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1733 - Projekt Sonnenschild

Titel: 1733 - Projekt Sonnenschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wären?"
    „Ich weiß es nicht, Kleiner. Es ist mir auch völlig egal. Was zählt, ist, daß wir endlich hier sind."
    Sechs Tage Flug und fünfzehn Millionen Lichtjahre lagen hinter ihnen.
    An die riesigen Entfernungen und die irrsinnigen Geschwindigkeiten hatten sie sich mittlerweile gewöhnt.
    Inzwischen zeigte der Bordkalender den siebzehnten November. Sie kamen mit der Absicht hierher, den Raumschiff-Friedhof einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Voltago hatte bei seinem ersten Besuch lediglich ein paar Wracks an der Peripherie untersucht und einen Asteroiden zerschossen, in dem er einen Speicher mit Aufzeichnungen der Armadaführerin Avanata fand.
    Perry Rhodan zeigte sich per Hologramm.
    „Wir sehen uns das Gebilde und den Friedhof etwas genauer an", sagte er. „Das System wies einst insgesamt fünfundzwanzig Planeten auf, von denen nur ein paar Millionen kristallisierter Trümmer übrig sind. Und die hunderttausend Schiffe dürfen wir ebenfalls nicht vergessen. Sie sind Kristall wie alles andere, aber es bedeutet nicht, daß sich keine Hinweise mehr finden lassen."
    Automatisch wandte Bully den Kopf zur Seite und blickte zu den beiden Spezialistinnen in Sachen Kristalle. Mila und Nadja taten nicht, als ginge sie das alles etwas an. Stumm und beinahe interesselos verfolgten sie Perrys Worte.
    „Voltago sah sich außerstande, die ursprünglichen Positionen innerhalb des komplizierten Schwerkraftsystems zu berechnen. Das Gebilde an sich hat seine stellare Position innerhalb von vier Millionen Jahren ebenfalls verändert, so daß es langwieriger Untersuchungen und Rechenmodelle bedarf, wenn es uns gelingen soll, die Position des Herzens der Abruse noch herauszufinden."
    „Ich bin gern bereit, Myles bei dieser Arbeit zu unterstützen", meldete sich Alaska Saedelaere. „Vielleicht haben wir mehr Glück als der Kyberklon."
     
    *
     
    Vier Schiffseinheiten überwanden den Ring aus unterschiedlichen Sternen; Voltago hatte seine MAMERULE erneut abgekoppelt und flog mit ihr neben den drei größeren Rochen her. Von einer Seite her drangen sie als Gruppe in Richtung des Zentrums von Avanatas Armada vor. Dort drinnen, noch immer hundert Astronomische Einheiten entfernt, befand sich der Großteil der Schiffe und der Millionen Planetentrümmer von ehemals fünfundzwanzig Welten.
    Atlan starrte aus leicht brennenden Augen auf die Darstellungen der holographischen Bildschirme. Irgend etwas hoffte er zu erkennen, und wenn es nur der Lichtblitz einer Entladung war, die darauf hindeutete, daß es dort vorn Technik oder vielleicht sogar Leben gab.
    Narr! meldete sich sein Extrasinn. Du weißt genau, daß hier nichts anderes zu finden ist als der Tod.
    Zu Kristall erstarrtes Leben. Vor vier Millionen Jahren getötet.
    Durch einen Zuruf an die Automaten ließ er eine Nahaufnahme projizieren und schaute die Trümmerbrocken an. Zwischen ihnen trieben alte Schiffe, über zweitausend Meter lang und eindeutig die Vorläufer der heutigen Rochenschiffe. Teilweise hatte die Kristallisation sie pulkweise überrascht, so daß sie jetzt wie bizarre, riesige Kunstwerke aussahen, von einem bösartigen Kristallschmied zu sinnlosen Gebilden zusammengebacken.
    Die Planetentrümmer und das bizarre Gebilde aus vielleicht zwanzig Schiffen ruckten plötzlich auf dem Holo und bewegten sich zur Seite weg.
    „Die Aberration beträgt elf Kilometer", verkündete der Automat der CAJUN. „Mit solchen raschen Schwerkraftwechseln ist auch weiterhin zu rechnen."
    Seit vier Millionen Jahren herrschten diese Zustände schon. Niemand konnte Voltago einen Vorwurf machen, wenn er die ursprünglichen Positionen der Trümmer und der Schiffe nicht hatte berechnen können. Es war sinnlos. Selbst wenn Myles Kantor es mit irgendwelchen exzentrischen Algorithmen - seiner Spezialität - versuchte, änderte dies nichts am Ergebnis. Vieltausendfach leichter ließen sich die Materialisationen eines Wanderer an bestimmten Punkten seiner Bahn vorherberechnen oder das Verhalten eines Hyperdim-Attraktors, bezogen auf ein halbes Jahr. Bei den außergewöhnlichen Zuständen im Friedhof von Avanatas Armada gab es aber nichts zu rechnen und nichts zu bestimmen außer dem Alter.
    Tausende von kleinen Gruppen aus Planetentrümmern schwebten in dem von den Sonnen begrenzten kugelförmigen Sektor. Wie winzige Archipele nahmen sie sich gegen die dichte Masse jener Trümmer aus, die es im Zentrum der Kugel und dessen Nähe gab: Trabantengruppen der Hauptmasse waren sie.
    Seit

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