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1744 - Der lebende Alptraum

1744 - Der lebende Alptraum

Titel: 1744 - Der lebende Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er verzichtet, nicht aber auf seinen Hut, ein ebenfalls graues Gebilde, das er in die Nacken geschoben hatte.
    Ja, und dann war da noch Elton Brown. Er saß ebenfalls am Tisch und hatte bisher kein Wort gesprochen. Auch ihm reichte ich die Hand und sah, dass auf seiner Stirn ein leichter Schweißfilm lag. Er schien nervös zu sein.
    Dabei sah er aus wie jemand, den so leicht nichts erschüttern konnte. Er war groß, kräftig, hatte dichtes braunes Haar und ein sehr männliches Gesicht, in dessen Augen jedoch ein Ausdruck lag, der mir nicht gefiel. Wenn ich mich nicht zu sehr täuschte, hatte ich Elton Brown schon in Tanners Umkreis gesehen.
    Beide hatten Getränke vor sich stehen. Wasser und kein Bier. Um nicht aus dem Rahmen zu fallen, bestellte ich das ebenfalls. Der Kellner fragte, ob ich etwas essen wollte.
    »Vorerst nicht.«
    »Gut, Sir.«
    Tanner nickte. »Dann wollen wir mal zur Sache kommen. Zuvor muss ich dir sagen, John, dass Elton Brown ein Mitarbeiter ist, auf den ich mich hundertprozentig verlassen kann. Er ist kein Spinner, kein Fantast, sondern Realist.«
    »Okay...«
    »Und ausgerechnet ihm ist etwas passiert, das unglaublich klingt, aber in deinen Bereich fällt, und ich denke, dass du dir seine Geschichte mal anhören solltest.«
    »Gern.« Ich nickte Elton Brown zu, der sich erst mal sammeln musste, um den richtigen Anfang zu finden.
    Er wollte über sich selbst sprechen, aber Tanner stoppte ihn. »Bleiben Sie bei der Sache, Elton.«
    »Schon gut, Chef.«
    Er tat es tatsächlich, und so erfuhr ich von seinen Albträumen, die ihn so stark gequält hatten und noch immer quälten, auch in der vergangenen Nacht.
    Erst war ihm diese mörderische Gestalt nur im Traum erschienen und hatte ihm Angst eingejagt. Er war dann aus seinem Bett gestiegen und hatte sich innerhalb der Wohnung einen anderen Ort gesucht. So etwas wie ein Versteck. Sogar in einem Schrank hatte er gesessen und wusste nicht, wie er dorthin gekommen war.
    »Meine Frau hat mich immer gefunden«, erklärte er gepresst, »und so ist es auch in der letzten Nacht gewesen. Ich habe ihr von meinem Traum erzählt. Ich habe ihr das Monstrum beschrieben, doch sie hat mir nicht geglaubt.« Er legte den Kopf zurück und lachte. »Hätte ich ja auch nicht.« Er trank einen Schluck Wasser. Leiser sprach er weiter. »Aber dann wurde alles ganz anders...«
    Jetzt redete er nicht mehr, und ich fragte ihn: »Was wurde anders?«
    Er schluckte. Sein Blick wurde unstet. Er schien nicht mehr sicher zu sein, ob er reden sollte.
    »Bitte, Mister Brown.«
    »Mein Albtraum wurde wahr!«
    Ich hatte den Satz gehört und musste erst über ihn nachdenken, wobei sich ein bestimmter Verdacht in mir kristallisierte.
    »Anders? Wie wurde er wahr?«
    »Diese Gestalt aus meinem Traum stand vor dem Fenster, und das bilde ich mir nicht ein, denn Monica, meine Frau, hat Azur ebenfalls gesehen.«
    »Azur? Ist das sein Name?«
    »Ja.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Er stand vor dem Fenster unseres Schlafzimmers, und das war keine Traumfigur mehr. Er war echt. Ich will nicht sagen, dass er aus Fleisch und Blut war, weil er ja einen Totenkopf hatte. Aber er lebt. Er kann sich bewegen. Er ist gegangen, nachdem er eine Weile in unser Zimmer geschaut hat, und ich bin quasi am Ende. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe mir Urlaub genommen. Der Job würde mich zu sehr fordern, und ich bekomme die Gestalt einfach nicht aus meinem Kopf raus. Können Sie das verstehen?«
    Ich nickte und blickte Tanner an, der nichts dazu gesagt hatte, was bei ihm schon ungewöhnlich war. »Wie siehst du denn die Sachlage?«
    »Ich glaube Elton. Er ist keiner, der irgendwas erzählt, um sich wichtig zu machen. Diese Albträume haben ihn geschafft, und ich denke, dass es ein Fall für dich ist.«
    Da hatte sich der gute Tanner nicht geirrt. Ich wollte noch mal den Namen wissen.
    »Er heißt Azur«, sagte Elton Brown.
    »Hm.«
    »Sagt dir der Name nichts, John?«
    »Nein.«
    »Und du kannst auch mit ihm selbst nichts anfangen? Mit seiner Gestalt und mit seinem Aussehen?«
    »So ist es. Ich würde sagen, dass er eine völlig neue Figur in diesem dämonischen Spiel ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, woher er gekommen sein könnte oder wer ihn geschickt hat.«
    »Vielleicht arbeitet er auf eigene Rechnung.«
    »Das kann auch sein. Aber die Frage stellt sich doch, was er eigentlich will. Warum ist er Elton Brown erst in seinen Träumen erschienen und dann als reales Wesen.«
    »Da habe

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