderen. Seine Stimme durchschnitt den schauerlichen Gesang.
    „Wir sind versammelt, um zwei neue und hoffnungsvolle Mitglieder in die Schwarze Familie einzuführen", sagte er.
    Dämonische Augen blickten ihn und die Kinder an. Hagere Gesichter zuckten und bewegten sich unruhig. Spitze Zähne zeigten sich hinter dünnen Lippen. Die Erregung setzte sich fort und ergriff einen nach dem anderen.
    „Nach diesem feierlichen Akt werde ich den beiden jungen Familienmitgliedern den Schwarzen Keim einpflanzen. Dieser Vorgang wird sie zu tüchtigen Dämonen machen."
    Die Menge stöhnte begeistert auf. Eine Gruppe regungsloser Indios versperrte den Eingang. Die Hälfte der Versammelten waren weitere Angehörige der Munante-Sippe, die gierig auf den Fortgang der Zeremonie warteten. Der Anführer griff in die Perücke und schob sie weiter aus der Knochenstirn, als ihn eine fremde Stimme unterbrach.
    „Beeile dich, du Langweiler! Weißt du nicht, daß dieser verwünschte Dorian Hunter nur darauf lauert, die Feierlichkeiten zu stören?" sagte jemand, der nicht körperlich anwesend war. Noch nicht. Aber Sekunden später erschien er im Innern einer dämmerigen Nische.
    Kerzenflammen hoben eine teuflische Fratze aus dem Dunkel. Spinnenfinger erschienen in der staubigen Luft und deuteten auf Munante und die Kinder.
    Jean de Munante erschrak zutiefst, aber er bemühte sich, seinen Schrecken nicht zu zeigen.
    „Zakum! Eure Unheiligkeit in personam?" fragte er sarkastisch. „Zuviel der Ehre!"
    Selbst Jean war erschreckt von der absoluten Bösartigkeit, die Zakums satanische Fratze widerspiegelte. Jedes Wort des Dämons wirkte wie ein Peitschenhieb. Seine abgrundtiefe häßliche Gestalt war von einem dunklen, togaähnlichen Umhang verborgen.
    „Der Munante ist ein arroganter Narr", erklärte Zakum, griff in seinen Umhang und brachte einen Gegenstand zum

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