1733 - Projekt Sonnenschild
täuschen."
Sie versuchten es in kleinen Etappen und mit nicht vorhersehbaren Manövern. Einmal tauchte die CIRIAC keine tausend Lichtjahre vom eigentlichen Ziel auf, schleuste eine von der BASIS stammende Sonde aus und verschwand umgehend wieder im Überraum.
Die Sonde tastete das gesamte Gebiet ab. Sie schickte Hyperstrahlen zu den drei Schiffen, und dort wurden sie auf mögliche Störungen im 5-D-Bereich untersucht.
Das Ergebnis blieb negativ, sooft sie den Vorgang auch wiederholten.
„Die Koordinaten stimmen nicht", maulte Bully, als sich keiner der anderen zu einer Einschätzung hinreißen ließ. „Avanata hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Oder ihre Meßgeräte funktionierten nicht einwandfrei."
Nachdem Voltago in diesem Gebiet schon nichts geortet hatte, war das kein Wunder. Aber bei Voltago hatten die Dinge ein wenig anders gelegen. Ihm standen nur die Bezugspunkte innerhalb des Raumschiff-Friedhofs zur Verfügung. Diese hatten sich nach vier Millionen Jahren in einem System aus siebzehn Sonnen mit exzentrischen Bahnen derart verschoben, daß sich keine Rückschlüsse mehr auf die ursprüngliche Position ziehen ließen. Erst der Fund auf Sprink hatte den Galaktikern für ihre weiteren Verstöße in Sachen Abruse neuen Auftrieb gegeben.
Langsam, in Etappen von hundert und später fünfzig Lichtjahren, tasteten sich die drei Schiffe an die eigentlichen Koordinaten heran. Die Strukturtaster der Ayindi und die herkömmlichen Orter der Rochenschiffe sowie der Galaktiker-Technik aus dem Fundus der BASIS ergaben übereinstimmende Werte.
Da war nichts.
Eineinhalb Tage wandten die Insassen der drei Schiffe alle Sorgfalt und Genauigkeit an, damit ihnen nichts entging. Sie unterschritten die Position der zu Anfang ausgeschleusten Sonde und näherten sich den Koordinaten bis auf eine Distanz von erst fünfhundert und dann dreihundert Lichtjahren.
„Im Normalraum gibt es keine Hinweise. Wenn sich die Abruse tatsächlich in diesem Gebiet aufhält, dann nur in einem übergeordneten Kontinuum", zog Myles Kantor das Resümee. „Ob man von einem Versteck sprechen sollte, glaube ich nicht. Es ist wohl eher eine Falle. Eine Art Spinnennetz aus Kristall. Wer weiß? Vielleicht hängen wir bereits in den Maschen und merken es nur nicht."
Sieben Stunden später war die Distanz auf unter eine Lichtwoche geschrumpft, und noch immer gab es keine Spur. Perry Rhodan schickte die CADRION mit den Vandemar-Zwillingen vor und hielt die beiden anderen Schiffe zurück. Vielleicht vermochte Mila mit ihrer Gabe des Struktursehens etwas zu erkennen.
Die CADRION stieß bis ins Zentrum der eigentlichen Koordinaten vor.
Sie suchte das gesamte Gebiet mit mehreren Lichtstunden Durchmesser ab, das sich aus Avanatas Koordinaten als Zentrum des in Frage kommenden Gebiets berechnen ließ. Die Zwillinge konnten nichts erkennen.
Rhodan ließ die Koordinaten neu durchrechnen und suchte nach Übertragungsfehlern oder Unterschieden zwischen den heutigen Bezugssystemen und denen von vor vier Millionen Jahren. Zumindest bei den Ayindi hatten sie sich nicht sonderlich verändert.
„Kein auffälliges, kosmisches Objekt weit und breit." Bully breitete entschuldigend die Arme aus. „Wir können nichts dafür, oder?"
Was sie ein wenig wunderte, war die Ruhe, in der sie ihre Nachforschungen betreiben konnten. Niemand schien um ihre Anwesenheit in diesem Gebiet zu wissen. Eventails und Schneeflocken blieben aus. Es wunderte vor allem den terranischen Chefwissenschaftler.
„Bisher gehen wir davon aus, daß die Abruse in der Lage ist, ihre Gegner mit Hilfe von Projektionen oder durch Schneeflocken zu beobachten. Sollte es sich um eine Entität von überragender Intelligenz handeln, dann könnte sie sich an unserem bisher geflogenen Kurs vom Reich der Ayindi nach Schneemann ungefähr ausrechnen, in welcher Richtung wir fliegen. Gäbe es in diesem Raumsektor tatsächlich etwas Ungewöhnliches, dann wären wir längst mit Kristallfächern konfrontiert worden."
„Es sei denn, die Abruse weiß, daß wir in eine Falle fliegen", hielt Michael Rhodan ihm entgegen. „Tricks gibt es genug, um etwas zu verbergen. Das weißt du ebenso wie ich, Myles. Raumzeitfalten sind uns in unserer Geschichte genug begegnet, und ich muß nicht extra an das ATG-Feld erinnern, mit dem das gesamte Solsystem für ein paar Sekunden in die Zukunft versetzt wurde. Wir sollten uns in Geduld üben und auf plötzlich erscheinende Objekte achten."
„Ich schicke Paunaro mit
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