1745 - Sholunas Hammer
mit den Nocturnen beschäftigte, tat gut daran, sich an die Hanseaten von Kontor Fornax zu wenden. Und unter diesen war natürlich Siela Correl die erste Adresse, auch Sie genannt. Ohne Siela Correls Unterstützung würde Moira das Unternehmen nie in der erforderlichen Zeit abschließen können - wenn überhaupt.
Darum steuerte sie das Faalin-System an, deren vierter Planet der Kontor Fornax war. Moira kannte hier niemanden persönlich und wußte selbst über Siela nur aus Bulls und Saedelaeres Erzählungen Bescheid.
Aber Moira hatte gute Argumente, sie zur Zusammenarbeit zu bewegen.
Die Söldnerin flog im Schutz ihres Dunkelfeldes ins Faalin-System und wurde nicht einmal vom Nocturnenstock auf dem 14. Planeten geortet.
Sie landete unbemerkt auf Kontor Fornax und machte sich unsichtbar auf die Suche nach Siela Correl.
Kontor Fornax war längst nicht mehr, was es einmal war. Zwar schien die Zeit an dem kleinen Ort an den Ufern des St.-Elms-Meeres spurlos vorbeigegangen zu sein. Alles wirkte so provinziell und hinterwäldlerisch wie seit Hunderten von Jahren, als das Kontor durch die zerstörerischen Aktivitäten von der Zivilisation abgeschnitten worden war.
Nur die Bewohner hatten sich verändert. Einst waren sie Freibeuter gewesen, die vom Strandgut dieser Galaxis gelebt hatten, das durch die Aktivitäten der Nocturnen zustande gekommen war. Aber damit war es längst vorbei.
Seit die Nocturnen aus der kleinen elliptischen Galaxis ausgeschwärmt waren, war der Weg in die Zivilisation frei; die Zivilisation hatte ihren Weg nach Kontor Fornax gefunden.
Diese war in Form von drei Koggen der Kosmischen Hanse gekommen. Kommandant war Seron Aproash, ein junger, ehrgeiziger Plophoser, der in diesem Unternehmen die Chance seines Lebens sah.
Wenn es hier erst einmal keine Nocturnen mehr gab, dann würde diese Kleingalaxis von Siedlern aller Völker bald überschwemmt werden und Kontor Fornax konnte zum Nabel dieser Sterneninsel werden. Seron Aproash legte seine Vollmachten vor, in denen Hanse-Chef Homer G.
Adams ihn zum neuen Kontorchef dieses Hanse-Stützpunktes ernannte.
Die Hanseaten von Kontor Fornax waren nicht schwer von Begriff.
Aber sie verstanden die Welt nicht mehr. Bisher hatten sie schalten und walten können, wie sie wollten. Ihrer Meinung nach hatte die Kosmische Hanse überhaupt keine Besitzansprüche auf diesen längst vergessenen Vorposten mehr. Sie wußten mit den Vollmachten von Aproash nichts anzufangen.
Pirmin Deix, einer der alteingesessenen Bewohner von Kontor Fornax, sagte schlicht: „Das können wir nicht akzeptieren. Wir müssen Siela Correl um Rat fragen. Soll sie entscheiden, was in Zukunft zu geschehen hat."
„Ich bestimme die Zukunft von Kontor Fornax", beharrte Seron Aproash barsch. „Von nun an weht ein ganz anderer Wind. Wer nicht spurt, wird in die Wüste geschickt!"
„Du gehst selbst in die Wüste, aufgeblasener Wicht", raspelte da eine furchteinflößende Stimme an seinem Ohr. „Oder ich nehme mir deinen Kopf und werfe ihn weg."
Aproashs Leute sahen, wie ihr Anführer wie von Geisterhand einen Meter über den Boden gehoben wurde. Während sich der Plophoser auf diese unerklärliche Weise in der Schwebe befand, begann sein Körper wie unter einem epileptischen Anfall zu zittern. Sein Gesicht wurde kalkweiß, und die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen. Für die anderen entstand der Eindruck, daß er etwas sah, das ihnen unsichtbar blieb, und daß dieses Etwas ihm Todesangst verursachte.
Obwohl keine Gefahr zu erkennen war, wirkte die Situation so bedrohlich, daß Aproashs Leute zu den Waffen griffen. Dann aber fiel Aproash haltlos zu Boden, und fast gleichzeitig schleuderte eine unsichtbare Kraft seine Leute der Reihe nach gegen die Wand und wurden gleichzeitig entwaffnet. Sie waren wie benommen und froh, von dem Unsichtbaren nicht weiter drangsaliert zu werden.
Für Seron Aproash war das Martyrium noch nicht vorbei. Er konnte Moira als einziger sehen und bekam auch mit, wie sie ihn ins Freie zerrte.
„Das ist meine STYX", sagte Moira im Plauderton, aber es klang schrecklich in den Ohren des zu Tode geängstigten Plophosers. „Und wenn ihr nicht innerhalb von zehn Minuten den Planeten verlassen habt, dann puste ich eure Koggen weg."
Seron Aproash sah das gewaltige Rochenschiff, das dreihundert Meter über den drei, im Schatten der STYX unscheinbar wirkenden, Koggen schwebte.
„Ich... ich beuge mich... der Gewalt", stotterte Seron Aproash.
Moira ließ
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