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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn los; Minuten später sah man die drei Koggen im Himmel von Kontor Fornax verschwinden. Als Moira in das Gebäude zurückkehrte, hatten sich die Fornax-Hanseaten scheinbar noch nicht von der Stelle gerührt.
    „Nicht erschrecken", warnte Moira. „Ich werde mich euch jetzt zeigen."
    Die Hanseaten nahmen ihren Anblick überraschend gefaßt hin. Nur Pirmin Deix sagte: „Aufgrund der Reaktion des Plophosers habe ich etwas Ähnliches erwartet. Nur gut, daß wir vorgewarnt waren. Bitte, das ist nicht beleidigend gemeint. Nur - wer rechnet schon damit?"
    „Ich bin Moira", stellte sich die Söldnerin schlicht vor. „Ich stehe auf der Seite des Guten. Ich wurde von Perry Rhodan sowie der Superintelligenz ES gesandt und suche Siela Correl. Wo kann ich sie finden?"
     
    *
     
    57 Jahre nach ihrer Befreiung aus dem robotischen Uterus - als Geburt mochte sie dies auch heute noch nicht bezeichnen - dachte Siela Correl kaum mehr an ihr ungewöhnliches Schicksal. Nur die Hanseaten von Kontor Fornax erinnerten sie immer wieder daran, wenn sie von ihnen förmlich vergöttert und behandelt wurde wie eine Heilige.
    Früher hatte sie für diese Entbehrungen, die sie früher nie als solche empfunden hatte, wenigstens einen Ersatz gehabt. Seit die Nocturnen jedoch in den Leerraum ausgeschwärmt waren und dort ihrem unabwendbaren Ende entgegensahen, besaß sie gar nichts mehr.
    Siela war mit ihrem Medoschiff MUTTER zum 14. Planeten geflogen, um wieder einmal, wie schon so oft in den letzten Jahren, den Nocturnenstock VATER zu befragen. Die Namen, die sie einst einem Raumschiff und einem Nocturnenstock gegeben hatte, ließen Schlüsse auf ihre einstige seelische Verfassung zu. Doch heutzutage gebrauchte sie die Namen nur noch aus Gewohnheit.
    Sie hatte das Medoschiff verlassen, benutzte jedoch dessen Einrichtungen für die Verständigung mit VATER. Sie schickte dem Nocturnenstock ihre Fragen in Form von Hyperimpulsen und empfing die Entgegnung in derselben Form. MUTTER übersetzte für sie. Aber heute wie gestern und wie vor sechs Jahren, konnte ihr VATER keine Antworten geben.
    Sie hatte vor Jahren auch schon den Weisen und den Narren befragt, aber diese Mühen nahm sie längst nicht mehr auf sich. Der Weise von Fornax hatte sie damals damit vertröstet, daß sie später wiederkommen solle, um sich eine Antwort zu holen. Aber wann war „später" für einen Nocturnenstock, dessen Alter auf 14 Millionen Jahre geschätzt wurde?
    Siela trauerte um die jungen Nocturnen. Sie hatten keine Chance, sich zu Stöcken zu formieren oder sich zu teilen und zu vermehren und so ihre Art zu erhalten. Sie mußten in der Weltraumleere, ohne die lebensnotwendigen 5-D-Quellen von Sonnen elendiglich verenden.
    In ihre Gedanken hinein platzte der Funkspruch vom vierten Planeten.
    Pirmin rief sie an, um sie darauf vorzubereiten, daß sie Besuch von einem furchterregenden Ungeheuer namens Moira erhalten würde, das angeblich in Perry Rhodans Auftrag unterwegs war und nach eigener Aussage Fragen auf alle Antworten wußte.
    „Ist das einer deiner Scherze, um mich auf andere Gedanken zu bringen, Pirmin?"
    „Bei meinem Seelenheil - es ist die Wahrheit. Du hättest miterleben sollen, wie Moira den neuen Kontorchef abgefertigt hat. Unglaublich! Wir hatten keine Wahl, als diesem Ungetüm den Weg zu dir zu weisen.
    Hoffentlich bereitet dir das kein Ungemach."
    Siela war bereit, alles so zu nehmen, wie es kam.
    „Schon gut. Aber was soll die Anspielung darauf, daß Rhodans Bote Antworten auf alle Fragen wüßte?"
    „Das mußt du sie schon selbst fragen", erwiderte Pirmin Deix. „Das Monster bezeichnet sich nämlich als weiblich. Brrrrr!"
    Bevor Siela das Gespräch fortsetzen konnte, entstand vor ihr im atmosphärelosen Dämmerlicht ein Flimmern, und dann kristallisierte sich eine mächtige Gestalt heraus, die scheinbar keinen Raumanzug trug. Siela konnte nicht einmal ein schützendes Energiefeld orten.
    „Ich hätte deinem Freund besser eine Abreibung verpassen sollen, um ihm etwas Respekt einzubläuen", sagte der Hüne mit dem kantigen Schädel und der wilden Haarpracht in perfektem Interkosmo und auf Sielas Funkfrequenz. „So äußert man sich nicht ungestraft über Moira."
    „Pirmin hat es nicht böse gemeint", blieb Siela überraschend gefaßt.
    „Ich finde deine Erscheinung keineswegs erschreckend, sondern bloß beeindruckend - wenn dich das versöhnt."
    „Ja, ich glaube dir", seufzte Moira. „Das ergeht mir meist so - von Frau zu Frau."
    Siela

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