1732 - Zombie-Theater
was!«
Suko nickte. »Wir stimmen dir zu.«
»Und nun?«
Maxine hatte nur zwei Worte gesprochen, die Angst um Carlotta und Kim war nicht zu überhören gewesen.
Keiner von uns wusste, wie es weiterging. Wir mussten in diesem Fall leider passen.
Das schien auch eine andere Person zu wissen, die sich vor ihrem Erscheinen durch einen kalten Lufthauch bemerkbar machte und plötzlich in ihrer wahren Gestalt vor uns auftauchte. Als ein nebliges Wesen, vergleichbar mit einem Gespinst.
Kims Mutter war da. Und sie war bestimmt nicht grundlos hier erschienen…
***
Ja, es war der Vater. Es war der verfluchte Dämon, der genau den richtigen Zeitpunkt abgewartet hatte und sich nun lautlos näher an Kim und Carlotta heranschob.
Sein Aussehen hatte sich nicht verändert. Auch jetzt trug er seinen Schlapphut mit der breiten Krempe. Der lange Umhang reichte ihm bis über die Knie. Er war vorn geschlossen, sodass von seinem Körper nichts zu sehen war.
An Flucht war nicht mehr zu denken, und so blieben die beiden stehen und warteten ab, was hier noch alles geschehen würde. Kim hielt die Hand seiner neuen Freundin. Einen anderen Trost konnte ihr Carlotta nicht geben.
Der Zwitter musste immer wieder daran denken, wer da vor ihm stand. Es war sein Vater, den er bisher noch nicht richtig gesehen hatte, denn die Sachen, die er trug, wirkten wie eine Verkleidung. Was sich darunter verbarg, war ihm unbekannt, und er wusste auch nicht, ob er es wirklich sehen wollte.
Der Dämon fing an zu sprechen. »Da wir jetzt so ruhig beisammenstehen, können wir endlich zu einem Ende kommen.«
Er wandte sich mit den nächsten Worten an Carlotta. »Ich weiß nicht genau, wer du bist, aber zu den Menschen gehörst du nicht, denn die können nicht fliegen. Ich bewundere dich zwar nicht, aber als Wesen bist du schon etwas Außergewöhnliches, und ich denke daran, dich zu mir zu holen.«
»Das wird dir nicht gelingen.«
Der Dämon fuhr sie an. »Mach dich nicht lächerlich. Ich erreiche alles, was ich will. Auch wenn du jetzt losfliegen wolltest, ich würde es nicht zulassen. Aber ich bin jemand, der seine Versprechen hält, und deshalb werde ich mein Kind zu mir holen. Und auch auf dich wartet etwas völlig Neues.«
»Darauf kann sie verzichten!«, zischte Kim.
»Halt du dein Maul.« Er nickte ihm zu. »Um dich kümmere ich mich später.«
Carlotta rechnete damit, dass er Gewalt anwenden würde. Da hatte sie sich geirrt. Er wollte etwas anderes und setzte es sofort in die Tat um.
Er griff nach seinem Hut und bog die vordere Krempe so weit in die Höhe, dass sein ganzes Gesicht zu erkennen war, und nun konnte Kim endlich seinen Vater sehen.
Es war kein Gesicht, es war eine Fratze. Nicht glatt, sondern uneben und schien aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt zu sein. Es sah aus wie ein schlecht zusammengesetztes Puzzle, wo alles schief war und erst noch irgendwie zurechtgerückt werden musste, damit ein normales Gesicht entstand.
Und dann waren da noch die Augen. Nichts anderes als mit einem kalten Grau gefüllte Löcher. Die kantige Nase saß nach rechts hin versetzt, beim Mund war es die linke Seite. Vor diesem Gesicht musste man sich nicht ekeln, aber es war auf eine bestimmte Weise doch abschreckend, und auch Kim rann ein Schauer über den Rücken.
Der Dämon ließ sich Zeit. Als er sein Gesicht lange genug gezeigt hatte, schob er die beiden Hälften seines Umhangs zur Seite und präsentierte seinen Körper.
Er war nackt.
Ein nackter Dämon mit grauer Haut, die sich bis zu den Füßen zog und ein besonderes Merkmal hatte, das sich unterhalb des Bauchnabels befand.
Kim und Carlotta sahen es.
Beide hielten den Atem an. Nur in ihren Gesichtern war zu erkennen, was sie dachten. Da zeichnete sich ein Ausdruck des Ekels ab, den der Dämon nicht beachtete.
»Jetzt kennst du mich. Und so hat mich deine Mutter auch erlebt. Sie war gierig auf mich, und da haben wir es getrieben. Der Dämon mit dem Engel, das war einmalig. So etwas hatte es wohl noch nie gegeben oder nur sehr selten. Engel haben sich wohl schon in alten Zeiten mit Menschen zusammengetan, aber deine Mutter und ich haben Neuland betreten, und unser Produkt gehört der Hölle. Du bist der Prototyp, und ich denke, dass du noch sehr viele Geschwister bekommen wirst, denn Luzifer persönlich wartet darauf.«
Kim hatte alles gehört. Es fielen ihm nur keine Worte ein, um zu antworten. Zu tief saß der Schock. Nicht nur, dass er durch sein Schicksal und sein Aussehen
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