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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesem einfachen Verfahren zu lassen.
    Zwei Scoutschiffe kehrten zurück. Zwei von acht. Sie brachten Details zum Verhalten der Kristallschiffe.
    Die Flotten der Abruse bewegten sich gleichmäßig durch den Normalraum. Nichts wies darauf hin, daß sie einen bestimmten Plan verfolgten.
    Nur das Ziel stand fest: das Zentrum der Raumkugel, die von der Abruse eingeschlossen war.
    Avanata spürte die Gefahr fast körperlich. Die Kristallschiffe konnten trotz ihrer Abwartetaktik jeden Augenblick in den Überraum gehen und in der Nähe der Armada auftauchen. Außer bedingungsloser Flucht blieb dann nichts.
    Avanata bedauerte zutiefst, daß es noch nie gelungen war, ein Kristallschiff zu betreten und zu untersuchen. Aus wenigen Hinweisen hätten sich viele Schlüsse ziehen lassen.
    Sie dankte den Kriegerinnen für ihren Mut, der sie in die unmittelbare Nähe der abrusischen Schiffe geführt hatte.
    „Abruse", murmelte sie, „eines Tages werden wir uns gegenüberstehen, Auge in Auge. Was immer man bei dir als Augen bezeichnen kann.
    Wir verlassen unsere Position und fliegen das Schiff an, in dem Delacre die Vorbereitungen für die Verankerung der siebzehn Sonnen trifft", sagte sie laut.
    Dann wandte sie sich an die Außenposten der siebzehn kleinen Flotten und trug ihnen auf, das gesamte Gebiet der Hohlkugel nach möglichen Spionsystemen der Abruse zu durchkämmen.
    Möglicherweise gab es sie ja: heimliche Sonden aus dunklem Kristall, der ortungstechnisch kaum wahrnehmbar war. Vielleicht gehörte die Vorstellung aber auch nur zu den Märchen der Raumfahrerinnen.
    Avanata wollte auf alle Fälle jedes Risiko ausschließen.
     
    5.
     
    „Die Entfernung zum eigentlichen Zielgebiet beträgt 3568 Lichtjahre."
    „Das sehe ich", kommentierte Bully unwirsch die Angaben des Automaten. „Und weiter?"
    „Nichts weiter."
    Die Antwort trug nicht gerade dazu bei, das Wohlbefinden von Reginald Bull sichtlich zu steigern. Abgesehen davon, daß sie exakt den Tatsachen entsprach.
    Im Umkreis von achttausend Lichtjahren gab es nichts, was irgendwie erwähnenswert gewesen wäre. Ein paar Sonnensysteme mit kristallinen Planeten und ein Haufen Leerraum voller Todesstrahlung der Abruse.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    „Perry, das ist eine schöne Pleite." Bully blickte in Richtung des Holos seines ältesten Freundes, mit dem zusammen er im Jahr 1971 alter Zeitrechnung die erste Mondlandung gewagt hatte. „Diese Avanata muß unter Gehirnerweichung gelitten haben, als sie ihre Aufzeichnungen machte."
    „Falsch, Dicker", lästerte Gucky hinter seinem Rücken. „Andersherum.
    Sie befand sich ganz bestimmt im Zustand der Gehirnverhärtung in ihrer kristallinsten Form."
    „So muß es gewesen sein, Kleiner." Das holographische Abbild Rhodans wandte sich in Richtung des Ilts. „Für unsere aktuelle Situation hat das aber keine Bedeutung. Avanata hat in den von Voltago aus dem Friedhof der Raumschiffe geborgenen Aufzeichnungen von einem ungewöhnlich starken Fünf-D-Strahler aus über hundert Komponenten gesprochen. Daß wir auf diese Entfernung nichts davon erkennen können, läßt auf eine starke Tarnung schließen. Vergiß nicht, Bully: Zwischen Avanatas Beobachtung und der unseren liegen vier Millionen Jahre."
    „Und was schlägst du vor?" fragte Alaska Saedelaere. Er stand zwischen den Zwillingen und trug ein ungezwungenes, jungenhaftes Lächeln zur Schau. Es wollte so gar nicht zu den Augen und der Erfahrung passen, die sich im Gesicht des Aktivatorchip-Trägers eingegraben hatte.
    „Wir schwärmen aus und führen eine einfache, aber wirkungsvolle Dreieckspeilung durch. Dann sehen wir weiter."
    Die drei Schiffe trennten sich. Die CAJUN blieb vor Ort, während die CIRIAC und die CADRION erneut im Überraum verschwanden und an zwei verschiedenen Stellen rund um den kritischen Raumsektor wieder auftauchten.
    Kaum merklich lief in allen drei Schiffen der Countdown des Notstarts.
    Die Ayindi-Computer hatten Anweisung, beim geringsten Anzeichen einer Gefahr wie dem Auftauchen von Schneeflocken oder plötzlich aus dem Überraum hervorbrechenden Eventails sofort die Flucht einzuleiten und im übergeordneten Kontinuum zu verschwinden.
    „Nichts", meldete Atlan aus der CAJUN. „Wir sind zu weit weg, um es mit einer Sonde zu versuchen. Allerdings warne ich davor, daß wir uns unbedacht den exakten Koordinaten nähern. Vermutlich sitzen wir einer optischen Täuschung auf; die Abruse versteht es vielleicht inzwischen sogar, unsere Taster zu

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