1732 - Zombie-Theater
bewegte zudem ihren Körper zuckend nach beiden Seiten, was ein Fehler war, denn so lockerte sich der Griff, und Kim fiel zu Boden.
Dort schlug er auf und sank zusammen. Tränen schossen Carlotta in die Augen. Sie stand vor einer schlimmen Niederlage, aber sie wollte nicht die Flucht ergreifen und Kim so lange beistehen wie möglich.
Der Dämon hatte sie.
Kim lag noch immer auf dem Boden, und es war ihm nicht möglich, sich zu erheben, denn sein Vater hatte seinen rechten Fuß auf seinen Körper gestellt und drückte ihn hart gegen den Untergrund. Er kam nicht weg, das sah auch das Vogelmädchen. Carlotta dachte nicht an sich und auch nicht an die Gefahr, in die sie sich möglicherweise begab, sie griff einfach ein.
Carlotta stürzte schräg dem Boden entgegen. Die Arme hatte sie ausgestreckt, die Hände zu Fäusten geballt, denn sie wollte sie gegen den Kopf der Gestalt schlagen.
Das schaffte sie nicht.
Der Dämon führte die Abwehrbewegung blitzschnell durch und bekam Carlottas Handgelenke zu fassen. Der Griff war so hart, dass sie aufschrie und nicht daran dachte, ihre Flügel einzusetzen, um den Dämon und sich selbst in die Höhe zu katapultieren.
Der Dämon ließ nicht los. Er besaß die Kraft, das Vogelmädchen herumzuschleudern. Dann ließ er sie los.
Auf der Wiese wuchsen mehrere Bäume, denn Platz war genug vorhanden. Genau das war Carlottas Pech. Sie flog schulterhoch über den Erdboden hinweg, bis sie mit der rechten Seite gegen einen Stamm prallte, vor Schmerzen aufschrie und neben dem Baum liegen blieb.
Ihr Gegner lachte nur. Sein Gesicht war zu einem bösen Lächeln verzogen, als er den Kopf senkte und seinen Sprössling anschaute, auf dessen Körper noch immer sein rechter Fuß stand.
Er kostete seinen Triumph über mehrere Sekunden hinweg aus und flüsterte dann: »Weißt du, was nun geschieht?«
»Ich will es nicht wissen.«
»Doch, ich sage es dir. Nun werde ich dich dem Teufel opfern, Kind.«
»Genau das glaube ich nicht!«
***
Der Dämon hatte die Frauenstimme gehört und wusste, dass er nicht träumte. Seine Haltung blieb unverändert, als er den Kopf nach links drehte und die Gestalt sah, die sich ihm lautlos genähert hatte.
Es war der verstoßene Engel, die Mutter des Zwitters, die nicht aufgegeben hatte.
»Was willst du?«
»Ich werde nicht zulassen, dass du unser Kind dem Teufel übergibst. Kim soll nicht in die Hölle kommen. Sein Platz mag überall sein, aber nicht in der Hölle.«
Der Dämon legte den Kopf zurück und lachte, wobei er weiterhin Kim zu Boden drückte. In seinem schiefen Gesicht zuckte es. »Und du willst das verhindern?«
»Das habe ich versprochen. Und ich sage dir, dass ich nicht allein gekommen bin. Ich habe Helfer mitgebracht.«
»Auch das noch.« Für einen Moment war er still. »Wo sind denn deine Helfer?«
»Ich bin hier!«, sagte eine Stimme hinter einer guten Deckung.
Und eine zweite Stimme sagte: »Ich stehe hinter dir!«
Der Dämon war still. Aber er bewegte seinen Kopf, der von einer Seite zur anderen zuckte. Im Moment konnte er nichts anderes tun. Er sah eine Gestalt auf sich zu kommen. Vor ihrer Brust hing etwas, das silbrig schimmerte und ihm gar nicht gefiel.
Er spürte, dass etwas auf ihn zukam, gegen das er keine Chance hatte. Er musste seinem Frust freie Bahn verschaffen und schrie: »Ich werde ihn dem Teufel bringen!«
»Jetzt!«, rief die Stimme vor ihm.
Und der Mann hinter ihm schlug zu!
***
Ich hatte das Wort gerufen, das für Suko bestimmt war, der seine Dämonenpeitsche nicht aus der Hand gelegt hatte. Zum Glück hatte der Dämon am Rücken keine Augen und sah nicht, was sich da anbahnte.
Der Treffer erwischte ihn völlig unvorbereitet. Ein Riemen traf den Kopf, zwei weitere legten sich um die Schultern, und so musste ich das Kreuz nicht einsetzen und konnte auch die Beretta stecken lassen.
Der Dämon reagierte nicht. Er blieb in den folgenden Sekunden starr, bis er seinen Mund weit aufriss und sein Schrei die Stille zerriss.
Ich war schon unterwegs zu ihm, hielt jedoch an, um zu sehen, was mit ihm geschah. Ich hatte mich darauf vorbereitet, ihn zur Seite zu stoßen, denn noch stand der Fuß des verfluchten Dämons auf Kims Körper.
Dann fing er an zu schwanken. Auf seinem Körper waren Risse zu sehen, doch er wollte es nicht wahrhaben. Er legte den Kopf zurück und brüllte einen Namen.
»Luzifer!«
Es erfolgte keine Reaktion. Er gab aber nicht auf, sondern brüllte den Namen erneut.
Und man erhörte
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